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038 - Der Rächer

038 - Der Rächer

Titel: 038 - Der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Chichester nur darüber.
    » ... Nein, Ihre kleine Freundin hat wenig Aussichten in diesem Land. Etwas anderes wäre es, wenn der Film, den ich jetzt auf nehme, nach Amerika verkauft wird. Dann würde sie in zwölf Monaten in Hollywood unter amerikanischen Regisseuren spielen.« Im Vorzimmer seines Büros wartete jemand auf ihn. Er sagte nur kurz und unfreundlich guten Morgen. »Ich möchte Sie sprechen«, sagte Stella Mendoza zu ihm. Dabei lächelte sie Connolly an, der dem Detektiv folgte. »Wollen Sie mich sprechen? Was wünschen Sie von mir?« Sie zupfte an ihrem Spitzentaschentuch und gab sich den Anschein, als ob sie reuevoll und verlegen sei. Aber das machte gar keinen Eindruck auf Jack. Er selbst hatte ihr ja die ganzen Posen mit dem Taschentuch erst beigebracht. »Ich war sehr eigensinnig, Mr. Knebworth - ich möchte Sie um Verzeihung bitten. Es war nicht richtig von mir, dass ich zu spät kam und die ganze Gesellschaft warten ließ. Es tut mir sehr leid. Kann ich morgen wieder anfangen - oder vielleicht schon heute?«
    Jack lachte belustigt. »Sie brauchen morgen nicht zu kommen, und auch heute brauchen Sie nicht zu warten, Stella«, sagte er ironisch. »Ihr Ersatz hat so gut gespielt, dass ich gar nicht daran denke, die Aufnahmen noch einmal zu machen.«
    Sie sah ihn wütend an, was gar nicht zu ihrer vorigen sanften Haltung passte. »Ich habe einen Kontrakt - ich vermute, dass Sie das wissen, Mr. Knebworth«, sagt sie plötzlich aufgeregt. »Ich würde auch lieber Miss Mendoza als Partnerin haben«, sagte der junge Reggie Connolly. »Es ist wirklich nicht leicht, mit Miss - ich weiß noch nicht einmal ihren Namen ... Sie ist so -ihr fehlt jedes Verständnis für Kunst, Mr. Knebworth.«
    Der alte Jack sagte gar nicht. Er sah den jungen Mann nur böse an.
    »Dann, was die Hauptsache ist«, fuhr Reggie fort, »ich fühlte, dass ich nicht so vollwertig spielen kann, wenn Miss Mendoza nicht dabei ist. Wirklich, ich kann es einfach nicht! Ich bin so furchtbar nervös, und es ist schwer, ja unmöglich, seine Persönlichkeit zu entfalten, wenn man so nervös ist. Es geht nicht«, sagte er rücksichtslos, »ich spiele in dem Film nicht mehr mit, wenn Miss Mendoza fortbleibt!«
    Die Diva sah ihn dankbar an, dann wandte sie sich wieder mit einem sanften Lächeln an den schweigenden Jack. »Würden Sie mich heute wieder anfangen lassen?« »Weder heute noch an einem anderen Tag«, sagte der Direktor mit lauter, scharfer Stimme. »Was Sie nun angeht, Sie unverschämter junger Mann, wenn Sie mich aufsitzen lassen wollen mit diesem Film, dann werde ich Sie auf die schwarze Liste setzen und allen Filmgesellschaften in diesem Land mitteilen, wie Sie sich betragen haben, und werde dafür sorgen, dass Sie nie wieder eine Rolle bekommen.« Damit drehte er den beiden den Rücken und kam wütend in sein Büro, wohin ihm Brixan vorausgegangen war.
    »Was halten Sie von solcher Gemeinheit?« fragte er, als er sich wieder etwas beruhigt hatte; »Mit solchen Dummheiten kommen sie mir nun immer wieder. Er will jetzt mitten im Film aufhören. Haben Sie gehört, was er sagte? Dieser Zwerg, diese Kanaille ... Sagen Sie einmal, Brixan, möchten Sie nicht den Versuch machen und den Partner von Miss Leamington spielen? Viel schlechter als Connolly werden Sie Ihre Sache auch nicht machen! Und so könnten Sie sich wenigstens ihre Zeit vertreiben, wenn Sie sich nach dem Kopfjäger umsehen!«
    Aber Brixan schüttelte bedächtig den Kopf. »Nein, ich danke Ihnen«, sagte er. »Damit habe ich wirklich nichts zu tun. Und was den Kopfjäger betrifft« - er zündete sich eine Zigarette an und blies Ringe zur Decke -, »ich weiß, wer er ist, und ich kann ihn verhaften, wann ich will.«

14
    Jack sah den Detektiv erstaunt an. »Sie machen wohl Spaß?« fragte er.
    »Im Gegenteil, ich meine es sehr ernst«, sagte Brixan. »Aber es ist noch ein großer Unterschied, ob man nur weiß, wer der Kopfjäger ist, oder ob man ihm auch seine Verbrechen nachweisen kann.«
    Jack Knebworth saß mit den Händen in den Hosentaschen an seinem Schreibtisch. Er konnte das nicht glauben. »Ist es einer von meiner Filmgesellschaft?« fragte er. Brixan musste laut lachen.
    »Ich habe nicht das Vergnügen, alle Leute Ihrer Gesellschaft zu kennen«, sagte er liebenswürdig. »Aber machen Sie sich auf keinen Fall Gedanken wegen des Kopfjägers. - Was werden Sie mit Mr. Reggie Connolly anfangen?«
    Der Direktor zuckte die Achseln.
    »Der meint das nicht so, ich hätte

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