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0378 - Masken-Terror

0378 - Masken-Terror

Titel: 0378 - Masken-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eingekreist, die ihn nicht mehr freilassen wollten.
    Für einen Moment blieb Will Mallmann stehen. Plötzlich wußte er, daß die Gefahr nicht vorbei war. Er hatte sie nur unterschätzt gehabt und mußte sich nun zusammenreißen, wenn er aus diesem Gemäuer lebend herauskommen wollte.
    Mallmann startete.
    Daß die Flammen noch länger wurden, störte ihn nicht. Auch nicht der Kontakt mit dem Feuer, das so anders als andere war. Viel kribbeliger, schon fast an einen Säuresprüh erinnernd. Auch vor dem Kommissar hatte sich jetzt die Flammenwand aufgebaut, und Mallmanns Gesicht verzog sich, als ihn die Angst packte, er sie jedoch überwand und voranstürmte.
    Er mußte durch!
    Sein Sprung war geschmeidig. Der Kommissar befand sich im Training, deshalb konnte er es auch mit Jüngeren aufnehmen. Auch jetzt kam er durch das Feuer, obwohl im Moment seines Sprunges die Feuerzungen wieder aufflackerten und in die Höhe schnellten, damit sie nach ihm greifen konnten. Sie faßten auch zu, Mallmann spürte den heißen, brennenden Hauch an seinem Kinn, warf noch im Sprung den Kopf hoch und war durch. Er befand sich innerhalb des Gangs, kam mit beiden Beinen zuerst auf und konnte sich trotzdem nicht halten.
    Der Schwung schleuderte ihn zu Boden. Er prallte noch gegen die Wand, drehte sich, blieb liegen und schaute zurück.
    Das Feuer brannte, aber er hatte es hinter sich gelassen, so daß ihm ein Stein vom Herzen fiel.
    Die Stelle, wo das grüne Flackern über den Boden und in die Höhe huschte, kam ihm vor wie in einer anderen Welt, die zum Glück hinter ihm lag.
    Der Kommissar richtete sich mühsam auf und blieb breitbeinig stehen, schwankte von einer Seite auf die andere, hielt den Mund weit offen und war froh darüber, daß er durchatmen konnte, denn das Grauen steckte noch wie eine Klammer in seinem Körper. Diese Flammen hätten seinem Leben ein Ende bereiten können. Er wäre in dieser einsamen Burg gestorben, und irgendwann hätte man ihn einmal gefunden.
    Es sprach für den Kommissar, daß er nicht mehr an sich dachte, sondern an diesen Harry Helmbrecht, der ihn zuerst reingelegt hatte und danach entwischt war.
    Wo er sich jetzt herumtrieb, wußte Will nicht. Vielleicht war er schon weggefahren, aber der Kommissar hatte keinen Motor gehört.
    Dieser Laut wäre ihm trotz aller schwierigen Umstände aufgefallen.
    Er taumelte ins Freie und war froh, die kalte Luft atmen zu können. Im ersten Moment schwindelte ihm, der Boden und die Umgebung tanzten vor seinen Augen, wenig später hatte er sich wieder gefangen und schaute dorthin, wo der VW stand.
    Tatsächlich hob seine Karosse wie der Buckel eines Käfers vom dunklen Untergrund ab. Dem anderen war also noch nicht die Flucht gelungen.
    War Helmbrecht vielleicht zu Fuß geflohen?
    Der Kommissar schaute sich um: Wie ein Verschwörer kam er sich vor. Er stand auf der Bergkuppe, über ihm türmten sich die dunklen Wolken, vom Wind vorangepeitscht, und er suchte vergeblich nach dem Mann mit der Maske.
    Hatte er sich versteckt?
    Mallmann blieb weiterhin vorsichtig, auch als er auf seinen eigenen Wagen zuging.
    Der Manta hatte neue Stoßdämpfer und Hinterreifen bekommen.
    Er wollte ihn noch ein Jahr fahren, da konnten die anderen noch so spotten. Er fuhr aus der Deckung und den Serpentinenweg hinab.
    Den Motor hatte er ausgestellt. Will ging vorsichtig mit dem Gas um, tippte des öfteren auf die Bremse, da er den Wagen nicht zu schnell werden lassen wollte.
    Rechts und links wuchs der Wald. Manchmal sehr nahe an den Manta heran, so daß die Zweige die Karosserie berührten und wie Hände darüber kratzten. Will schaute immer wieder in den Lichtteppich der Scheinwerfer hinein, der geisterhaft und bleich über das Unterholz strich.
    Auch wenn ihm manche Baumstämme vorkamen wie Menschenleiber, so entdeckte er Harry Helmbrecht nicht. Sollte er sich tatsächlich in der Nähe aufhalten, mußte er ein verdammt gutes Versteck gefunden haben.
    Trotz seiner großen Konzentration dachte der Kommissar daran, daß er sein Erlebnis auf keinen Fall für sich behalten konnte. Was er erlebt hatte, war Magie in höchster Potenz gewesen, und da mußte er seinen englischen Freund und Kollegen John Sinclair einweihen.
    Es bahnte sich etwas Großes an, das möglicherweise weltumspannend sein konnte. Da mußte man schnell reagieren.
    Das wußte auch der Kommissar.
    Er rollte weiter. Auf der Hinfahrt hatte er sich den Verlauf der Strecke ungefähr gemerkt, und er wußte, daß bald die schwierigste

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