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0381 - In der Schlangengruft

0381 - In der Schlangengruft

Titel: 0381 - In der Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lausigen Zombie schickt er aus, anderen Dämonen ihren Einflußbereich zu rauben. Was mag der Fürst der Finsternis dazu sagen? Was mögen die anderen Erzdämonen dazu sagen? Und was erst der Kaiser LUZIFER?«
    Eysenbeiß war für ein paar Sekunden sprachlos.
    »Ich glaube, diesmal hast du es zu weit getrieben«, sagte Astaroth höhnisch. »Wenn du dich schon als Mensch unter Dämonen behaupten willst und dich auch noch zu ihrem Herrn aufschwingst, solltest du es geschickter anstellen. Solch plumpe Aktionen brechen dir das Genick.«
    Eysenbeiß fand seine Fassung wieder. Es war genauso, wie er es vermutet hatte! Man hatte ihm eine Falle gestellt. Und ausgerechnet Astaroth war sein Gegner!
    »Ihr scheint euch beide eurer Sache sehr sicher zu sein«, sagte er kalt. »Was hat er dir für deine Lüge versprochen, Mansur Panshurab?«
    Der Inder zitterte noch stärker. »Er - er hat mich dazu gezwungen, Herr«, keuchte er. »Er hätte mich getötet, wenn ich nicht das gesagt hätte, was er hören wollte…«
    »Ach ja?« Eysenbeiß hob die Hand. »Da mußt du mir schon mit dümmeren Ausreden kommen. Ihr habt euch gegen mich verschworen. Aber es wird nicht funktionieren. Ich bin wohl etwas zu früh erschienen. Wer wollte mich hindern, dich auszulöschen, Panshurab? Wer sich gegen mich erhebt und mich verrät, obgleich er dankbar sein müßte, muß mit Bestrafung rechnen.«
    »Herr, verschont mich«, wimmerte Panshurab. »Es ging um meine Existenz und die des Ssacah-Kultes! Ich mußte Astaroth gehorchen, sonst hätte er mich vernichtet. Wer sollte dann den Kult zu neuer Größe führen?«
    »Oh, da gibt’s genug andere«, versetzte Eysenbeiß trocken.
    Astaroth grinste noch breiter. »Du solltest eine etwas respektvollere Wortwahl benutzen, Panshurab«, verlangte er. »Nicht einfach mich beim Namen nennen.«
    »Verzeiht, Euer Magnifizenz…«
    »Schon besser«, sagte Astaroth trocken.
    Eysenbeiß wandte sich ihm zu.
    »Du hast es nicht geschickt genug eingefädelt, Astaroth«, sagte er. »Du weißt sehr wohl, daß es eine Lüge ist. Ich werde deinen einzigen Zeugen, der gegen mich die Stimme erheben könnte, vernichten. Und was willst du dann gegen mich ausrichten?«
    »Laß dich überraschen«, sagte der Dämon. Er machte einen Schritt auf Panshurab zu. Der wäre mit einem ausweichenden Schritt fast in die Schlangengrube gefallen. Er fühlte sich von beiden bedroht. Und er wußte nicht, was er tun sollte: Eysenbeiß um Gnade bitten oder Astaroths Schutz erflehen. Beides konnte falsch sein.
    »Bleib stehen, du Tölpel«, fauchte Astaroth, der Panshurab mit sich in die Hölle nehmen wollte. Dort sollte Panshurab seine Behauptung wiederholen. Ob sie unter Druck aufgestellt wurde, war schließlich gleichgültig. Welche Antworten wurden nicht unter Druck gegeben? Wenn Astaroth Eysenbeiß zuvorkam und ein Tribunal einberufen ließ, hatte er zumindest die Möglichkeit, dafür zu sorgen, daß Eysenbeiß das Mißtrauen der Dämonen und der Schwarzen Familie ausgesprochen wurde. Vielleicht gab es gar eine Verwarnung vom Kaiser selbst. Das würde diesem Emporkömmling und Intriganten ein wenig die Flügel stutzen. Noch ein paar solche Aktionen, und er stürzte.
    Aber Eysenbeiß war alles andere als dumm. Er erkannte Astaroths Absicht.
    »Zurück, Astaroth«, herrschte er den Dämon an. Seine Faust schoß vor, stoppte die Bewegung des Erzdämons. Tatsächlich blieb Astaroth überrascht stehen, während Panshurab an der Grubenkante verzweifelt mit den Armen ruderte und sein Gleichgewicht zurückzugewinnen versuchte. Er schaffte es.
    Unter seiner Silbermaske brach Eysenbeiß der Schweiß aus. Wie es aussah, kam es nun zur direkten Konfrontation. Astaroth war ihm auf jeden Fall überlegen. Er war ein Dämon mit gewaltigen magischen Kräften. Eysenbeiß dagegen beherrschte nur einige Zaubertricks. Bisher hatte die Autorität seines hohen Ranges gereicht, seinen Willen gegen die anderen Dämonen durchzusetzen. Genauer gesagt die Autorität LUZIFERS, der durch sein Stillschweigen Eysenbeiß in seinem Rang bestätigt hatte. Sehr zum Ärger der echten Dämonen…
    Aber Eysenbeiß besaß zwei Waffen, von denen die Höllischen nichts ahnten, und er hatte es sich angewöhnt, sie stets bei sich zu tragen. Das eine war eines der Amulette, die Merlin einst geschaffen hatte. Sieben Stück waren es, die Sterne von Myrrhianey-Llyrana. Nacheinander hatte Merlin diese handtellergroßen Zauberscheiben geformt, die sich vom Aussehen her nicht voneinander

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