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038 - Der Rächer

038 - Der Rächer

Titel: 038 - Der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Er ging querfeldein und erreichte die Straße, die nach Griff Towers führte. Er hatte sich den Feldweg, der an der Grenze von Gregory Pennes Grundstück entlang lief, genau gemerkt. Wenn er den benutzte, konnte er einen ziemlichen Umweg vermeiden. Als er zehn Minuten gewandert war, kam er zu der Stelle, wo sich der Fußweg von der Fahrstraße trennte. Er schritt schnell und beobachtete den Boden scharf, um womöglich Bhags Fährte zu finden. Aber es hatte lange nicht geregnet, und wenn das Tier nicht verwundet war, konnte er kaum hoffen, seine Spur zu entdecken. Er kam zu der hohen Steinmauer, die die südliche Grenze der Besitzung des Barons bildete. Hier ging er entlang, bis er an einen hinteren Ausgang kam. Vor kurzem musste jemand hier durchgegangen sein, denn die Tür war nur angelehnt, wie er zu seiner Befriedigung feststellte.
    Als er eingetreten war, stand er am Rand eines großen Feldes, das anscheinend als Küchengarten benützt wurde. Er konnte niemanden sehen. In der frühen Morgendämmerung machte der Turm einen hässlichen und abschreckenden Eindruck. Kein Rauch kam aus dem Kamin. Griff Towers schien wie ausgestorben. Vorsichtig ging er weiter. Aber er wagte sich nicht aufs offene Feld, sondern hielt sich im Schatten der Mauer, bis er die hohe Hecke erreicht hatte, die im rechten Winkel abbog und den Küchengarten von dem wundervoll angelegten alten Park trennte, den Jack Knebworth gestern als Hintergrund für seine Filmaufnahmen benützt hatte.
    Immer noch spähte er scharf nach Bhag aus. Er war darauf vorbereitet, diese hässliche Gestalt jeden Augenblick auftauchen zu sehen. Schließlich erreichte er das Ende der Hecke, nur noch wenige Schritte trennten ihn von dem grauen viereckigen Turm, der dem Haus den Namen gab.
    Von seinem Standpunkt aus konnte er alles überschauen; die zugezogenen weißen Vorhänge und die Totenstille, die in Griff Towers herrschte, hätten einen weniger kritischen Mann als Mike Brixan überzeugt, dass sein Verdacht unbegründet sei. . Er zögerte und wusste nicht recht, ob er in das Haus gehen sollte oder nicht. Da hörte er, wie eine Fensterscheibe eingeschlagen wurde. Vom obersten Turmzimmer fielen Glasscheiben herunter. Die Sonne war noch nicht aufgegangen, die Erde lag noch im dämmerigen Morgenlicht, so dass die Hecke ein gutes Versteck bildete.
    Wer mochte zu so früher Morgenstunde ein Fenster einstoßen? Jedenfalls konnte das nicht der vorsichtige Bhag sein ... So weit war er in seinen Überlegungen gekommen, als plötzlich ein greller, entsetzlicher Schrei die Stille des Morgens zerriss. Er kam vom Turmzimmer und war scharf abgerissen, als ob jemand dem Unglücklichen den Mund mit der Hand geschlossen hätte.
    Mike packte ein kaltes Grauen. Er verließ sein Versteck, lief schnell über den geschotterten Platz und klingelte am Haupteingang, der sich unmittelbar neben dem Turm befand. Mit einem schnellen Blick ringsum vergewisserte er sich, dass nicht Bhag oder einer der farbigen Diener hinter ihm war.
    Eine Minute verging und noch eine. Soeben hob er seine Hand, um noch einmal zu läuten, als er schwere Schritte in dem Gang und gleich darauf das Schlürfen von Pantoffeln auf den Fliesen der Halle hörte.
    »Wer ist da?« fragte eine raue Stimme. »Mike Brixan.«
    Er hörte ein heiseres Räuspern, dann Rasseln von Ketten. Es wurde aufgeschlossen, und die schwere Tür öffnete sich eine Handbreit.
    Gregory Penne erschien hinter der Tür. Er trug graue Flanellhosen und ein Hemd, dessen Ärmel am Handgelenk nicht geschlossen waren. Sein düsterer Blick erhellte sich, als er Mike Brixan sah. »Was wünschen Sie?« fragte er verwundert und öffnete die Tür etwas weiter.
    »Ich möchte Sie besuchen«, sagte Mike.
    »Machen Sie Ihre Besuche immer bei Tagesanbruch?« brummte Gregory und schloss die Tür hinter Brixan.
    Mike antwortete nicht, sondern folgte Gregory. Die Bibliothek musste die ganze Nacht benützt worden sein. Die Fensterläden waren fest geschlossen, das elektrische Licht brannte, und vor dem Kamin stand ein Tisch mit zwei Whiskyflaschen. Eine davon war leer.
    »Wollen Sie ein Glas trinken?« fragte Penne mechanisch und schenkte sich selbst ein. Mike sah, dass seine Hand sehr unsicher war.
    »Ist Ihr Affe zu Hause?« fragte der Detektiv, indem er die angebotene Erfrischung mit einer Handbewegung ablehnte.
    »Meinen Sie Bhag? Ich glaube, er ist in seinem Raum. Er geht und kommt, wann er will. Möchten Sie ihn sehen?«
    »Nein, jetzt nicht«, sagte Mike. »Ich

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