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0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

Titel: 0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: muß sterben Wer den »Schatten« sieht
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»Guten Tag«, sagte sie.
    Obwohl sie versuchte, ihrer Stimme einen frischen Klang zu geben, spürte ich, daß etwas nicht stimmte.
    Ich nannte meinen Namen, den ich für diesen Job angenommen hatte.
    »Porter«, sagte ich. »Mrs. Hogan, sind noch Rechnungen an die Sparringspartner offen?« In jedem meiner Gespräche kam dieses Wort, immer in einem variierten Zusammenhang vor. Ein Anwalt, der den Nachlaß ordnet, muß sich für alles interessieren. Und ein eventueller Zuhörer sollte den Eindruck bekommen, daß ich dieser Anwalt sei.
    »Ja, wir dürfen die Sparringspartner nicht vergessen«, kam ihre Stimme an mein Ohr.
    Das Stichwort!
    Der Unbekannte mit der heiseren Stimme hatte sich also bei Pat Hogan gemeldet!
    »Genau«, sagte ich ruhig. »Können Sie heute abend herauskommen?«
    »Ja, Mr. Porter, ich werde es versuchen.«
    »Wir treffen uns am besten wieder dort, wo wir uns schon einmal über den Sparringspartner unterhalten haben, Mrs. Hogan.«
    »Ja, das wird gehen, Mr. Porter.«
    »Gut. Ich werde dort auf Sie warten, auch wenn Sie aus irgendwelchen Gründen erst später herauskomnen können. Vor der Dunkelheit wird es sowieso nicht gehen, da habe ich noch zu tun, Mrs. Hogan.«
    »Ja, das wäre auch für mich zu ungünstig. Ich werde also heute abend kommen.«
    Wir legten auf.
    »Was sagst du nun?« fragte ich Phil, der neben mir auf dem Schreibtisch saß und am zweiten Hörer mitgehört hatte.
    Er sagte nichts. Aber ich wußte auch so, daß er seiner Theorie einen leichten Tritt gegeben hatte.
    ***
    Der Himmel war bedeckt. Kein Stern funkelte. Der Mond steckte hinter einer dicken Wolkenschicht und erschien nur dann und wann in einem Loch.
    »Kleines Aufgebot«, hatte Mr. High gesagt. »Wir dürfen auf keinen Fall Aufsehen erregen. Paßt auf, ob jemand Pat Hogan verfolgt.«
    Das kleine Aufgebot bestand aus Phil, mir und zwei Funkgeräten. Wir trugen die flachen Kästen mit den ausziehbaren Antennen in der Innentasche der Mäntel.
    Drei Meilen von dem Ort entfernt lag eine Polizeibereitschaft mit vier Mann und einem schnellen Wagen auf der Lauer.
    So weit reichten die Funkgeräte. Die Männer konnten auf der Frequenz mithören, was Phil und ich zu sagen hatten.
    Sie sollten allerdings nur auf meinen ausdrücklichen Wunsch hin eingreifen.
    Ich stand im Schatten neben der Treppe des Postgebäudes. Auf der gegenüberliegenden Seite gingen zwei Teenager vorbei.
    Dahinter folgte ein schwarzer Schatten. Ein Mann mit einem langen dunklen Mantel und einem Hut, der tief ins Gesicht gezogen war.
    Ich kannte den Mann sehr gut. Unter der Vermummung steckte mein Freund Phil, der als harmloser Spaziergänger den Park 'abstreifte. Mit der Sturheit eines Holzfällers zog er an mir vorbei und warf mir nicht einen Blick zu.
    Eine Stunde verging.
    Es wurde stiller um mich herum, der Verkehr ließ nach, und die Spaziergänger machten sich auf den Rückweg. Und schließlich waren Phil und ich allein auf weiter Flur.
    Ich dachte gerade, Pat Hogan sei etwas zugestoßen, als plötzlich Schritte durch die Stille trippelten.
    Ich kam aus meinem Versteck etwas heraus und spähte über die Treppe hinweg die Straße hinunter. Schemenhaft sah ich eine Gestalt.
    Als sie langsam näher kam, erkannte ich Pat Hogan.
    Ich pfiff leise.
    Sie blieb vor der Treppe stehen.
    »Ich bin es«, rief ich leise. Erst da näherte sie sich und stellte sich im Dunkel der Treppe neben mich.
    Ihr Atem ging schnell. »Ich glaube, ich bin aus dem Haus gekommen, ohne daß mich jemand gesehen hat.«
    »Sie sprachen am Telefon davon, daß sich unser Sparringspartner gemeldet hat, Mrs. Hogan«, ging ich sofort zur Sache über.
    »Ja, heute. Er rief mich an.«
    »Was wollte er?« Ich sprach genauso leise wie die schlanke Frau.
    »Er hat endlich gesagt, was er will«, flüsterte sie zurück. »Geld!«
    Ich pfiff durch die Zähne.
    »Daher weht der Wind also. — Wieviel will er haben?«
    »Zweihunderttausend Dollar.«
    »Sind Sie im Besitz dieser Summe, Mrs. Hogan?«
    Auf der anderen Seite der Straße spazierte Phil vorbei. Er blieb kurz stehen und blickte zu mir herüber.
    »Natürlich«, flüsterte die Frau neben mir. »Tom hat viel Geld zusammengeboxt. Der Mann muß das wissen.«
    »Ich frage mich nur, warum er Tom erschossen hat. Er hätte das Geld doch auch erpressen können, wenn Tom noch lebte«, meinte ich.
    »Sicher weil er glaubt, daß eine Frau leichter zu beeinflussen ist als ein Mann.«
    »Sie könnten recht haben. Außerdem hat er sich mit dem Mord die

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