0381 - In der Schlangengruft

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Autoren: Werner Kurt Giesa

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Dynastie-Kontakten stets in voller Maske und mit Stimmverzerrer aufgetreten. Ihr Ausweis, wenn man es mal so nennen darf, ist ihr Machtkristall, auf dessen Ausstrahlung die anderen Ewigen reagieren.«
    Zamorra grinste.
    »Du kannst ihr auch damit drohen, Zwietracht zu säen und die Dynastie darauf hinzuweisen, daß sie eine Druidin ist, Merlins Tochter, und dazu noch auf irgendeine Weise mit den MÄCHTIGEN zu tun hat. Aber wenn es um Merlin geht; wird sie auch das riskieren. Sie hat bestimmt längst Mittel und Wege gefunden, sich abzusichern«, fuhr Amos fort.
    Zamorra grinste immer noch und schüttelte jetzt den Kopf.
    »Ich habe eine viel bessere Möglichkeit, sie unter Druck zu setzen«, behauptete er.
    »Und die wäre?«
    »Die Autorität eines ERHABENEN beruht einzig und allein auf seinem Machtkristall«, sagte Zamorra. »Nur jemand, der mit der Kraft seines Geistes fähig ist, sich einen Machtkristall zu schaffen, darf Herrscher der Ewigen werden. Ted Ewigk beispielsweise hat seinen Kristall nicht einmal selbst geschaffen. Er hat ihn von Zeus geerbt. Immerhin ist er wenigstens theoretisch befähigt, denn er kann ihn benutzen, ohne gefährdet zu sein. Aber aus diesen Gründen ist er ja nie von allen Ewigen völlig akzeptiert worden. Deshalb war die Opposition ja auch so stark, daß ein anderer Ewiger sich schon nach relativ kurzer Zeit gegen ihn erheben konnte - nämlich Sara Moon.«
    »Du erzählst mir da nichts Neues, Zamorra«, sagte Sid Amos kopfschüttelnd.
    »Ich bin noch nicht fertig«, sagte Zamorra. »Die Macht eines ERHABENEN steht und fällt mit seinem Kristall. Wird dieser Kristall zerstört, verliert der ERHABENE seine Macht -für immer. Selbst wenn er diese Zerstörung überlebt, wird er niemals wieder seinen alten Rang einnehmen können. Sicher, er bleibt ein hochgestellter Alpha, wenn sein Nachfolger ihn läßt. Aber das ist auch alles. Einmal verloren, immer verloren. So schreiben es die Gesetze der Ewigen vor.«
    »Und?«
    Zamorra schmunzelte. »Sara Moons Machtkristall wurde zerstört«, sagte er. »Das wissen nur ein paar Leute. Wir, Ted Ewigk… weil der ursächlich dafür verantwortlich war. Sara Moon hat ihren Machtkristall verloren, und damit auch den Anspruch auf den Thron. Das Ding, das sie hier und heute einsetzte, ist auf dem Weg, ein neuer Machtkristall zu werden. Er ist nur noch nicht ganz fertig.«
    Amos nickte. »Gut. Aber dann hat sie doch ihren Rang bereits verloren.«
    »Eben nicht«, widersprach Zamorra. »Denn von der Dynastie weiß bisher niemand etwas von der Zerstörung. Sara Moon hat es Vorgezogen, sich weit fort zu begeben. Erst zu Eysenbeiß in die Hölle, dann, als ihr dort der Boden unter den Füßen zu heiß wurde, nach Ash’Cant. Aus der Ferne kann niemand feststellen, ob sie ihren Machkristall besitzt oder nicht. Sie spekuliert darauf, daß sie eines Tages stillschweigend wieder auftaucht, ihren - neuen - Machtkristall trägt und so tut, als sei nie etwas passiert. Keiner erfährt, daß das schon der zweite Anlauf ist.«
    »Ich verstehe«, sagte Amos.
    »Und damit kann ich sie unter Druck setzen«, fuhr Zamorra fort. »Wenn ich der Dynastie einen Tip gebe, und Ted Ewigk das unterstützt, und die Ewigen erfahren, daß Saras erster Maehtkristall vernichtet wurde, ist sie ihren Rang sofort los. Vielleicht wird man sie sogar wegen böswilliger Täuschung vor eine Art Gericht stellen und verurteilen. Erledigt ist sie dann auf jeden Fall, vielleicht tötet man sie sogar. Und das, Sid, das wird sie nicht riskieren. Dafür liebt sie die Macht viel zu sehr. Auf alles andere könnte sie hohnlächelnd verzichten, aber nicht hierauf. Und damit kriege ich sie klein.«
    »Hoffentlich schätzt du sie nicht auch in diesem Fall falsch ein«, glaubte Amos warnen zu müssen. Aber Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Sie muß einfach an der Spitze der Dynastie bleiben«, behauptete er. »Ich werde das dumpfe Gefühl nicht los, daß das für sie eine Frage des Überlebens ist. - Nicht von seiten der Dynastie her«, wehrte er ab, als er Amos’ entsprechende Bemerkung voraussah. »Mir ist beispielsweise nicht einmal klar, wieso sie zu den Ewigen gehört. Bei Ted ist das etwas anderes; er ist ein später Nachfahre des Zeus. Aber Sara ist Merlins Tochter und die der Zeitlosen…«
    Amos grinste.
    »Und die Zeitlose ist das Kind einer Paarung zwischen einem Ewigen und einem MÄCHTIGEN«, warf er ein.
    »Ach, daher weht der Wind«, murmelte Zamorra. »Nun, dann ist die Frage zumindest für