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038 - Verbotene Sehnsucht

Titel: 038 - Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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schnell wie gerade noch schicklich den Korridor hinab. Grässlicher, impertinenter Mann! Wie konnte er es wagen - nachdem er sie in der Nacht zuvor zurückgewiesen, ja, sie geradezu von sich gestoßen hatte -, sich aufzuführen, als sei er es, dem Unrecht geschehen war? Als sie um die Ecke bog, wäre sie fast mit dem Duke of Lister zusammengeprallt. Mit einer gemurmelten Entschuldigung eilte sie weiter. Das Schlimmste war, dass dieser schreckliche Mann rein gar nichts von seiner verheerenden Anziehungskraft auf sie eingebüßt hatte. Wie beschämend! Sich ihm dargeboten zu haben, von ihm unmissverständlich zurückgewiesen worden zu sein und dann auch noch unfähig sein, die animalischen Gelüste zu zügeln, die ihr Körper für ihn hegte.
    Welche Sorgen sie sich gemacht hatte, als sie ihn eben im Frühstückszimmer gesehen hatte! Wie erging es wohl seinen Füßen? Ob sie alle Wunden gut gereinigt hatte? Hatte er heute Morgen gut laufen können? Und dann hatte er ihr mit Worten nachstellen und sie bedrängen müssen! Ihm schien es ganz gleich, dass man sie hätte hören können oder dass er es doch gewesen war, der sie zurückgewiesen hatte. Gewiss war es wegen Jasper. Wahrscheinlich folgte Samuel nur mal wieder seinem Instinkt und verteidigte sein Revier in typisch männlicher Manier - wie ein Jagdhund, der eifersüchtig seine Beute bewacht. Na, da hatte er sich aber getäuscht.
    Wenn er einen saftigen Knochen wollte, sollte er woanders suchen.
    Endlich war sie bei der Treppe angelangt. Blind lief sie die Stufen hinauf, Wut und Ärger ließen ihr alles vor Augen verschwimmen. Dabei bedeutete er ihr doch gar nichts. Er bedeutete ihr wirklich nichts. Sie würde nicht zulassen, dass er ihr etwas bedeutete. Ein Wilder aus den Kolonien war er, bar aller Kultur und Manieren. Sie hasste ihn. Bei diesem Gedanken wäre sie fast über eine Stufe gestolpert und hoffte inständig, dass sie es unbeschadet auf ihr Zimmer schaffte, ehe sie vollends zusammenbrach. Das hätte jetzt gerade noch gefehlt - wie von Sinnen durch die Flure von Hasselthorpe House zu irren. Und das alles wegen eines Manns! Das letzte Stück rannte sie fast, riss die Tür ihres Zimmers auf, stürzte hinein und knallte sie hinter sich zu.
    Oder vielmehr wollte sie hinter sich zuknallen. Denn die Tür bot ihr Widerstand. Sie warf einen irritierten Blick über die Schulter und sah zu ihrem größten Entsetzen Samuel dort draußen stehen, eine Hand fest gegen die Tür gedrückt.
    „Nein!", schrie Emeline und warf sich mit aller Kraft dagegen. „Verschwinden Sie!
    Machen Sie, dass Sie wegkommen, Sie Mistkerl! Sie verkommener Bastard!"
    „Schsch, nicht so laut." Streng zog er die Brauen zusammen. Mit Leichtigkeit packte er sie bei der Schulter, schob sie vor sich ins Zimmer und schloss die Tür hinter ihnen.
    Das machte sie nur noch wütender. „Nein, das werden Sie nicht tun!"
    Verzweifelt versuchte sie, sich loszureißen, schlug um sich, versuchte, ihn zu beißen.
    „Aber sicher", entgegnete er.
    Und damit zog er sie ungestüm an sich, stieß mit seinem Mund auf den ihren hinab.
    Sofort biss sie zu. Oder versuchte es zumindest, denn jäh riss er seinen Kopf zurück und grinste sie auf eine Weise an, die keineswegs belustigt war. „Den Trick kenne ich schon."
    „Mistkerl!" Sie holte mit der Hand aus und wollte ihn schlagen, doch auch diesen Angriff wehrte er ab.
    Mit seinem ganzen Gewicht drängte er sich an sie, drängte sie gegen die Wand, presste sich an sie, als wolle er sie zerquetschen wie einen glücklosen Falter. Dann neigte er den Kopf und - statt abermals ihren Mund zu suchen - biss ihr in den Hals, genau dort, genau unterhalb des Ohrs. Und ihr Körper - ihr dummer, dreister, verräterischer Körper - sprach sofort auf ihn an, wurde ganz weich und warm. Er knabberte und leckte an ihrem Hals, und als sie den Kopf zurückfallen ließ, entfuhr ihr ein Laut, der einem Stöhnen verdächtig nahe kam. Er lachte leise.
    „Wage es ja nicht, mich auszulachen!", befahl sie mit sich überschlagender Stimme.
    „Das tue ich nicht", murmelte er an ihrem Hals. „Ich würde dich niemals auslachen."
    Er zerrte am Ausschnitt ihres Kleides, zerriss etwas. Dann spürte sie seine Zungen auf ihren Brüsten, wo sie sich über das Mieder wölbten.
    Sie schluchzte, und sein Mund wurde sanfter, flüsterte zärtlich auf ihrer Haut.
    Grässlicher, grässlicher Mann. „Wehe, du machst das nur aus Eifersucht."
    Er sah auf. Seine Wangen waren erhitzt, sein Mund war von

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