Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing

0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing

Titel: 0377 - Der letzte Gast kam aus Sing-Sing Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der letzte Gast kam aus Sing-Sing
Vom Netzwerk:
Schreibtisch.
    »Ich habe hier ein paar Notizen, die ein Kollege vor vier Jahren angefertigt hat, Phil«, sagte er. »Sie betreffen Findlay, seine Arbeitsweise und seinen Umgang vor der Verhaftung. Sehen Sie es sich durch, vielleicht finden Sie einen Hinweis.«
    Phil warf sich in den Sessel in der Ecke und las Zeile für Zeile.
    Es war eine pedantisch genaue Zusammentragung aller Einzelheiten, die sehr aufschlussreich waren.
    Als Phil die Akte zurücklegte, hatte er es eilig. Er verabschiedete sich vom Chef und begab sich auf schnellstem Weg ins Archiv. Hier stöberte er noch eine Weile herum, ohne jedoch das Gesuchte zu finden.
    Nachdenklich begab er sich zum Jaguar zurück und fuhr direkt nach Newark.
    Wesleys Büro glich einem aufgestöberten Wespennest. Ein ständiges Kommen und Gehen erzeugte eine Atmosphäre hektischer Betriebsamkeit. Wie ein Fels in der Brandung stand inmitten des Trubels der Lieutenant und gab seine Anweisungen.
    Von sämtlichen Ausfallstraßen liefen in kurzen Abständen die Meldungen ein. Überprüft wurden alle Fahrzeuge, doch Sid Clymer war noch nicht entdeckt worden.
    Eine Spur schien sich jedoch abzuzeichnen. Ein als gestohlen gemeldeter Lastwagen, ein Ford Dreitonner, war zweimal in Richtung Rahway gesichtet worden. Er hatte die Stadt verlassen, bevor der Ring dicht gemacht worden war.
    Wesley nahm diese Nachricht gerade entgegen, als Phil eintrat. Er winkte den G-man zu sich und erklärte ihm Clymers Verschwinden.
    Phil warf einen Blick auf die Landkarte. Die Straße führte schnurgerade nach Rahway. Ein paar Meilen entfernt lief parallel ein breiter Feldweg, der aber ebenfalls in Rahway endete.
    »Geben Sie Bescheid, dass der Wagen aufgehalten wird, wenn er in Rahway eintrifft«, rief er dem Lieutenant durch das Gewimmel noch zu, dann verschwand er eilig.
    Sergeant Holmes drückte sich kleinlaut an die Wand, als Phil an ihm vorbeiging. Phil nickte ihm freundlich zu.
    Draußen startete Phil und stellte das Funkgerät auf Empfang. Er wollte über alle neuen Ereignisse unterrichtet werden.
    Über Elizabeth und Linden schlug Phil den kürzesten Weg ein. Das rotierende Rotlicht auf dem Dach des Jaguar fegte die Bahn frei.
    ***
    In Rekordzeit hatte er die ausgedehnten Vororte hinter sich gebracht. Dann raste er mit durchgetretenem Pedal auf der linken Spur dahin.
    Phil nahm das Gas erst weg, als er die ersten Häuser von Rahway auftauchen sah. Quer über der Fahrbahn stand ein schwarz-weiß lackierter Chevy mit der Aufschrift »Polizei«.
    Phil stoppte und lief hinüber. Er fragte die Cops, ob der Truck durchgekommen sei, doch sie verneinten.
    Eine Umfrage per Funk ergab, dass auch die anderen Beobachtungsposten nichts von dem fraglichen Laster gesehen hatten.
    Sogar am New Jersey Turnpike stand auf Höhe der Rahway River Bridge ein Streifenwagen, allerdings ohne den gewaltigen Verkehr zu stoppen. Die Beamten hielten nur Ausschau nach dem Truck, der aber noch nicht in ihr Gesichtsfeld gekommen war.
    »Bleibt nur noch der Bourbon-Trail«, sagte ein bulliger Sergeant und schob den Kaugummi in die andere Backe.
    »Bourbon-Trail?«, fragte Phil erstaunt.
    »So genannt, weil auf ihm vor dreißig Jahren ganze Wagenladungen voll Bourbonwhisky in diese Gegend geschmuggelt wurden«, erklärte der Cop. »Führt durch unwegsames Gelände und ist eigentlich nur ein schäbiger Feldweg. Er berührt weder eine Farm, noch schneidet er die Hauptstraße.«
    Phil erinnerte sich des eingezeichneten Feldweges auf Wesleys Landkarte.
    Er ließ sich den Weg beschreiben und eilte wie ein Wirbelwind davon.
    Nach fünf Minuten hatte er die Abzweigung erreicht. Durch die Schlaglöcher holperte der Jaguar vorwärts.
    Nach zwei Meilen stiegen Serpentinen an. Durch unwegsames Gelände kletterte er eine Hügelkette empor. Steil ging es bergab. Durch eine seichte Furt musste er den wenig Wasser führenden Rahway River durchqueren.
    Als er auf die letzte Hügelkuppe zurollte, tauchte vor ihm eine verdreckte und humpelnde Gestalt auf. Phil nahm das Gas weg und kniff die Augen zusammen, um besser sehen zu können.
    In der gleißenden Mittagssonne fixierte er den verlottert aussehenden Fußgänger. Dann ging ein breites Grinsen über sein Gesicht.
    ***
    Ich hatte den Jaguar auch erkannt und blieb stehen, bis der Wagen in einer Staubwolke hielt. Mein Freund steckte das Gesicht zum Fenster heraus.
    »Bist du unter die Büßer in der Wüste gegangen?«, erkundigte er sich teilnahmsvoll. Phil hatte ein Händchen dafür, seine

Weitere Kostenlose Bücher