Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben

Titel: 0376 - Wer den »Schatten« sieht, muß sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: muß sterben Wer den »Schatten« sieht
Vom Netzwerk:
großen Haus hinüber, das wie ein schwarzer, kastenartiger Berg in dem Dunkel durch die Bäume hindurch zu erkennen war.
    Plötzlich stutzte sie.
    Aus einem der schwarzen Büsche pfiff es leise.
    Pat Hogan zog sich zusammen und erschrak.
    War es wieder nur eine Katze oder ein Tier, das in der Nacht umherstreifte? Das Pfeifen schwoll an.
    Dann hatte sie Gewißheit:
    Sie hörte das charakteristische Klappern des Ventils.
    Es war ihr, als zucke ein starker elektrischer Schlag durch ihren Körper.
    Wie aus weiter Ferne drang eine heisere Stimme in ihren Ohren.
    »Bleiben Sie stehen, Pat Hogan. Rühren Sie sich nicht von der Stelle.«
    Das Gebüsch bewegte sich.
    Sie sah die schwarze Gestalt, die nur wenige Yard von ihr entfernt stand.
    Die Frau hielt sich mit den Händen an dem glatten Stamm einer Birke fest.
    Zweige knackten.
    Die Geräusche, die sie in den letzten Tagen so nervös und zerfahren gemacht hatten, kamen näher auf sie zu.
    »Sie haben das Haus verlassen«, sagte die leise Stimme. »Entgegen meinem Befehl.«
    Pat Hogan war so gelähmt, daß sie sich nicht bewegen konnte. Vor Schreck versagte ihr die Stimme.
    »Halten Sie sich ruhig«, drang es unheimlich durch die Nacht, »sonst werde ich Sie erschießen.«
    Pat Hogan umklammerte verzweifelt den Baumstamm und rührte sich nicht.
    »Wo sind Sie gewesen?« fragte die heisere Stimme.
    Sie brachte kein Wort über ihre Lippen.
    »Ich habe Sie gefragt, Pat Hogan«, mahnte der Mann im Dunkel.
    »Ich bin spazierengegangen«, brachte sie endlich heraus, »Und dafür mußten Sie die Parkmauer überklettern? Der Park ist für einen Spaziergang groß genug. Sagen Sie mir die Wahrheit.«
    »Ich habe die Wahrheit gesagt«, widerstand Pat Hogan.
    Ein metallisches Klicken drang durch die Nacht. »Wissen Sie, was das Geräusch zu bedeuten hat?« sprach die heisere Stimme.
    »Nein«, hauchte sie leise.
    »Ich habe mein Gewehr entsichert. Der Finger liegt am Abzugshebel. Ich brauche ihn nur zurückzuziehen.«
    Pat Hogan schwieg.
    »Ich krümme den Finger langsam, der am Abzug liegt. Gleich erwische ich den Druckpunkt. Dann nur noch zwei Millimeter, und der Schuß geht los, Mrs. Hogan.«
    »Gut«, keuchte Pat Hogan, »Sie sollen die Wahrheit wissen.«
    »Na also!«
    »Ich habe wirklich nur einen Spaziergang gemacht. Dabei bin ich über die Mauer gestiegen, um eine Freundin zu besuchen, die in dem nächsten Ort wohnt.«
    »Sie hätten Ihre Freundin anrufen und zu sich einladen sollen, Mrs. Hogan.«
    »Sie besitzt kein Telefon.« Pat Hogan wunderte sich über sich selbst, daß ihr so schnell Ausreden einfielen.
    Es hatte ganz den Anschein, als ob der Unbekannte ihr tatsächlich glauben würde. Das setzte voraus, daß er sie nicht auf ihrem Gang in die Stadt beobachtet hatte. Vielleicht war er nur zufällig im Park herumgestreift.
    Und noch etwas folgerte Pat Hogan daraus. Der Mann, der sie in Schrecken und Angst versetzte, schien doch nicht so über ihre Lebensgewohnheiten informiert zu sein, wie er immer vorgab. Sonst hätte er ihr die Kletterpartie über die Mauer nicht geglaubt.
    »Sie lügen immer noch«, kam die heisere Stimme wieder und riß sie aus den Gedanken.
    Pat Hogan wollte etwas sagen, doch sie wurde abgelenkt.
    An der Parkmauer kratzte etwas. Jemand räusperte sich.
    Auf der Mauer erschien eine schwarze Gestalt. Sie stand auf der Krone und schaute in den Park hinab.
    ***
    Während ich Pat Hogan von der Seite gefolgt war, hatte Phil sich direkt auf ihre Spur gesetzt.
    So kam es, daß die Frau immer dicht vor Phil herging.
    Er sah, wie sie kurz vor der Parkmauer stehenblieb, daran entlangging und schließlich hinaufkletterte.
    Phil folgte ihr langsam und wartete, bis sie auf der anderen Seite hinabgeglitten war.
    Dann überlegte er, ob er ihr folgen oder die Beschattung abbrechen sollte. Schließlich hatte sie ja jetzt ihren Besitz wohlbehalten erreicht, und seine Aufgabe war erledigt.
    Doch dann dachte er an den großen Park, den Pat Hogan noch durchqueren mußte, ehe sie das Haus erreichte. Und wenn es den Unbekannten wirklich geben sollte — leichte Zweifel hatte Phil immer noch —, konnte er Pat Hogan besonders in dem Park gefährlich werden.
    Phil kletterte auf die Mauer und blickte, aufrechtstehend, hinunter.
    Unter sich bemerkte er eine leise Bewegung.
    »Mrs. Hogan?« rief er leise.
    Dann drang die Geisterstimme an sein Ohr, leise aber durchdringend. »Bleiben Sie auf der Mauer stehen«, hörte er eine dünne, heisere Stimme. Phils Überraschung hielt

Weitere Kostenlose Bücher