Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

038 - Verbotene Sehnsucht

Titel: 038 - Verbotene Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hoyt
Vom Netzwerk:
die seine unter dem Tisch zur Faust.
    „Kannst du mir jemals verzeihen, Emmie? Ich schäme mich wirklich, gestern Abend so ein betrunkener Rüpel gewesen zu sein."
    Sie lächelte so lieblich, dass Sam seinen Argwohn sogleich bestätigt sah. „Aber natürlich verzeihe ich dir, Jasper. Wie könnte ich dir nicht verzeihen?"
    Sam war sich ziemlich sicher, sich die nachdrückliche Betonung des zweiten dir nicht eingebildet zu haben. Er räusperte sich, um ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, aber sie war unerbittlich in ihrem Entschluss, ihn nicht anzusehen. „Bitte setzen Sie sich doch", sagte er.
    Und es funktionierte. Nun, da er sie direkt ansprach, konnte sie ihn nicht länger ignorieren. Emeline bedachte ihn mit einem knappen Lächeln. „Mr. Hartley, ich glaube nicht, dass ..."
    „Ja, doch, setz dich!", rief da schon Vale. „Ich hole dir auch einen Teller."
    „Ich ...", versuchte Lady Emeline es sichtlich aufgebracht noch mal, doch da war Vale schon überraschend behände aufgesprungen und zum Büffet geeilt. Lächelnd zog Sam ihr den Stuhl zwischen sich und Vale heran. „Er hat Ihnen keine Wahl gelassen."
    Mit einem leisen Schnauben ließ sie sich auf dem Stuhl nieder und sah betont von ihm weg.
    Was ihn seltsamerweise erregte. Sehr sogar. Er lehnte sich ein wenig vor und versuchte, einen Hauch ihres betörenden Duftes aufzufangen. „Es tut mir leid, Sie letzte Nacht von mir gestoßen zu haben."
    Sie errötete ganz reizend und sah sich genötigt, ihn schließlich doch anzuschauen.
    „Ich weiß wahrlich nicht, wovon Sie reden."
    Er blickte tief in ihre dunklen Augen. „Ich rede davon, dass Sie auf meinem Schoß saßen, Mylady, und Ihre Zunge in meinen Mund gestoßen haben."
    „Sind Sie von Sinnen?", fragte sie leise. „Davon können Sie hier nicht sprechen!"
    „Ich wusste es sehr zu schätzen, an Ihrer lieblichen Zunge saugen zu dürfen."
    „Samuel", wehrte sie ab, doch ihr Blick schweifte hinab zu seinem Mund.
    Herrgott, sie ließ ihn sich so lebendig fühlen! Er wollte sie. Und wie er sie wollte.
    Zum Teufel mit allem, was sie trennte - zum Teufel mit Vale, zum Teufel mit diesem verdammten Land. Sie war mehr als willens gewesen letzte Nacht. „Mir hat auch gefallen, wie Ihr Hintern sich an meinen Schwanz gedrängt hat."
    Entsetzt riss sie die Augen auf. „Hören Sie sofort auf damit! Es ist zu gefährlich.
    Wenn man Sie hört! Sie können hier nicht ..."
    „So, da wären wir", verkündete Vale fröhlich und stellte einen heillos überladenen Teller vor Emeline ab. Für sich selbst hatte er ein großes Glas mit einer trüben Flüssigkeit gebracht - vermutlich das Gerstenwasser. „Ich wusste nicht, worauf du Lust hast", meinte er, als er sich wieder setzte. „Also habe ich dir ein bisschen von allem gebracht."
    „Zu gütig von dir", erwiderte Emeline und nahm wenig begeistert die Gabel zur Hand.
    „Ganz der Galan", murmelte Sam. „Von ihm könnte ich noch etwas lernen - meinen Sie nicht auch, Lady Emeline?"
    Sie spitzte die Lippen. „Mr. Hartley, es gibt wahrlich keinen Grund ..."
    „Doch, gibt es." Jetzt war es um seine Beherrschung geschehen. Zu sehen, wie Vale sich fürsorglich um sie kümmerte - obwohl er sie doch überhaupt nicht kannte. Sam war sich bewusst, dass man ihm seine Gefühle ansehen konnte, dass er zu viel preisgab, aber er konnte nicht länger an sich halten. „Meine Manieren sind zu ungeschliffen, meine Worte zu freimütig. Ich muss lernen, meine Sitten zu verfeinern, damit ich so mit einer Dame verkehren kann, wie es sich in Ihren Kreisen schickt."
    Bei dem Wort verkehren ließ Lady Emeline ihre Gabel fallen.
    Vale verschluckte sich an seinem Gerstenwasser und begann zu husten.
    Sam schaute ihn an. „Finden Sie nicht auch, Lord Vale?"
    „Entschuldigt mich, mir ist gerade eingefallen ..." Emeline war blass vor Zorn, als sie nach einer Ausflucht suchte. „Es ist mir entfallen. Ich muss gehen." Und damit stand sie auf und ging raschen Schrittes hinaus.

    „ Verkehren drückt es etwas unglücklich aus, alter Junge", fand Vale. „Parlieren vielleicht oder ..."
    „Ach ja? Ich lasse mich gern belehren", murmelte Sam. „Entschuldigen Sie mich."
    Er wartete Vales Erwiderung nicht ab und warf auch keinen Blick zurück, um zu sehen, was der andere wohl gerade dachte. Es war ihm vollkommen gleich. Sie war vor ihm geflüchtet, und mittlerweile sollte sie eigentlich wissen, welchen Instinkt das in einem Raubtier weckte.
    Emeline raffte ihre Röcke zusammen und eilte so

Weitere Kostenlose Bücher