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0378 - Masken-Terror

0378 - Masken-Terror

Titel: 0378 - Masken-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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analysierte.
    Seiner Meinung nach hatte er hier so etwas wie eine magische Abholung erlebt. Deutlich erinnerte er sich an die Worte Harry Helmbrechts, der ihm in der alten Burg berichtet hatte, daß es jemanden gab, der sein Meister war.
    Hatte er ihn gesehen?
    Will schaute auf die dunkle Stelle, wo einmal die Wolke gewesen war. Davon war nun nichts mehr zu sehen, dieser absolut dunkle Schatten hatte alles verschluckt, und Will Mallmann wußte, daß es ein Dämon gewesen war.
    Dieser Dämon besaß sogar einen Namen: Spuk.
    Dem Kommissar war dies bereits klargeworden, als er noch im Wagen gesessen hatte, und jetzt lief eine Gänsehaut über seinen Rücken. Er wunderte sich darüber, daß man ihn am Leben gehalten hatte, denn der Spuk gehörte zu den ganz Mächtigen. Er stand in der Hierarchie weit oben, sogar mit an der Spitze, das wußte Will Mallmann von seinem Freund John Sinclair, dem es bisher auch noch nicht gelungen war, den Spuk auszuschalten, obwohl er es immer wieder versucht hatte.
    Aber dieses amorphe Wesen war einfach nicht zu packen. In der Gestalt der Wolke war er nahezu unangreifbar, obwohl die Gefährten um den Geisterjäger schon alles versucht hatten.
    Mallmann räusperte sich. Plötzlich fühlte er sich wie befreit. Er dachte daran, daß ihm sein Leben soeben zum zweiten Mal geschenkt worden war. Der Spuk hätte ihn auch vernichten können.
    Warum er das nicht getan hatte, blieb dem Kommissar ein Rätsel.
    Es hatte auch keinen Sinn, lange herumzustehen. Er mußte sich den Tatsachen stellen, und er mußte vor allen Dingen eines tun.
    Wieder in sein Hotel fahren und von dort aus London anrufen, um die Freunde in England zu warnen.
    Der schwierigste Teil der Strecke lag hinter dem Kommissar.
    Schneller als zu Beginn rollte er den Serpentinenweg hinab, dem Tal und damit auch der Straße entgegen.
    Dort fuhr um diese Zeit niemand mehr. Als dunkles Band lag sie vor ihm, und der Kommissar gab Gas. Er gehörte zu den schnellen Fahrern. Mit 80 Stundenkilometern huschte er dahin. Seine Gedanken beschäftigten sich mit der nahen Zukunft. Er wurde das Gefühl nicht los, den Beginn eines roten Fadens erwischt zu haben, den er verfolgen mußte.
    Was sich an dessen Ende befand, darüber wagte er nicht einmal zu spekulieren…
    ***
    Ich schaute auf das geschliffene Kristall des Glases, sah den goldbraunen Whisky darin, spürte meine Kehle trocken werden und war nicht einmal in der Lage, ein vernünftiges Wort hervorzubringen.
    Zu sehr hatten mich die Ereignisse geschockt.
    Neben Kara saß Bill Conolly. Ich hörte ihn schwer atmen und hatte selbst die Luft angehalten.
    Der Whisky zitterte etwas. Im Ascher daneben verqualmte meine Zigarette. Ich selbst kam mir vor wie auf einer Wolke, nicht wie auf einem Hocker.
    Aber ich schwebte nicht weg, ich blieb sitzen, bis die Realität wieder zurückkehrte.
    »Was hast du gesagt?« fragte ich leise, wobei ich meine Stimme kaum mehr erkannte.
    »Es gibt zwei Würfel!«
    Ich verzog den Mund. »Ja, es gibt viele Würfel«, murmelte ich.
    »Aber die sind anders als die beiden Würfel des Unheils, John.«
    Ich richtete mich wieder auf. Daß ich nach dem Glas faßte, merkte ich kaum. Die Innenfläche meiner rechten Hand war feucht geworden, so daß ich schon sehr fest zugreifen mußte, um das Glas überhaupt halten zu können.
    »Zwei Würfel!« flüsterte ich. »Verdammt…«
    »Ich habe dich nicht belogen, John. Wir hätten es dir schon früher sagen sollen, John…«
    »Und warum habt ihr es nicht getan?« fragte ich, ohne Kara dabei anzuschauen.
    »Es ergab sich nicht die Gelegenheit. Außerdem hat Myxin es für sich behalten.«
    »Gab es dafür Gründe?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Der Geschmack des Whiskys lag mir noch auf der Zunge. Ich hob das Glas an, führte es an meine Lippen und trank. Ebenso hätte ich Wasser zu mir nehmen können. Ich war in einer Stimmung, die man mit »Am Boden zerstört« umschreiben konnte, und ich hätte mich am liebsten vollaufen lassen, aber das war nicht der Sinn der Sache.
    Kara berührte mich. Ihre Hand glitt über meinen Rücken. Leise sprach sie mich an. »Ich weiß, John, daß es ein Schock für dich gewesen sein muß, aber du kannst die Augen vor den Tatsachen nicht verschließen. Finde dich damit ab, daß es zwei Würfel gibt.«
    »Okay, das habe ich schon. Wobei ich mich nur frage, wo sich der zweite Würfel befindet.«
    »Das genau möchte der Spuk auch wissen.«
    »Ach.«
    »Ja«, bestätigte Kara. »Der Spuk sucht den zweiten

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