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0379 - Todesfalle unter Wasser

0379 - Todesfalle unter Wasser

Titel: 0379 - Todesfalle unter Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bill hatten mich beobachtet. Sie standen günstiger als meine Gegner, und ich hoffte stark, daß sie die Beretta auch gesehen hatten. Die anderen nicht. Eingepackt in den Hemdenstoff landete die Waffe am Boden. Langsam stieg ich aus der Hose. Mit Unterhemd und Unterhose bekleidet, stand ich schließlich auf dem Deck. Auch die Schuhe hatte ich ausgezogen, um die Schwimmflossen anlegen zu können.
    Akim Samaran war zufrieden. Davon zeugte sein Gesichtsausdruck, zudem nickte er. »Alles klar«, sagte er. »Du kannst in den Neoprenanzug steigen. Er wird dir bestimmt passen.«
    Das war nicht gerade der Fall. Ich hatte Mühe, auch den vorn liegenden Reißverschluß zu schließen und streckte mich ein paarmal. Das Kreuz hatte er seltsamerweise nicht haben wollen. Es hing wieder vor meiner Brust, und seine Umrisse malten sich unter der dünnen Haut des Taucheranzugs deutlich ab.
    In die Schwimmflossen stieg ich zuletzt. Zwei Preßluftflaschen schulterte ich, klemmte mir das Mundstück zwischen die Zähne und atmete einige Male zur Probe.
    Das klappte recht gut. Eigentlich hätte ich zufrieden sein können, aber vor mir standen die verdammten Killer und bewachten meine Freunde. Auch Samaran war für mich nicht mehr als ein widerlicher Mörder.
    »Klar?« fragte er.
    »Ja.«
    Er deutete mit einer Hand über die Reling. »Dann spring, Sinclair! Tauch unter! Der Würfel liegt auf dem Meeresgrund, und zwar dicht bei einigen Felsen. Such sie, öffne die Truhe und hole den Würfel hervor! Dann kommst du wieder hoch. Es hat keinen Sinn für dich, auf die Küste zuzuschwimmen. Du hast für zwei Stunden Luft. Vielleicht könntest du sie erreichen, bestimmt sogar, aber deine Freunde müßten es büßen. Kamikaze schießt sofort.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann spring.«
    Ich trat zur Seite. Von Bill und Suko bekam ich letzte, aufmunternde Blicke zugeworfen, auch wenn sich der Reporter, dem es noch immer schlecht ging, ihn sich abquälen mußte.
    Ich kletterte auf das Gestänge. Für einen Moment stand ich bewegungslos. Dann sprang ich und verschwand…
    ***
    Diejenigen, die den Würfel vor langer, langer Zeit erschaffen hatten, wußten, daß es einmal einen Kampf um ihn geben würde. Deshalb hatten sie Sicherheiten eingebaut und aus einer tiefen Gruft diejenigen hervorgeholt, deren Fleisch längst von den Körpern gefallen war.
    Aber sie lebten noch, nachdem die stummen Götter ihre magischen Kräfte eingesetzt hatten und ihre ehemaligen Diener zu Wächtern des zweiten Würfels machten.
    Im Wasser lebten sie weiter.
    Sie hausten in der Felsenhöhle und wollten demjenigen, der sich dem Würfel näherte, eine Todesfalle stellen.
    So war es abgesprochen, daran würden sie sich auch halten.
    Hin und wieder verließen sie ihr Versteck, gaben sich der Unterwasserströmung hin und ließen sich durch die Tiefe treiben. Manchmal aber stiegen sie bis an die Oberfläche. Dann tauchten die kahlen Schädel dort auf, und aus den leeren Augenhöhlen glotzen sie über eine einsame, weite und wogende Fläche.
    Sie spürten die Unruhe, die sie auch in der Tiefe erfaßt hatte, denn sie wußten, daß jemand unterwegs war, um den zweiten Würfel zu stehlen. Er kam immer näher, und sie erinnerten sich daran, daß es galt, demjenigen, der den Würfel stehlen wollte, eine Todesfalle zu bereiten. Sie hatten ihn sogar gesehen, eine Waffe auf ihn geschleudert, doch der Mensch war schneller gewesen.
    Im Wasser aber würden sie schneller sein.
    Und so lauerten sie auf ihn…
    ***
    Die Tiefe schluckte mich und damit auch eine andere, fremde, schweigende Welt.
    Sie war nicht dunkel, aber auch nicht hell. Ich kam mir vor wie in einem Aquarium eingeschlossen und sah über mir den Kiel des Bootes allmählich zu einem Schatten zusammenschmelzen, bis er vollständig verschwunden war.
    Die auf die Wasserfläche fallenden Sonnenstrahlen verloren immer mehr an Helligkeit. Und nach wenigen Yards bereits konnte ich auch diese Streifen nicht mehr sehen.
    Ich war allein in einem gläsern wirkenden, unendlich weiten Gefängnis. Atmen konnte ich nur mehr durch das Mundstück. Wenn ich die Luft, die anders schmeckte, ausstieß, sah ich den Blasen und Perlen nach, die in die Höhe stiegen und längst zerplatzt waren, bevor sie die Oberfläche erreichten.
    Herrlich klar war das Wasser. Konturenscharf konnte ich sehen, entdeckte zahlreiche Fische, die meinen Weg kreuzten, keine Angst zeigten und mich aus ihren Glotzaugen anstarrten.
    Ich schwamm der Tiefe entgegen. In einem schrägen

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