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0377 - Dämonenkrieg in Frisco

0377 - Dämonenkrieg in Frisco

Titel: 0377 - Dämonenkrieg in Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ich will diese Frau. Du wirst mir helfen, sie zu finden.«
    La-Mon lächelte.
    »Wie sich das trifft… sie befindet sich in meiner Gewalt. Sie steht jederzeit zur Verfügung — sobald mein Plan durchgeführt ist.« Er spielte sekundenlang mit dem Gedanken, den Fürsten der Finsternis für seine Pläne einzusetzen. Aber der würde das sehr schnell durchschauen, und das konnte Ärger geben. Der Fürst der Finsternis ließ sich nicht von rangniedrigeren Dämonen benutzen.
    »Ich will diese Frau sofort«, sagte Leonardo de Montagne.
    »Ich benötige sie noch eine gewisse Zeit, um jemanden eine Falle zu stellen«, sagte La-Mon.
    Leonardo beugte sich vor. Seine kalten Augen sprühten Blitze. »Was glaubst du, Narr, weshalb ich hier bin? Auch ich brauche sie für eine Falle! Und der Wille des Fürsten der Finsternis hat Vorrang, mein lieber La-Mon!«
    »Ich kann meinen Plan nicht mehr abändern. Es wäre unter Umständen der Untergang meiner Familie.«
    »Das interessiert mich nicht«, sagte Leonardo scharf. »Ich erwarte, daß mein Befehl unverzüglich ausgeführt wird. Du sagtest, Su Ling sei in deiner Gewalt. Laß sie herbringen, oder ich lasse sie holen!«
    »Weshalb?« stieß La-Mon hervor.
    »Ich habe es nicht nötig, dir meine Gründe zu nennen, Tong La-Mon. Ich befehle dir zum dritten und letzten Mal, mir diese Frau unverzüglich zu übergeben. Weigerst du dich, sind deine Tage gezählt.«
    »Ihr wagt es, mir in meinem eigenen Haus zu drohen?« La-Mon richtete sich auf. »Das hat noch niemand vor Euch getan.«
    »Dann ist es an der Zeit, diese Sitte einzuführen«, sagte Leonardo.
    La-Mon sah, wie die Skelett-Krieger ihre Waffen auf ihn richteten. Er fühlte die Magie, mit der diese Waffen behandelt worden waren. Sie konnten ihn damit töten. Der Fürst der Finsternis hatte sich gut vorbereitet.
    La-Mon nickte. »Nun gut«, sagte er. »Ich beuge mich der Gewalt. Aber Ihr gewinnt so nicht unbedingt Freunde, mein Fürst.«
    »Ich lebte fast tausend Jahre ohne Freunde. Warum sollte ich ausgerechnet jetzt welche gewinnen wollen?«
    La-Mons Hand glitt zur Taste der Sprechanlage. Dann aber schüttelte der Dämon den Kopf. Fast hätte er einen unverzeihlichen Fehler begangen. Er hatte Ming Yol rufen wollen, sein Faktotum. Aber Ming war nicht eingeweiht. Wenn er die Skelette sah, würde er begreifen, daß er es nicht mit einer Gangsterband zu tun hatte, die die Stadt beherrschte, sondern mit Dämonen und Spukgestalten. Und das würde bedeuten, daß er sterben mußte. Was Magie anging, war Ming Yol nicht zu trauen. Aber La-Mon wollte den ansonsten zuverlässigen Diener nicht verlieren.
    Einer seiner Söhne erschien.
    »Du wirst die Gefangene Su Ling aus dem Tempel holen und dem Fürsten der Finsternis übergeben«, sagte er. »Sofort.«
    »Aber Euer Plan, Vater…«
    »Schweig und gehorche«, sagte La-Mon schroff.
    Leonardo beschrieb mit zwei Händen eine komplizierte Bewegung in die Luft. Augenblicke später verstärkte sich der Schwefelgestank, und drei - weitere Skelett-Krieger tauchten aus dem Nichts auf.
    »Sie werden dich begleiten und die Gefangene entgegennehmen, Tong Piao, mein Freund«, sagte Leonardo katzenfreundlich.
    Piao hob verständnislos die Brauen, aber er hütete sich, eine weitere Frage zu stellen. Er ahnte, daß sie doch nicht beantwortet werden würde, er sich dadurch aber eine weitere Zurechtweisung einhandeln konnte. So verließ er das luxuriös eingerichtete Zimmer schweigend, und die drei neu aufgetauchten Skelett-Krieger folgten ihm.
    »Es gefällt mir nicht, Fürst, daß Eure Knochenmänner die geheimen Wege kennenlernen sollen, die mein Sohn jetzt benutzen muß«, sagte Tong La-Mon. »Zudem solltet Ihr darauf achten, daß sie keinen solchen Schwefelgestank verbreiten. Ich werde Unmengen an teuren Duftwassern versprühen lassen müssen, damit es hier wieder gesellschaftsfähig riecht. Vergeßt nicht, daß Ihr Euch hier in der Welt der Menschen aufhaltet und nicht in der Hölle.«
    »Ich halte das nicht für mein Problem«, sagte Leonardo. Er lehnte sich wieder zurück und erwiderte das geschäftsmäßig kühle Standard-Lächeln des Chinesen. Er hatte einen Glückstreffer gelandet. Besser konnte es gar nicht kommen. Su Ling brauchte nicht lange gesucht zu werden, sondern wurde ihm ausgeliefert. Leonardo hatte versucht, sie in ihrer Wohnung gefangenzunehmen, aber dort hatte er sie nicht gefunden. So hatte er sich an die Tongs gewandt, damit sie ihn unterstützen. Leonardo pflegte stets den Weg des

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