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0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club

0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club

Titel: 0380 - Grünes Licht im Rauschgift-Club Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grünes Licht im Rauschgift-Club
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verkauft, oder war er selbst süchtig?«
    »Ich habe nie gesehen, daß er Rauschgift brauchte, und ich habe nie gewußt, daß er überhaupt etwas damit zu tun hatte. Ich weiß nur von seinen Geschäften an der Börse, die er für sich oder für andere Interessenten tätigte.«
    »Kennen Sie einen Mann namens Dick Haymes?« fragte Phil.
    »Nein«, hauchte sie.
    »Können Sie mir sonst etwas sagen, das dazu beitragen könnte, den Mord an Ihrem Chef aufzuklären?« drängte Phil. »Denken Sie sorgfältig nach, und erinnern Sie sich auch an Kleinigkeiten, die vielleicht nicht direkt etwas damit zu tun haben.«
    »Jetzt, da Sie davon reden, Mr. Decker, fällt’s mir ein«, begann Miß Lynn. »Ich will niemand grundlos verdächtigen, und es kann sein, daß ich mich irre. Doch das, was ich in Mister Polardos Büro mitbekommen habe, stimmt.«
    »Und was war das?«
    »Vor einer Woche etwa kam ein Mann in Mr. Polardos Büro. Er heißt Benny Crocker. Soviel ich weiß, besitzt er eine Reparaturwerkstatt für Kraftfahrzeuge und eine Tankstelle in Queens, in der Nähe des La Guardia-Flugplatzes. Dieser Crocker war bereits vorher ein oder zweimal in Mister Polardos Büro gewesen. Sie kannten sich.« Sie schwieg und griff zu einer Zigarettenschachtel, die vor ihr auf dem Tisch lag.
    »Und was hat Benny Crocker mit der Ermordung von Mr. Polardo zu tun, Miß Lynn?«
    Sie stieß den blauen Dunst hastig aus und nahm schnell weitere Züge von der Zigarette.
    »Mister Crocker hatte einiges Geld gespart und wollte es durch eine Spekulation vermehren. Mr. Polardo empfahl Benny Crocker, sein ganzes Geld in Aktien einer Grundstücksgesellschaft in Florida anzulegen. Diese Gesellschaft hatte in Florida riesige Landstücke gekauft, die meistenteils aus Sumpf und Morast bestanden. Der Kaufpreis für die Ländereien war äußerst niedrig.«
    »Und Benny Crocker hat sein Geld in Sumpf angelegt?« sagte Phil ungläubig.
    »Es lagen Berichte von Geologen vor, daß diese Ländereien trockengelegt und dann mit Riesengewinnen an Baulustige verkauft werden konnten. Aber der Gesellschaft fehlte Geld, um diese Pläne zu verwirklichen. Darum gab sie Anteilscheine zum Verkauf heraus.«
    »Und diese Aktien hat Mr. Polardo Benny Crocker empfohlen?« fragte Phil.
    »Ja. Crocker kam es darauf an, sein Geld möglichst schnell zu vermehren. In seinem Auftrag legte Mister Polardo die gesamte Summe, die Crocker zur Verfügung stellte, in Aktien der Gesellschaft aus Florida an.«
    »Und das Projekt ging schief?« fragte Phil.
    »Genau. Dfe Gesellschaft machte Pleite, und alle investierten Gelder waren verloren. Crocker schob nun alle Schuld an dem Verlust seines Vermögens auf Polardo.«
    »Crocker reizte vor allem der hohe Gewinn«, meinte Phil.
    »Dabei hat er das Risiko übersehen, das in jedem Aktiengeschäft steckt«, fuhr sie im gleichgültigen Ton eines Wall-Street-Jobbers fort. »Und als Crocker in das Büro meines Chefs kam, hat der Mann aus Queens geschrien und getobt. Die Tür zwischen meinem und Mister Polardos Büro stand offen«, erklärte Miß Lynn. »Und zum Schluß brüllte Crocker Polardo an, er werde noch mit ihm abrechnen.«
    »Hat er gesagt, auf welche Art?«
    »Ich habe seine Worte noch genau in Erinnerung, Mister Decker. Sie fielen, kurz bevor er die Tür zuknallte.«
    »Ja?« fragte Phil gespannt.
    »Er sagte: ›Ich werde mit dir abrechnen, Polardo, daß dir Hören und Sehen vergeht!‹ Dann lief er hinaus und knallte die Tür ins Schloß.«
    »Halten Sie Crocker für fähig, aus Rache einen Mord zu begehen?« fragte Phil.
    »Das will ich nicht behaupten, Mr. Decker. Benny Crocker hat viel Geld verloren. Dollars, die er sich in jahrelanger harter Arbeit gespart hatte. Ich habe Ihnen den Fall nur geschildert, weil Sie' danach fragten und weil es vorher noch nie jemand gegeben hat, der Mr. Polardo so harte Drohungen ein den Kopf geworfen hat.«
    Phil drückte seine Zigarette aus. »Auf jeden Fall danke ich Ihnen«, sagte er und sah auf den riesigen Bahnhof in der Park Avenue, den Grand Central.
    Phil starrte sekundenlang zum Fenster hinaus. Dabei hörte er sich monoton wie bei einer Routinebefragung sagen: »Haben Sie mir sonst noch etwas zu berichten, Miß Lynn?«
    Phil war sich noch nicht darüber klargeworden, was ihn plötzlich so abgelenkt hatte. Er sah an der herben Slawen-Schönheit von Miß Lynn vorbei auf den Bahnhof.
    Zwei Worte schossen in Phils Kopf wie Raketen bei einem Feuerwerk hoch. Grand Central!
    »Das wäre alles, Mister

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