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038 - In den Fängen des Weltrats

038 - In den Fängen des Weltrats

Titel: 038 - In den Fängen des Weltrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Schwärze.
    ***
    Lieutenant Garrett löste sein Mikrofon vom Hals und ging mit müden Schritten die Stufen zum Weißen Haus hinauf. Die letzten zwei Tage waren nicht nur anstrengend, sondern auch frustrierend gewesen.
    Zuerst die verpatzte Liquidierung von Fat Daddy und dann die stadtweite Suche nach dem Unbekannten, die bisher ohne Ergebnis verlaufen war.
    Garrett verstand nicht, warum der Suchbefehl immer noch bestand.
    »Schon Feierabend, Lieutenant?«
    O nein, dachte Garrett, noch bevor er sich umdrehte und salutierte. Lynne Crow.
    »Ja, Captain.«
    Sie erwiderte seinen Salut lässig und lief mit leichten Schritten die Treppe herauf.
    So frisch und ausgeschlafen wie sie wirkte, hatte sie keine Doppelschicht hinter sich. Garrett kannte jedoch auch niemanden, der es gewagt hätte, die Tochter des Generals zu so etwas einzuteilen.
    »Lieutenant«, sagte sie, »haben Ihre Männer den Fluss abgesucht?«
    Er schüttelte den Kopf. »Dazu war keine Zeit. Alle verfügbaren Einheiten sind für die Suchaktion zusammengezogen worden.«
    »Das heißt, wir wissen immer noch nicht, ob Matthew Drax tot ist?« Ihre Stimme klang ungeduldig.
    »Nein, Captain, aber Sie können mir glauben: Wenn er in dem 3-MAT saß, der von der Brücke gestürzt ist, hat er das nicht überlebt. Entweder ist er ertrunken oder die Kaimare haben ihn erwischt.«
    Lynne Crow lächelte und hob ermahnend den Zeigefinger. »Na na, Toothless Jazz«, sagte sie und ließ damit erkennen, dass sein neuer Spitzname bereits die Runde gemacht hatte.
    »Da sprechen wohl nicht die Tatsachen, sondern Ihr Wunschdenken. Wissen Sie, mein Vater sagt immer: Glaube nie, dass jemand tot ist, bevor du nicht selbst die Leiche gesehen hast.«
    Garrett bezweifelte, dass der General so einen Satz jemals gesagt hatte, nickte aber trotzdem.
    »Ein guter Rat, Captain. Ich werde ihn beherzigen. Wenn wir Drax' Leiche aus dem Fluss gezogen haben, werde ich Sie selbstverständlich informieren, damit Sie sich selbst von seinem Tod überzeugen können.«
    In Lynnes Augen blitzte es. Sie setzte zu einer Erwiderung an, aber im gleichen Moment schrie einer der Wachposten: »Deckung!«
    Garrett fragte nicht nach dem Grund. Er ließ sich fallen, hörte ein paar Schüsse und robbte hinter eine der großen Statuen, von denen die Treppe gesäumt wurde. Erst dann zog er seinen Driller und spähte vorsichtig an dem Marmor vorbei.
    Über ihm schoss einer der Wachposten.
    »Auf zwei Uhr!«, sagte Lynne, die sich auf der anderen Treppenseite versteckt hatte.
    Garrett sah in die angegebene Richtung. Die breite Straße lag leer vor ihm. Nach dem Schuss hatten sich die Passanten in die Hauseingänge und Gassen geflüchtet. Hinter einem Pfosten nahm er eine Bewegung wahr und schoss. Die Kugel schlug ins Holz. Der Jugendliche, derdahinter gestanden hatte, lief geduckt auf eine Seitenstraße zu und kollidierte plötzlich mit zwei Männern, die um die Ecke kamen.
    Einen Augenblick herrschte Chaos, dann ging der Jugendliche hinter einem Wasserfass in Deckung. Die beiden Männer rappelten sich auf und rannten genau auf das Weiße Haus zu. Dreck spritzte zu ihren Füßen auf, als Kugeln einschlugen.
    »Feuer einstellen!«, rief Lynne Crow über den Lärm hinweg. »Das sind Drax und McKenzie!« Nicht alle Wachposten schienen den Befehl verstanden zu haben, denn vereinzelt hörte Garrett weitere Schüsse. Seine Zunge fuhr über die Zahnstummel. Der Driller in seiner Hand richtete sich fast automatisch in Drax' Richtung. Es war tatsächlich Ex-Commander Matthew Drax! Entweder waren die Informationen über den versunkenen 3-MAT falsch gewesen, oder der Kerl hatte die neun Leben einer Katze! Nun, auch das ließ sich ändern… Die Entfernung war nicht groß und er war ein guter Schütze. Nur ein Schuss unter vielen…
    Die Konsequenzen spulten sich in seinem Kopf ab. Eine interne Anhörung. Er mit gesenktem Blick vor General Crows Schreibtisch. Nein, Sir, ich habe den Befehl nicht gehört. Es tut mir furchtbar Leid, Sir. Ein Vermerk in seiner Personalakte, mehr nicht.
    Aus den Augenwinkeln bemerkte Garrett, dass Lynne ihn beobachtete, als wisse sie, worüber er nachdachte. Er senkte den Driller.
    Drax und McKenzie hatten die Treppe fast erreicht, als an der Straßenecke einige Vermummte auftauchten. Sie hielten Waffen in den Händen, drehten sich jedoch beim Anblick der WCA-Agenten abrupt um und rannten in die andere Richtung.
    »Schnappt sie euch!«, rief Garrett den Wachposten zu. Dann sah er zu Drax und McKenzie,

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