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038 - Der Rächer

038 - Der Rächer

Titel: 038 - Der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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er übertrieben hätte.«
    »Sicher konnte er das, Gregory hat ihm noch viel mehr beigebracht.«
    »Wie stehen Sie zu Penne?« fragte Mike leichthin. Sie wurde rot.
    »Er war mein Freund«, sagte sie verlegen. »Ein sehr guter Freund - in finanziellen Dingen, meine ich. Früher hatte er mich einmal sehr gern. Wir waren - sehr gute Freunde.« Mike nickte. »Ist das noch so?«
    »Nein«, antwortete sie kurz. »Ich habe mit Gregory Schluss gemacht und will Chichester morgen verlassen. Ein Agent ist beauftragt, mein Haus zu vermieten. - Der arme Mr. Foß«, sagte sie, und Tränen standen in ihren Augen. »Der arme Mensch! Gregory hat das nicht getan, Mr. Brixan, darauf kann ich schwören. Vieles, was von Gregory erzählt wird, ist nicht wahr. Er ist ein Feigling, und obgleich er schon viel gefährliche Dinge ausführte, hat er doch immer Leute, die die schmutzige Arbeit für ihn tun.«
    »Was verstehen Sie unter gefährlichen Dingen?« Sie zögerte. Aber er wurde dringlicher.
    »Er hat mir erzählt, dass er öfter in den Dschungel gezogen ist und Dörfer überfallen hat, um hübsche Mädchen zu rauben. Es soll einen Stamm geben, der besonders hübsche Frauen hat. Vielleicht hat er mir das auch alles nur vorgelogen, aber ich glaube doch, dass er in diesem Punkt die Wahrheit sprach. Er sagte mir, dass er gerade vor einem Jahr, als er in Borneo war, ein Mädchen von einem wilden Stamm im Innern des Landes gestohlen habe. Kein Europäer würde von dort allein lebendig zurückkommen.« »Machten diese Geständnisse denn gar keinen Eindruck auf Sie?« fragte Mike und sah sie scharf an. Sie zuckte die Schultern.
    »Das war so seine Art«, war alles, was sie antwortete, und hieraus konnte Mike die weitesten Schlüsse ziehen, dass er ihr »guter Freund« war.
    Sie gingen zu Jack Knebworths Haus zurück. »Die Geschichte, die Penne berichtet, scheint mit dem vollkommen Übereinzustimmen, was die Mendoza sagt. Es besteht jetzt kein Zweifel mehr, dass die Frau in dem obersten Turmzimmer das Mädchen war, das er gestohlen hat. Ebenso sicher ist, dass der braune Mann ihr Gatte war. Wenn sie von Griff Towers entkommen sind, wird es keine großen Schwierigkeiten machen, sie aufzufinden. Ich werde noch diese Nacht alle Polizeistationen im Umkreis von fünfundzwanzig Kilometer und darüber informieren, und morgen früh werden wir wohl Nachricht bekommen.«
    »Es ist ja schon Morgen«, sagte Jack, als er nach Osten sah, wo der Himmel bereits heller wurde. »Kommen Sie doch noch zu mir. Ich werde Kaffee machen. Die Nachricht von Foß Tod hat mich sehr erregt. Ich hatte mir für heute eigentlich viel vorgenommen, aber vermutlich müssen wir die Arbeit um einen Tag verschieben. Die Schauspieler und die anderen Angestellten der Gesellschaft werden durch diese Nachricht auch nicht bei der Sache sein. Alle kennen Foß, obgleich er nicht sehr beliebt bei ihnen war. Es fehlt nur noch, dass Helen nervös wird - um das Unglück voll zu machen. Aber eben kommt mir ein Gedanke, Brixan, warum ziehen Sie nicht ganz zu mir? Ich bin Junggeselle, Sie haben einen Telefonanschluß und sind hier vollkommen unbeobachtet und können viel ungestörter arbeiten als im Hotel.«
    Der Vorschlag gefiel dem Detektiv, und er schlief schon diese Nacht in Jack Knebworths Haus. Zuvor hatte er aber noch ein eingehendes Telefongespräch mit Scotland Yard. In der Frühe des nächsten Morgens war er bereits wieder in Griff Towers, und bei Tageslicht konnte er seine Untersuchungen genau durchführen. Aber es kam nichts Besonderes mehr zum Vorschein. Er befand sich in einer eigentümlichen Lage. Scotland Yard hatte besonders betont, dass Gregory Penne aus einer guten Familie stamme. Er war reich und angesehen, bekleidete das Ehrenamt eines Friedensrichters, und da seine Extravaganzen bisher nicht gegen das Gesetz verstoßen hatten, »können Sie einen Mann nicht henken, weil er ein Sonderling ist«, hatte ihm der Chefinspektor am Telefon gesagt.
    Die Tatsache, dass Bhag ebenso wie der braune Mann mit seiner Frau verschwunden war, erregte Mikes Verdacht. »Er ist die ganze Nacht nicht zurückgekommen«, sagte Sir Gregory. »Ich habe nichts von ihm gesehen. Es ist nicht das erstemal, dass er auf eigene Faust längere Zeit fortbleibt. Er findet dann einen Unterschlupf, wo man es nicht vermuten sollte. Auch jetzt hat er sich sicher irgendwo versteckt. Aber das macht nichts, er kommt bestimmt wieder.«
    Als Mike durch Chichester fuhr, sah er jemanden und bremste seinen Wagen mit

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