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0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

Titel: 0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5000 Dollar für meinen Kopf
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standen keine Streifenwagen herum. Ich blieb hinter dem Steuer sitzen, während Phil mit hineinging. Fünf Minuten später kamen sie wieder heraus. Benny Minster trug eine prall gefüllte Aktentasche in der Hand. Der Gangsterboss quetschte sich in den Fond. Er saß hinter mir.
    Ein Wagen kam hinter uns her, verlangsamte seine Fahrt, als wollte er anhalten. Plötzlich zog er wieder an. Ich sah ihn im Rückspiegel kommen, wollte ihn vorbeilassen. Im Spiegel sah ich auch das Blinken des Metalls, das sich aus dem Fenster schob.
    »Vorsicht!«, brüllte ich aus Leibeskräften, ließ mich an der Steuersäule nach unten rutschen, schlug mir den Kopf dabei an und presste mich in die Polster.
    Und schon klatschte es in die Karosserie. Ich konnte mir die hässlichen, scharf gezackten Ränder vorstellen, die die Geschosse in die Blechhaut rissen, wartete jeden Augenblick darauf, irgendwo einen Schlag, einen Schmerz zu spüren. Der Wagen musste durchlöchert sein wie ein Sieb.
    In Sekundenschnelle war es vorbei. Das mussten die Burschen in dem zweiten Wagen gewesen sein. Sie hatten uns verloren und waren jetzt wieder zu ihrem Boss zurückgekehrt. Sie hatten inzwischen begriffen, dass etwas schiefgegangen war, und versuchten es auf ihre Art zu erledigen. Die Rücklichter des Wagens verblassten jetzt in der Ferne.
    Ich beugte mich über die Rücklehne.
    »Phil?«
    Mein Freund kroch langsam hoch.
    »Hat es dich erwischt, Jerry?«
    In der Aufregung gebrauchten wir unsere richtigen Namen. Es konnte nicht mehr schaden.
    Benny Minster lag auf dem Rücksitz, als schlafe er. Ich schaltete die Innenbeleuchtung ein. Das Gesicht des Gangsters war wachsgelb. Auf seiner Jacke bildete sich ein Blutfleck, der zusehends größer wurde. In den Häusern flammten die Lichter auf. Auf der anderen Seite, der Begrenzung des Central Parks, sah ich einen verspäteten Nachtbummler Reißaus nehmen. Es wurde Zeit, dass wir hier wegkamen.
    Vanderbilt und Roosevelt Hospital waren zum Glück nicht weit. Und was die Hauptsache war, der Lincoln war noch fahrbereit. Weder die Reifen, noch der Motor hatten was abbekommen. Den Gangstern war es um die Personen in dem Wagen gegangen.
    Wir zerrten den bewusstlosen Gangsterboss aus dem Wagen und schleppten ihn direkt in die Eingangshalle des Vanderbilt Hospitals. Die Schwester, die an der Anmeldung den Nachtdienst versah, schien an dergleichen gewöhnt zu sein.
    »Kann ich mal telefonieren, Schwester?«, fragte ich.
    Fünf Minuten später hatte ich Bernds Janov unterrichtet. Er würde auch die Stadtpolizei informieren.
    Wir nahmen die Aktentasche aus dem Lincoln und gingen zu Fuß weiter.
    ***
    Auf Zehenspitzen schlichen wir in unser Zimmer bei Florence Sheldon. Aber sie hatte uns doch gehört. In einem spitzenbesetzten Négligé stand sie in ihrer Schlafzimmertür und sah uns strafend an.
    »Keep smiling, Florence«, sagte ich grinsend. Ich hatte allen Grund gut aufgelegt zu sein. In Florences teurem Zimmer ließ es sich immer noch besser leben als unter einer Wachstuchdecke im Schauhaus. Florence schaute neugierig auf die Aktentasche, holte vom Haken hinter der Tür einen seidenen Morgenrock und legte ihn um die gut gepolsterten Schultern. Ihre Wissbegierde kam mir durchaus ungelegen. »Lassen Sie sich in Ihrer Nachtruhe nicht stören, Florence. Es tut uns leid, wenn wir Ihnen Ungelegenheiten bereitet haben sollten. Gute Nacht!«
    Ich warf die Tür hinter mir zu und schob den Riegel vor. Um ganz sicher zu gehen, hängte ich meine Jacke vor das Schlüsselloch. Dann machten wir uns über den Inhalt der Aktentasche her.
    Obenauf lagen Banknoten. Insgesamt zählten wir etwa dreißigtausend Dollar, das ganze Reisegepäck, das Benny Minster in der Eile hatte flüssigmachen können.
    Wir nahmen uns nicht die Mühe, es genau durchzuzählen.
    Auf dem Boden fand sich ein in Saffianleder gebundenes Büchlein. Es enthielt eine Reihe von Namen, Adressen und Telefonnummern. Ich blätterte es durch. Wir hatten einen großartigen Fang gemacht, das sah ich sofort.
    Eine Reihe von sehr ehrenwerten Leuten hatte das Gesicht verloren.
    Aber noch waren wir dem Ziel unseres eigentlichen Auftrags nicht viel näher gekommen. Dass Benny Minster von seinen eigenen Leuten angeschossen worden war, machte die Sache nur noch schwieriger. Wir hatten gehofft, von ihm Aufklärung über alle anstehenden Fragen zu erlangen. Selbst we.nn er durchkommen sollte, war nicht damit zu rechnen, vor einigen Tagen eine Aussage von ihm zu bekommen.
    »Pack das

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