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0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing

0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing

Titel: 0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der letzte Gast kam aus Sing-Sing
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Späße immer im falschen Augenblicken an den Mann zu bringen. Ich sah ihn verächtlich an, sagte kein Wort und ließ mich in die Polster fallen.
    Er gab mir eine Zigarette. Tief sog ich den Rauch ein. Dann fragte ich, ob er eine Spur von dem explodierten Lastwagen gesehen hatte.
    »Explodierter Lastwagen?«
    Ich erzählte ihm, was passiert war. »Ich glaube nicht, dass es sich um eine harmlose Sprengung handelt«, meinte ich. »Findlay hat den Lastwagen hochgehen lassen, um Clymers Tod als Unfall zu tarnen. Ich bin überzeugt, dass wir die Trümmer irgendwo finden. Weit kann es nicht mehr sein.«
    Ich war etwa zwei Meilen seit dem Sturz vom Wagen gelaufen.
    Wir schlichen die Straße zurück, die Phil gekommen war. Scharf hielten wir nach beiden Seiten Ausschau. Plötzlich sah ich es.
    Ein paar weggerollte, kopfgroße Steine kehrten ihre feuchte Unterseite nach oben. Hier hatte der Truck den Weg verlassen und war querfeldein zwischen dürrem Gestrüpp und verstreut liegendem Geröll auf eine Hügelspitze geklettert.
    Als wir oben ankamen, sahen wir die rauchenden Trümmer. Verkohlt und zerborsten lag der Ford am Fuß eines kleinen Abhanges, der fast senkrecht zu dem Wasserlauf hinabführte. Der abgerissene Kühler lag im Wasser, der Rest auf dem Ufergeröll.
    Wir kletterten hinunter. Weit und breit war kein Mensch zu sehen.
    Bis auf wenige Schritte näherten wir uns dem Wrack. Mit einem Stock hob ich die halb verbrannte Ladeplane hoch. Von der verkrümmten Gestalt war nicht mehr viel zu erkennen. Das Feuer hatte ganze Arbeit verrichtet.
    »Der Mörder scheint die Leiche noch extra mit Benzin übergossen zu haben«, sagte Phil, nachdem wir minutenlang kein Wort über die Lippen gebracht hatten.
    »Komm, Phil, hier können wir nichts mehr ausrichten. Lassen wir alles, wie es ist, und verständigen wir die Mordkommission.«
    Rahway gehört zum Distrikt Newark. Wir verständigten per Funk Lieutenant Wesley, der alles andere veranlasste.
    Müde und niedergeschlagen saß ich für eine Weile auf einem Felsen. Ironface macht seinem Namen alle Ehre.
    Skrupellos und unbarmherzig ermordete er seine Opfer, wenn sie nicht augenblicklich seinen Befehlen gehorchten.
    Clymers Tod ging mir sehr nahe. Der Mann, den ich zuletzt in einem erbitterten Kampf gesehen hatte, rettete mir das Leben, als er mich vom Truck stieß.
    Es machte mich traurig und wütend zugleich, dass Clymer plötzlich glaubte, auf den polizeilichen Schutz verzichten zu können, um auf eigene Faust gegen Ironface vorzugehen.
    Hätte Clymer nicht diese Kurzschlusshandlung begangen, dachte ich, wäre er jetzt noch am Leben.
    Wir würden die Jagd auf den unberechenbaren, brutalen Mann, der die schrecklichen Verbrechen begangen hatte, fortsetzen, bis er seiner gerechten Strafe zugeführt werden konnte.
    ***
    Wir hielten unsere Konferenz mit Lieutenant Wesley und dem Gerichtsarzt in Newark ab. Der Doc breitete ein paar Dinge aus und erklärte kurz die Todesursache.
    »Kopfschuss aus etwa fünf Schritt Entfernung. Geschoss stammt aus einer Beretta, wirkte sofort tödlich. Anschließend mit Benzin übergossen und angezündet. Der Tote ist bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Weder Fingerabdrücke noch sonstige Merkmale halfen bei der Identifizierung. Wir haben jedoch folgendes bei der Leiche gefunden.«
    Aus einem Leinensäckchen schüttelte er die einzelnen Gegenstände auf den Tisch.
    »Ein Siegelring, mit den Initialen SC.« Er ließ den Ring herumgehen. »Eine angekohlte Brieftasche, mit 300 Dollar Bargeld, einem Führerschein, einem Reisepass und einer Clubmitgliedskarte, alle ausgestellt auf den Namen des vermissten Sid Clymer. Weiter eine Armbanduhr, mit der Inschrift: Für Sid von Frances.«
    »Ich glaube, es besteht kein Zweifel, dass Clymer der Ermordete ist«, fasste Lieutenant Wesley finster zusammen.
    »Und als Mörder kommt Findlay infrage«, ergänzte er.
    »In der Verfolgung Findlays sind wir noch nicht sehr weit gekommen«, gab ich zu, als mich Wesley ansah. »Ich bleibe ihm aber solange auf den Fersen, bis ich ihn habe.«
    Wir berieten noch eine halbe Stunde über die zu treffenden Maßnahmen. Ein Fahndungsersuchen mit Dringlichkeitsstufe I wurde an alle Polizeistationen der Ostküste abgesetzt.
    Das Foto von Ironface wurde den lokalen Fernsehgesellschaften zur Verfügung gestellt und alle halbe Stunde ausgestrahlt, mit der Bitte an die Bevölkerung um Mithilfe.
    Wesley hatte eine Sonderkommission gebildet, die unter seiner Leitung stand. Er koordinierte

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