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038 - In den Fängen des Weltrats

038 - In den Fängen des Weltrats

Titel: 038 - In den Fängen des Weltrats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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selbst bereits unangenehme Erfahrungen mit den Schockstäben gemacht und wusste, welch unerträgliche Schmerzen sie auslösten.
    Zumindest Rulfan war dem Weltrat vorerst entkommen, und um ihn drehte sich auch das Gespräch im Hauptquartier der Running Men.
    »Das kann doch nicht so schwer sein«, sagte Matt, während er an dem langen Tisch auf und ab ging. »Ihr sucht einen Mann mit weißen Haaren und roten Augen, der von einem großen mutierten Wolf begleitet wird. Nicht gerade unauffällig, oder?«
    »Ich weiß«, antwortete Mr. Eddie müde. »Wir haben ihn überall gesucht, innerhalb der Stadtmauern und draußen in downtoon, aber er ist nicht zu finden.«
    »Vielleicht hat er sich verkleidet«, warf ein anderer Feldagent ein, dessen Namen Matt nicht kannte.
    »Oder er ist gar nicht mehr in der Stadt«, sagte Phil Hollyday. »Die Equalizer suchen auch nach ihm. Es würde mich nicht wundern, wenn sie ihn vertrieben hätten.«
    »Rulfan?« Matt schüttelte den Kopf.
    »Niemals. Er ist hier, so viel ist sicher. Und er wird versuchen Aruula zu befreien - was wir nebenbei bemerkt auch schon längst tun sollten.«
    Die Feldagenten senkten die Köpfe, dachten wohl eher an ihren gefangenen Anführer als an die Frau, die sie für nur wenige Sekunden auf einem Monitor gesehen hatten.
    Hollyday räusperte sich. »Also gut, wenn es keine weiteren Vorschläge gibt, sollten wir die Sitzung beenden. Mr. Drax und ich haben noch etwas zu besprechen.«
    Der Raum leerte sich rasch. Matt wartete, bis der letzte Feldagent die Tür hinter sich geschlossen hatte, dann verschränkte er die Arme vor der Brust.
    »Was willst du?«, fragte er kühl.
    Es fiel ihm immer noch schwer, Phil Hollyday hinter dem Gesicht von Dave McKenzie zu erkennen. Der Running Man war nicht nur optisch ein Doppelgänger des Astrophysikers; man hatte ihm mit Hilfe eines Hydriten auch dessen Erinnerungen übertragen. Den echten Dave hatte man ebenso wie den Hydriten monatelang in einem Tank gefangen gehalten. Erst vor wenigen Stunden war es Matt und einigen Hydriten gelungen, beide zu befreien. Dabei waren sie jedoch in eine Falle der Running Men geraten, die den Fischmenschen freien Abzug gewährten. Im Gegenzug hatte sich Matt zu einer Zusammenarbeit mit den Rebellen verpflichtet.
    Dave lag mittlerweile in deren Lazarett. Nach den Monaten im Tank war er zu schwach, um aufzustehen. Matt hatte ihn kurz besucht und die beiden Wachposten vor seiner Tür bemerkt. Er fragte sich, weshalb sie dort standen…
    »Ich will wissen, ob ich dir vertrauen kann«, sagte Hollyday.
    Matt hob die Schultern. »Ich werde dem Weltrat nicht verraten, dass du ein Doppelgänger bist, wenn du das meinst.«
    »Auch nicht, wenn du damit Aruula retten kannst?«
    »Dazu wird es nicht kommen. Wir gehen ins Pentagon, holen sie und Mr. Black raus und verschwinden wieder.«
    Er wusste, dass das keine klare Antwort auf Hollydays Frage war, aber mehr war er nicht bereit zu sagen. Vielleicht war der Weltrat wirklich eine menschenverachtende und brutale Diktatur, wie die Running Men behaupteten, doch in der Wahl ihrer Mittel unterschieden sich Widerstandskämpfer und Regierung nur unwesentlich. Beide Gruppen waren bereit, für ihre Überzeugungen zu lügen, zu intrigieren und zu töten.
    Hollyday seufzte. »Ich verstehe dich nicht, Matt. Der Weltrat hat dich beinahe in den Wahnsinn getrieben, Menschen wurden vor deinen Augen ermordet und jetzt wurde sogar deine Freundin entführt. Was muss denn noch passieren, damit du dich endlich auf unsere Seite stellst?«
    »Ich müsste glauben, dass ihr bessere Menschen als Crow und seine Agenten seid, aber das tue ich leider nicht.«
    Er sah die plötzliche Wut in Hollydays Gesicht und bereute, dass er sich auf die Diskussion eingelassen hatte. Aber es war zu spät; er konnte das Gesagte nicht mehr zurücknehmen.
    »Also gut«, sagte Hollyday betont ruhig. »Du vertraust uns nicht, wir vertrauen dir nicht. Damit sind die Fronten geklärt. Zum Plan…« Matts Gedanken drifteten ab. Das, was Hollyday so großspurig als »Plan« bezeichnete, war eigentlich nicht mehr als eine Aneinanderreihung von Vermutungen und Annahmen, die sich bei der Ankunft im Pentagon als falsch herausstellen konnten.
    Sie hofften, dass die WCA-Agenten ihnen die Entführungsgeschichte abkauften, nahmen an, dass Aruula sich im gleichen Zellenblock befand, in dem auch Matt schon gelandet war, vermuteten, dass Mr. Black im nicht weit entfernten VR-Raum war und dort in einer vorgetäuschten

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