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038 - Verbotene Sehnsucht

Titel: 038 - Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
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zu verteidigen wissen - ich würde mir trotzdem Sorgen machen, wenn du ohne jeden Grund einfach so verschwindest."
    „Das verstehe ich nicht."
    Rebecca ließ einen gepökelten Hering so schwungvoll auf ihren Teller fallen, dass Sam zusammenzuckte. „Ich verstehe dich nicht." Damit drehte sie sich um und marschierte mit ihrem Fisch davon.
    Verständnislos schaute Sam ihr nach und überlegte noch immer, was er denn Falsches gesagt hatte, als Vale ihn ansprach. „Sie scheinen Ihre Schwester ein wenig erzürnt zu haben."
    Als Sam ihn anschaute, zuckte er zusammen.Vale war aschfahl im Gesicht und erbleichte beim Anblick des gegrillten Schinkens noch mehr. „Und Sie sehen wie ein Haufen Pferdemist aus", fand Sam.
    „Oh danke, sehr aufmerksam", erwiderte Vale und schluckte. Sein bleiches Gesicht nahm einen leicht grünlichen Schimmer an. „Ich glaube, ich verzichte heute aufs Frühstück."
    „Gute Idee", meinte Sam, während er sich gebutterte Nierchen auf seinen Teller häufte. „Vielleicht etwas Kaffee?"
    „Nein." Vale schloss kurz die Augen. „Nein, nur ein wenig Gerstenwasser."
    „Wenn Sie meinen." Sam winkte einen Diener herbei und bat um ein Glas Gerstenwasser.
    Vale verzog gequält das Gesicht. „Ich werde mir schon mal ein ruhiges Plätzchen suchen."
    Grinsend packte Sam sich noch zwei Scheiben Toast auf seinen Teller, ehe er dem anderen an einen kleinen runden Tisch in der Ecke folgte. Er sollte mehr Verständnis zeigen. Die Dämonen, die Vale plagten, waren schließlich dieselben wie seine, nur dass sie sich in unterschiedlicher Weise zeigten.
    „Haben Sie Emmie heute früh schon gesehen?", fragte Vale ihn, als Sam ihm gegenüber Platz nahm.
    Sam hielt den Blick auf seinen Teller gerichtet und stellte ihn vorsichtig auf dem Tisch ab. „Nein", erwiderte er knapp. Mein Gott, wie sehr ihm diese vertrauliche Koseform zuwider war! Jedes Mal, wenn Vale sie so nannte, hätte er ihm am liebsten eine reingehauen.
    Vale lächelte müde. „Ich glaube, ich war gestern nicht so nett zu ihr."
    „Ach ja?" Sam starrte ihn an und merkte, wie sein Ärger nur noch zunahm. „War sie bei Ihnen?"
    „Nicht lange." Vale kniff die Augen zusammen und rieb sich stöhnend die Stirn.
    „Glaube ich zumindest. Ich war ziemlich betrunken."
    Sam schnitt gereizt in seinen Schinken. War Lady Emeline etwa auch in Vales Gemächern gewesen? Hatte sie ihn womöglich ausgezogen und zu Bett gebracht?
    Sich ebenso gütig um ihn gekümmert, wie sie sich Sams angenommen hatte? Der bloße Gedanke brachte ihn so sehr auf, dass ihm das Messer ausrutschte, schrill über den Teller schrammte und der Schinken auf dem Tisch landete.
    „Hoppla", sagte Vale und grinste blöde.

    Just in diesem Augenblick betrat Lady Emeline das Frühstückszimmer.
    Sam betrachtete sie argwöhnisch. Heute Morgen trug sie ein Kleid in mädchenhaftem Weiß und Rosa. Der Anblick reizte ihn nur noch mehr. In Rosa sah sie wie eine dumme Gans aus, wie eine dieser Frauen, die nicht eine einzige Entscheidung selbstständig treffen können, wo er doch genau wusste, dass sie das genaue Gegenteil war. Sie war eine starke Frau, die stärkste, der er jemals begegnet war.
    „Da ist ja Emmie!", rief Vale.
    Hatte ihr Verlobter sie überhaupt jemals als erwachsene Frau wahrgenommen?
    Allem Anschein nach nicht, denn sonst würde er sie nicht bei einem so albernen Namen wie Emmie nennen. Sams Feindseligkeit nahm nur noch zu. Für Vale war sie wie eine Schwester, nicht mehr. Und wenngleich man für eine Schwester aufrichtige und tiefe Liebe empfinden konnte, so war es doch keine Leidenschaft. Emeline aber war eine starke Frau mit starken Gefühlen. Sie brauchte mehr von einem Mann als brüderliche Liebe.
    Sie hatte ihn gesehen. Das wusste er, obwohl sie jetzt so tat, als bemerke sie ihn nicht, sich abwandte und mit ihrer Gastgeberin sprach. Emeline wusste immer ganz genau, wo er war. Sie spürte es. Das hätte ihm ein Zeichen sein sollen, schon allein deswegen hätte er es wissen müssen - er konnte sich nicht vor ihr verstecken, selbst wenn er gewollt hätte.
    „Emmie!", rief Vale ihr zu und zuckte beim Klang seiner eigenen Stimme zusammen.
    „Verdammt noch mal, warum sieht sie uns denn nicht?"
    Doch dann drehte sie sich zu ihnen um, wenngleich noch immer darauf bedacht, Sams Blick auszuweichen. Mit einer letzten Bemerkung an Lady Hasselthorpe straffte sie die Schultern und kam an ihren Tisch.
    „Guten Morgen, Jasper. Mr. Hartley."
    Vale griff nach ihrer Hand, und Sam ballte

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