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0381 - In der Schlangengruft

0381 - In der Schlangengruft

Titel: 0381 - In der Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatten ihn nicht mehr sehen können, aber er sie.
    Rasch sah er sich um. Niemand schien auf den Vorfall aufmerksam geworden zu sein - jedenfalls noch nicht. Das konnte sich aber schnell ändern. Es brauchte nur ein anderer Sklavenjäger zufällig nach hinten kommen und das zusammengebrochene Anführerzelt sehen, dann war der Teufel los.
    Ted mußte jetzt schnell handeln.
    Der Einfachheit halber schlitzte er den Zeltstoff einfach auf und schlug die Bahnen zur Seite. Dann setzte er sein Durchsuchen der Satteltaschen fort. Erleichtert atmete er auf, als er das Stoffbündel fand, in dem sein Dhyarra-Kristall eingewickelt war. Er faltete den Stoff auseinander.
    Da lag sein Machtkristall und funkelte im Sonnenlicht.
    Ted erhob sich und wog den Sternenstein in der Hand.
    »Und jetzt, meine lieben Sklavenjäger«, murmelte er, »kümmern wir uns mal um euch.«
    Er brauchte nur ein paar Schritte zu tun und war am Großzelt.
    Ein einziger kräftiger Schnitt mit dem Dolch reichte auch hier, und Ted trat ins Innere. Niemand achtete auf ihn, weil niemand erwartete, daß jemand von dieser Seite eindrang. Ted starrte die Verzweifelten an, die hier an Eisenpfosten gekettet waren. Er sah die Männer mit den Peitschen.
    Und er handelte.
    ***
    Unterdessen suchte in Indien Mansur Panshurab nach einer Möglichkeit, ein Weltentor zu finden und zu öffnen. Er studierte die alten Schriften, in denen der Dämon Ssacah sein Wissen auf Leder aus Menschenhaut festgehalten hatte. Manches war sehr schwer zu verstehen, da es in Begriffen verschlüsselt war, mit denen selbst Panshurab nichts anfangen konnte. Doch er war sicher, daß Ssacah wußte, wie man in andere Dimension gelangte. Denn sonst hätte er sich selbst nicht dort einrichten können.
    Wenn es eine Möglichkeit gab, so ein Weltentor zu finden, dann nur über Ssacahs Wissen.
    Die Schriften wurden sorgfältig behütet von Dienern, die eigens dafür verantwortlich waren. Panshurab hatte sie in den verlassenen Tempel, der sein derzeitiges Hauptquartier geworden war, kommenlassen, und vertiefte sich nun in die Schriftzeichen.
    Irgendwann kam er nicht weiter.
    »Du mußt versuchen, Ssacahs eigenes Wissen zu reaktivieren«, schlug Sahri vor.
    Fragend sah er sie an. »Und wie stellst du dir das vor? Ssacah ist tot. Ich kann ihm keine Fragen mehr stellen.«
    »Aber seinen Ablegern! Vielleicht können sie dir Antwort auf die Fragen geben.«
    Mansur Panshurab zuckte mit den Schultern. Wenn die Messingkobras so wissend wären, hätten sie von ihrem Wissen längst schon selbst Gebrauch gemacht. Aber bislang hatte Panshurab alles, was er hatte schaffen können, aus eigener Erfahrung aufbauen müssen. Vielleicht hatte es nur deshalb so viele Rückschläge gegeben. Er war eben kein uralter Dämon. Sein Erfahrungs- und Wissensschatz war nur begrenzt. Als einer der Diener Ssacahs, die den Kult über die Welt hatten verbreiten sollen, war er gut gewesen. Aber das hier…
    Gab es nicht vielleicht noch eine andere Lösung?
    Er dachte über Sharis Vorschlag nach. Ausprobieren konnte er es immerhin. Also machte er sich auf zur Schlangengruft, wie er den Ort unweit des Tempels genannt hatte.
    Dort waren Kobras.
    Und dort waren auch einige von Ssacahs Ablegern und warteten dort auf ihren Einsatz. Das bedeutete: auf Opfer, denen sie die Lebenskraft entziehen und sich selbst einverleiben konnten, um dadurch stärker zu werden.
    Vielleicht würden die Ableger ihm ja doch Auskunft geben können…?
    ***
    Astaroth erfuhr bald, wo Mansur Panshurab sich aufhielt. Der Tempel im Regenwald nahe Saugor war zwar von den Menschen vergessen worden, nicht aber von anderen Wesenheiten. Und jene Waldgeister hatten durchaus registriert, daß neuerdings seltsame Wesen, halb Mensch, halb Schlange, dort aus und ein gingen, und daß in einer Grube unweit des Tempels Schlangen gehalten wurden in einer Menge, wie man sie hier nie zuvor erlebt hatte. Schlangen brauchen Futter, und so gingen die neuen Bewohner des Tempels regelmäßig auf die Jagd, um ihre feingeschuppten Lieblinge mit Nahrung zu versorgen.
    Astaroth brauchte nicht lange, um herauszufinden, daß er hier an der richtigen Adresse war. Er kannte jemanden, der jemanden kannte, der… und so erfuhr er über seine dunklen Kanäle schon bald davon.
    Indien, Mittelprovinz, Saugor, der Wald am Berghang…
    Der Erzdämon begab sich unverzüglich dorthin. Er war gespannt darauf, wie Mansur Panshurab reagieren würde. Astaroth fühlte sich absolut sicher. Ein paar Untote, ein paar

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