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038 - Der Rächer

038 - Der Rächer

Titel: 038 - Der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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ihm ein guter Gedanke. Er redete den Mann auf Holländisch an. Die Augen des Eingeborenen leuchteten auf.
    »Ja, Mynheer, ich spreche holländisch.«
    Mike vermutete mit Recht, dass er aus dem Malaiischen Archipel kam, wo die besseren Klassen der Eingeborenen holländisch und portugiesisch sprechen.
    »Ich komme von Borneo und suche einen Mann, der Truji heißt. Er ist Engländer. Nein, Mynheer, ich will nur sein Haus sehen. Er ist ein großer Mann in meinem Lande. Wenn ich sein Haus gesehen habe, kehre ich nach Borneo zurück.«
    Mike beobachtete ihn, als er sprach. Wenn man von der großen, langen, hässlichen Narbe absah, die von seiner Stirn bis zum Kinn reichte, hatte er ein schönes Gesicht. Der Detektiv dachte sich, dass er ein neuer Diener für Gregory Penne sei und beschrieb ihm den Weg dorthin. Er beobachtete den merkwürdigen Fremden, bis er mit seinem Bündel verschwunden war.
    »Eine seltsame Sprache«, sagte der Polizist. »Für mich war es dasselbe, als ob er Holländisch gesprochen hätte.« »Für mich auch«, sagte Mike und lächelte. Dann setzte er seinen Weg zum Hotel fort.

17
    Helen Leamington saß auf ihrem Bett. Neben ihr stand eine Schachtel Konfekt. Sie hatte die Knie hochgezogen und war eifrig mit ihrem Filmmanuskript beschäftigt. Aber obgleich sie sich die größte Mühe gab, war es ihr doch unmöglich, die komplizierten Anweisungen zu verstehen, die Foß an den Rand der Seiten geschrieben hatte. Sie runzelte die Stirn. Für gewöhnlich fiel es ihr nicht allzu schwer, ein Filmmanuskript durchzuarbeiten. Aber heute wanderten ihre Gedanken, sie beschäftigten sich nicht mit dem Film. Und obwohl sie im Manuskript las, erfasste sie doch nicht dessen Sinn. Es wäre dasselbe gewesen, wenn sie leere Seiten vor sich gehabt hätte.
    Wer war Mike Brixan eigentlich? Sie stellte sich einen Detektiv ganz anders vor. Warum hielt er sich hier in Chichester auf? War es möglich, dass er ihretwegen ...? Sie gab diesen Gedanken sofort wieder auf und ärgerte sich über sich selbst. Es war doch ganz unmöglich, dass ein Mann, der ein schreckliches Verbrechen aufklären wollte, sich nur hier aufhielt, um ihre nahe zu sein. Ob der Mörder, der Kopfjäger, in der Nähe von Chichester wohnte? Bei dieser Vorstellung legte sie das Manuskript gedankenvoll auf ihre Knie. Die Stimme ihrer Wirtin störte sie auf. »Wollen Sie Mr. Foß empfangen?«
    Sie sprang vom Bett und öffnete die Tür. »Wo ist er?«
    »Ich habe ihn ins Empfangszimmer gebeten«, sagte die Wirtin, die jetzt schon etwas mehr Respekt vor ihr bekommen hatte. Wenn eine Statistin zu einer Filmdiva avancierte, so wusste man dies natürlich in der Kleinstadt. Die Bewohner nahmen überhaupt regen Anteil an den Schicksalen der Filmschauspieler, die für sie von größter Bedeutung waren.
    Lawley Foß stand am Fenster und schaute hinaus, als sie in das Zimmer trat.
    »Guten Tag, Helen!« sagte er in guter Laune. Früher hätte er sie nie bei ihrem Vornamen genannt, selbst wenn er ihn gekannt hätte.
    »Guten Tag, Mr. Foß«, sagte sie lächelnd. »Zu meinem Bedauern habe ich gehört, dass Sie nicht mehr in unserer Gesellschaft tätig sind.«
    Foß zuckte gleichgültig die Achseln.
    »Die Firma war zu klein, als dass ich mich dort hätte richtig entfalten können«, sagte er. Er war gespannt, ob Brixan ihr etwas von dem runden, weißen Papier auf ihrem Fenster erzählt hatte, und freute sich, als er fand, dass sie nichts davon wusste. Foß selbst maß der Sache keinerlei Bedeutung bei. Er war nur zu sehr geneigt, Gregorys Erklärung anzunehmen, der ihm gesagt hatte, dass er Miss Leamington sehr verehre und ihr einen Blumenstrauß durch das Fenster schieben wolle. Durch dieses Geschenk hoffe er, sie zu besänftigen. Foß hatte ihn bei sich einen liebestollen Narren genannt und hatte ihm seinen Wunsch erfüllt. Was Knebworth ihm mitgeteilt hatte, wollte er nicht glauben und lehnte es als phantastische Übertreibung ab.
    »Helen, Sie sind noch sehr jung und unerfahren. Sie tun sehr unrecht, wenn Sie einen Mann wie Gregory Penne ablehnen«, sagte er. Aber er sah an ihrem Gesichtsausdruck sofort, dass er auf diese Weise keinen Erfolg haben würde. »Es hat doch keinen Zweck, dass Sie etwas Besonderes für sich haben wollen. Wir sind nun einmal alle Menschen. Es ist doch nichts dabei, wenn Sie Gregory Penne einmal treffen. Niemand kann etwas dabei finden! Hunderte von jungen Damen speisen mit einem Herrn zu Abend, ohne dass irgend etwas Schlimmes geschieht. Ich

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