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0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

Titel: 0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 5000 Dollar für meinen Kopf
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nicht selbst kommen. Sie dürfen glauben, dass auch meine Kollegen ihr Bestes tun. Ich bin nicht der einzige tüchtige Mann beim FBI.«
    »Ich glaub es«, sagte er, »aber Sie wären mir lieber gewesen.«
    »Ich werde mich um die Geschichte kümmern, sobald ich kann«, versprach ich. »Aber Sie müssen noch einige Stunden Geduld haben. Und bis dahin werde ich einen Kollegen bitten, sich der Sache anzunehmen.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte er und seine Stimme klang ein bisschen müde und enttäuscht. »Ich bin zu Hause.«
    Damit hängte er ein.
    ***
    Das rätselhafte Ausbleiben von Elsie Slick ging mir im Kopf herum. Das Mädchen war wirklich nicht der Typ, der sich mit halbseidenen Kavalieren herumtreibt. Ihr Verschwinden musste andere, ernstere Hintergründe haben. Ich rief im Office an und bat Bobby Stein, bei Elsies Vater vorbeizuschauen.
    Für uns wurde es Zeit, in Fevers Tavern in der Waverly Street anzurufen. In der Halle des Essex House am Central Park South gab es geschlossene Telefonzellen. In einem Hotel mit 1200 Zimmern brauchten wir nicht zu befürchten, dass uns jemand besondere Aufmerksamkeit schenkte. Ich schloss die Tür hinter mir und drehte die Nummernscheibe.
    »Upper Bay!«, sagte ich kurz, als ich eine Männerstimme hörte. »Ich glaube, Sie wissen Bescheid.«
    »Ja«, sagte eine krächzende Stimme. »Da hat jemand einen Zettel mit einer Nachricht für Sie hinterlassen. Sie sollen am Ende der 42. Straße bei den Luxury Liner Piers warten.«
    Der Mann am anderen Ende der Leitung legte auf. Die Burschen waren ungeheuer vorsichtig. Niemand konnte behaupten, in Fred Fevers Lokal würden Nachrichten für Gangster weitergegeben. Ein Gast hatte einen Zettel mit einer Nachricht für einen eventuellen Anrufer hinterlassen. Eine alltägliche Geschichte. Dem Wirt konnte man keinen Vorwurf machen. Trotzdem würden wir uns die Bude einmal ansehen, wenn wir Zeit dazu hatten.
    Aber jetzt mussten wir uns beeilen, zu unserem Stelldichein zu kommen. Wir winkten uns ein Taxi heran und ließen uns den West Side Elevated Highway bis an den Einfahrtsschacht des Lincoln Tunnel hinauffahren. Dort stiegen wir aus und gingen zu Fuß weiter. Wir gingen hinüber zu den Hudson-Piers. Hier in dieser Gegend legen die großen Luxusdampfer aus Übersee an.
    Wir mussten ganz einfach warten, bis uns jemand abholte.
    Das Rezept war gar nicht kompliziert. Irgendwo hier in dieser Menge wartete ein Mann auf uns. Er beobachtete die Leute rings herum. Wer nicht abgeholt wurde, wer niemanden traf, wer sich offensichtlich langweilte, war der Richtige. Wir postierten uns neben eine Gangway und rauchten eine Zigarette.
    Nach der dritten Zigarette war unsere Geduld zu Ende. Wir warfen die Stummel über die Kaimauer in den Hudson und wollten gehen. Auf einmal kam ein Mann auf uns zu, der bisher in zwanzig Yards Entfernung von unserem Standort an einem Poller gelehnt stand. Wir hatten uns dadurch täuschen lassen, dass der Mann mit einem Taschentuch eifrig in Richtung der dicht mit Menschen besetzten Reling des Promenadendecks gewinkt hatte. Jetzt faltete er sorgfältig sein Taschentuch zusammen und steckte es in die Brusttasche. Der dunkle Straßenanzug, die sorgfältig gebundene Krawatte, die glänzenden Schuhe stempelten ihn zu einem durchaus harmlosen Zeitgenossen. Ein ehrenwerter Bürger dieser Stadt, der sich von einem lieben Angehörigen verabschiedet hat.
    »Verzeihen Sie«, sagte er ruhig, »haben Sie nicht heute Abend in Fevers Tavern angerufen?«
    Wir nickten.
    »Man hat Ihnen ein Kennwort gegeben?«
    »Upper Bay!«, sagten wir wie aus einem Mund.
    Seine Stimme verlor sofort den höflichen, bedauernden Klang.
    Mit einer Kopfbewegung forderte er uns auf, ihm zu folgen.
    »Dann kommt mal mit!«
    Er ging uns voran, ohne sich noch einmal umzudrehen. Zweihundert Yards weiter oben wartete ein Mercury auf uns. Hinter dem Steuer saß ein Mann, den wir noch nicht kannten, was unser Glück war. Wenn uns jetzt jemand über den Weg lief, der mit unseren Gesichtern vertraut war, wäre uns das peinlich, sehr, sehr peinlich gewesen. »Fahr sie hin, Webb«, sagte der Mann, »und komm sofort wieder zurück. Die anderen beiden fehlen uns noch. Stell den Schlitten wieder an die gleiche Stelle. Und beeil dich ein bisschen!«
    Unser Fahrer nickte. Wir hatten uns kaum in den Wagen gezwängt, als er auch schon losfuhr.
    »Wo soll’s denn hingehen?«, fragte ich. Der Mann hinter dem Steuer reagierte darauf, wie ein Elefant auf den Stich einer

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