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038 - Verbotene Sehnsucht

Titel: 038 - Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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erhängt."

11. KAPITEL
    Sechs Jahre vergingen in ehelichem Glück - denn welcher Mann wäre nicht glücklich, reich und mit einer schönen Frau verheiratet zu sein, die ihn liebte? Im sechsten Jahr sollte Eisenherzens Glück einen neuen Höhepunkt erreichen, denn die Prinzessin erwartete ein Kind. Welch ein Jubel in der Strahlenden Stadt war! Die Menschen tanzten auf der Straße, und in der Nacht, als die Prinzessin einen Sohn gebar, ließ der König Goldmünzen auf seine Untertanen regnen. Dieser kleine Junge war der Thronerbe und würde dereinst die Königskrone tragen. Als Eisenherz in jener Nacht lächelnd auf seine Frau und seinen Sohn blickte, wurde ihm ganz leicht ums Herz, denn er wusste, dass er bald schon ihre Namen laut würde sagen können. Denn dies war der drittletzte Tag seines siebenjährigen Schweigens ...
    Eisenherz
    "Kapern", sagte Lady Hasselthorpe. Emeline schluckte ein Stück Gans hinunter und sah ihre Gastgeberin fragend an. „Ja?" „Was ich schon immer wissen wollte ..." Lady Hasselthorpe ließ ihren Blick die lange, elegante Abendtafel hinabschweifen und schaute ihre Gäste der Reihe nach an, die allesamt gespannt zurückschauten. „Wo kommen Kapern eigentlich her?"
    „Aus der Küche! Ha, ha, ha!", rief ein junger Geck und lachte herzhaft. Außer der jungen Dame, die neben ihm saß und gebührend kicherte, schenkte ihm indes niemand Beachtung.
    Lord Boodle, ein älterer Herr mit schmalem, blassem Gesicht und schon recht derangierter Langperücke, räusperte sich vernehmlich. „Meines Wissens handelt es sich dabei um die Knospen des Kapernstrauchs."
    „Knospen des Kapernstrauchs?" Ungläubig riss Lady Hasselthorpe ihre schönen blauen Augen auf. „Wie extravagant. Ich hätte gedacht, dass sie wie Erbsen sind - nur eben saurer, wenn Sie wissen, was ich meine."
    „Gewiss, meine Liebe, gewiss", brummelte Lord Hasselthorpe am anderen Ende des Tisches. Manchmal fragte man sich wahrlich, was Lord Hasselthorpe, ein hagerer, verdrießlicher Gentleman, dem jeglicher Sinn für Humor abging, einst bewegt hatte, Lady Hasselthorpe zu ehelichen. Seine Lordschaft räusperte sich vernehmlich. „Was ich eben sagen wollte ..."
    „Saure Erbsen", sagte Lady Hasselthorpe. „Sehr saure Erbsen." Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie die Saucenlache, die den Gänsebraten auf ihrem Teller umgab.
    Vereinzelte Kapern schwammen darin. „Ich weiß wirklich nicht, ob ich sie mag.
    Saure kleine Dinger. Verstecken sich hier in der doch eher faden Sauce, und wenn ich zufällig auf eine beiße, erschrecke ich mich schier zu Tode. Huh." Sie schüttelte sich. „Geht es Ihnen nicht auch so?", wandte sie sich an den Duke of Lister, der zu ihrer Rechten saß.
    Im Parlament war der Duke für seine Redekünste berühmt, doch nun blinzelte er nur und schien sprachlos zu sein. „Ah..."
    Emeline beschloss, die Unterhaltung zu retten. „Wollen wir den Diener bitten, Ihren Teller abzuräumen?"
    „Oh nein, nicht doch!", rief Lady Hasselthorpe mit einem bezaubernden Lächeln. Das Blau ihres Kleides passte perfekt zur Farbe ihrer Augen, und ein schmales Perlencollier brachte die schmale Anmut ihres Halses bestens zur Geltung. Sie war wirklich unglaublich schön. „Ich werde mich eben einfach vor den Kapern hüten", meinte sie frohgemut und ließ ein Stück Gans in ihrem Rosenknospenmund verschwinden.
    „Tapfere Frau", murmelte der Duke.
    Seine Gastgeberin strahlte ihn an. „Ja, nicht wahr? Auf jeden Fall tapferer als Lord Vale und Mr. Hartley, will mich dünken. Entweder haben die beiden es nicht geschafft, rechtzeitig zum Abendessen von ihrer kleinen Exkursion ins Dorf zurückzukehren, oder aber ...", fragend sah sie Emeline an, „... sie verstecken sich in ihren Zimmern."
    Tatsächlich hatte Emeline sich diesbezüglich schon Sorgen gemacht. Wo blieben Samuel und Jasper nur so lange? Gleich nach dem Lunch waren sie aufgebrochen und folglich schon viele Stunden fort.
    Doch ihrer Gastgeberin zuliebe bemühte Emeline sich um ein zuversichtliches Lächeln. „Wahrscheinlich sind sie noch in der Dorfschenke eingekehrt. Sie wissen ja, wie Gentlemen so sind."
    Mit großen Augen sah Lady Hasselthorpe sie an, als wisse sie das keineswegs.
    Der Duke räusperte sich. „Wenn Sie mir die Bemerkung gestatten, aber ich meinte, LordVale vorhin im Wintergarten gesehen zu haben."
    Nun war er es, den Lady Hasselthorpe mit großen Augen anstarrte. „Ja, aber was macht er denn dort? Weiß er denn nicht, dass wir nicht im Wintergarten

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