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038 - Der Rächer

038 - Der Rächer

Titel: 038 - Der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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kann doch nichts.« »Ich habe einen Freund in London«, erklärte Foß, nachdem das alte Thema wieder aufgenommen wurde, »der das ganze Geld aufbringen kann. Ich habe ihn gewissermaßen in der Hand. Tatsächlich - ich kann ihn sogar dazu zwingen. Heute Abend noch werde ich zu ihm gehen.«
    »Und ich will meinen Freund aufsuchen«, sagte Stella. »Wir werden das Unternehmen die Stella-Mendoza-Filmgesellschaft nennen.«
    Lawley Foß hatte seine Bedenken dagegen. Ihm schwebte ein anderer Name vor. Schließlich war er bereit, einen Vergleich zu schließen und die Firma Foß-Mendoza- oder F.-M.-Gesellschaft zu nennen. Dieser Vorschlag wurde von Stella unter der Voraussetzung akzeptiert, dass die beiden Namen umgestellt wurden.
    »Wer ist eigentlich Brixan?« fragte sie, als Foß aufbrechen wollte.
    »Ein Detektiv.«
    Sie machte große Augen.
    »Ein Detektiv? Was tut er denn hier?«
    Lawley Foß lächelte verächtlich.
    »Er hat sich eine Aufgabe gestellt, die keiner seines Verstandes lösen wird. Er will nämlich den Kopfjäger ausfindig machen. Ich bin der einzige Mann auf der Welt, der ihm helfen könnte. Statt dessen«, lächelte er wieder, »helfe ich mir selbst.«
    Mit dieser geheimnisvollen und mystischen Andeutung verließ er sie.
    Stella Mendoza war eine ehrgeizige Frau, und wenn Ehrgeiz auf Reichtum und Ruhm gerichtet ist, müssen Gewissensskrupel zurücktreten. Um ihr Privatleben und ihren Ruf stand es nicht besser und nicht schlechter als um den tausend anderer Frauen, und ihre Vorliebe für eine luxuriöse Wohnung und teures Essen gehörte nun einmal zu ihrem Beruf. Man kann gewisse Sünden und Vergehen nicht immer einer bestimmten Klasse zuschreiben, denn die Selbsterziehung spielt eine größere Rolle. Die eine Frau würde lieber sterben als ihre Selbstachtung verlieren, die andere wiederum würde gerade das Gegenteil tun, um nicht in Elend und Not zu kommen, und würde sich über Mittel und Wege, die zu ihrem Ziele führen, keine Gedanken machen.
    Als sich Foß verabschiedet hatte, ging sie nach oben, um sich umzuziehen. Es war noch zu früh, um den Besuch zu machen, den sie vorhatte, denn Sir Gregory wünschte keine Besuche bei Tag. Auf der einen Seite hatte er gar keine Bedenken, Bhag auf ein gefährliches und verbrecherisches Abenteuer auszuschicken, auf der anderen Seite war er bemüht, nach außen hin den guten Anstand nicht zu verletzen.
    Sie schrieb einige Briefe und brachte sie zur Post. Als sie am Spätnachmittag mit ihrem Auto durch Chichester fuhr, sah sie Mike Brixan in einer merkwürdigen Situation. Er stand mitten in einer großen Menschenmenge in der Nähe des Marktplatzes. Sogar ein Polizist war dort, sie sah seinen Helm. Sie war einen Augenblick versucht, auszusteigen, um ihre Neugierde zu befriedigen; aber dann änderte sie ihre Absicht. Als sie später wieder an der Stelle vorüberfuhr, war die Menge zerstreut und Mike Brixan verschwunden. Auf der Heimfahrt dachte sie darüber nach, ob der Detektiv dort wohl berufsmäßig zu tun gehabt hatte.
    Mike war durch Chichester geschlendert und dabei auf eine große Ansammlung von Leuten gestoßen, die sich um einen Polizisten geschart hatte. Dieser bemühte sich vergeblich, sich mit einem kleinen, braunen Eingeborenen zu verständigen. Der Mann sah in seinem schlecht sitzenden, fertig gekauften Anzug furchtbar komisch aus. Auf dem Kopf trug er einen steifen Hut, der viel zu groß für ihn war. In der einen Hand hielt er ein Bündel, das mit einem hell leuchtenden, großen grünen Taschentuch zusammengeknüpft war. Unter dem Arm hatte er einen langen Gegenstand, der in Leinen eingenäht und stark verschnürt war. Mike dachte zuerst, dass er einer von Pennes malaiischen Dienern wäre, aber dann überlegte er sich, dass Sir Gregory nicht zulassen würde, dass einer seiner Leute sich in einem solchen Aufzug im Land umhertriebe. Er bahnte sich einen Weg zu dem Polizisten, der ihn militärisch grüßte.
    »Beim besten Willen kann ich den Kerl nicht verstehen«, sagte er. »Er will etwas wissen, aber ich kann nicht herausbringen, was er will. Gerade eben ist er in die Stadt gekommen.«
    Der braune Mann wandte seine dunklen Augen auf Brixan. Er sagte etwas, was der Detektiv nicht verstand. Der Fremde hatte etwas Vornehmes in seinem Wesen, das selbst die lächerlich wirkende Kleidung nicht ganz verwischen konnte. Seine Haltung war aufrecht. Die unbeschreibliche Würde, die in seinem Benehmen lag, zog sofort Mikes Aufmerksamkeit auf sich. Plötzlich kam

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