0381 - In der Schlangengruft

Titel: 0381 - In der Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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unterschieden, aber jedes war besser und stärker geworden als das vorherige. Doch erst das siebte war perfekt und entsprach dem, was Merlin sich anfangs vorgestellt hatte.
    Er hatte einen Stern vom Himmel geholt und aus dessen Energie, der Kraft einer entarteten Sonne, das siebte Amulett geformt, das Zamorra jetzt besaß. Man raunte, die sechs ersten Amulette wären nur zusammen dem siebten entweder gleich oder sogar überlegen, andere behaupteten, das siebte könne die sechs anderen bezwingen. Genaues wußte niemand.
    Aber es reichte Eysenbeiß, diesen Trumpf zu besitzen, von dem niemand etwas ahnte. Sein Amulett war stark genug, ihn zumindest teilweise vor Angriffen zu schützen.
    Ferner hatte er vor einiger Zeit Zamorra den legendären Ju-Ju-Stab abgenommen, den jener einst von dem Voodoo-Zauberer Ollam-Onga erhalten hatte. Dieser Stab war in der Lage, jeden echten Dämon sofort zu vernichten, ganz gleich, wie mächtig er war. Halbdämonen, Dämonisierte und andere Schwarzblütige dagegen blieben verschont. Auf sie sprach der Stab überhaupt nicht an; sie konnte man höchstens damit verprügeln.
    Aber für Eysenbeiß war der Ju-Ju-Stab die beste Waffe überhaupt. Damit konnte er sich in der Hölle notfalls alles erzwingen. Er konnte damit jeden Dämon, der sich ihm entgegenstellte, vernichten.
    Aber auch den Stab hielt er vorerst noch als Geheimnis zurück. Er wollte ihn erst dann einsetzen, wenn es nicht mehr anders ging. Es mußte ein Überraschungsschlag werden. Sonst würden sie Mittel und Wege finden, ihn dennoch zu überrumpeln und zu töten.
    In diesem Moment aber mußte er erst an seine beiden Waffen herankommen, wenn er sie gegen Astaroth einsetzen wollte oder mußte. Amulett wie auch Ju-Ju-Stab waren unter seiner Kutte verborgen.
    Astaroth aber zuckte nur kurz zusammen. Er senkte den Kopf und starrte Eysenbeißens Faust an, die seine Brust berührte und ihn gestoppt hatte.
    »Na, so etwas«, sagte Astaroth verwundert. Und im selben Moment durchzuckte ihn ein Gedanke.
    Er hatte die Unmengen von Giftschlangen in der Grube gesehen. Und nicht nur die - sondern auch Ssacahs Ableger.
    Und Eysenbeiß war ein Mensch.
    Wenn eine der Kobras ihn biß, starb er am Schlangengift, und die Hölle hatte ein Problem weniger.
    Wenn einer von Ssacahs Ablegern ihn biß und ihm die Lebenskraft aussaugte, wurde er zu einem Ssacah-Diener… auch das war eine interessante Variante.
    Und es gab hier außer Mansur Panshurab keinen Zeugen, der gegen Astaroth aussagen konnte. Panshurab würde sich hüten zu erklären, Astaroth hatte seinen Herrn angegriffen.
    Nein, Panshurab wollte überleben. Aber er wäre des Todes durch Astaroths Hand, noch ehe LUZIFER sein Urteil über Astaroth sprechen könnte.
    »Na, so etwas«, brummte der Dämon noch einmal. »Du solltest mit deinen Bewegungen nicht so heftig sein, Eysenbeiß. Zu leicht kann man hier ausrutschen - und in die Grube stürzen.«
    Und blitzschnell packte er mit beiden Händen zu, hebelte Eysenbeiß aus und schleuderte den Kuttenträger in Ssacahs Schlangengruft!
    ***
    Zamorra und Sid Amos brachten Sara Moon in eine Unterkunft, die der Ex-Teufel sorgfältig abschirmte und sicherte. Innerhalb dieser Kammer konnte die Druidin ihre Kräfte nicht einsetzen. Sie wurden von neutralisierender Magie abgesaugt. Sara Moon war hier nichts anderes als ein ganz normaler Mensch ohne besondere Fähigkeiten.
    Das war wichtig, denn Amos und auch die anderen konnten Sara Moon nicht ständig persönlich bewachen und daran hindern, einen Racheangriff zu führen oder einfach zu entfliehen. So war es besser, die magischen Möglichkeiten Caermardhins einzusetzen und Sara Moon auf diese Weise zu blockieren.
    Ihren Dhyarra-Kristall hatte Sid Amos in eine Art Tresor eingeschlossen, den nur er selbst öffnen konnte. Sie würde diesen Kristall erst wieder in die Hand bekommen, wenn sie sich dazu bereit erklärte, ihrem Vater zu helfen. Und auch dann waren wieder die selben Sicherheitsvorkehrungen angebracht wie vorhin, als Su Ling von ihrem Fluch erlöst werden mußte.
    »Ich zweifele aber daran, ob das alles so funktioniert, wie du es dir wünschst«, sagte Sid Amos. »Gut, du kannst versuchen, sie zu erpressen. Du kannst ihr damit drohen, ihr Inkognito zu lüften. Aber ich fürchte, daß sie darauf nicht eingehen wird. Gut, bislang weiß niemand außer uns wenigen und Magnus Friedensreich Eysenbeiß, daß der ERHABENE der Dynastie eine Frau ist und Sara Moon heißt. Deshalb ist sie ja bei