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0381 - In der Schlangengruft

0381 - In der Schlangengruft

Titel: 0381 - In der Schlangengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mich geklärt. Aber… Sara Moon arbeitet schon seit langer Zeit auch mit den MÄCHTIGEN zusammen. Vielleicht soll sie im Auftrag der MÄCHTIGEN die Kontrolle über die Dynastie ausüben.«
    Amos nickte.
    »Das habe ich mir auch schon überlegt«, sagte er. »Auch, was ihre Mutter, die Zeitlose, angeht. Vielleicht war diese Paarung ein erster Versuch vor unendlichen Zeiten, die Dynastie unter die Kontrolle der MÄCHTIGEN zu bringen. Aber die Zeitlose funktionierte nicht so, wie die MÄCHTIGEN das wollten… nun, und da nahmen sie sich eben die nächste Generation vor. Und das klappte anscheinend.«
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht«, sagte Zamorra. »Auf jeden Fall gehe ich von meiner Vermutung aus, daß sie nicht anders handeln kann. Sie muß auf meine… na, nennen wir es ruhig beim Namen… Erpressung eingehen, sonst hat sie die MÄCHTIGEN auf dem Hals. Und die dürften noch etwas gnadenloser sein.«
    Er trat an das Bett, auf das sie die bewußtlose Druidin gelegt hatten. »Es ist erstaunlich, daß sie noch nicht wieder zu sich gekommen ist«, wechselte er das Thema. »Sie kann eigentlich gar nicht so erschöpft sein. Immerhin entzieht ein Dhyarra ja keine direkte Energie, sondern beschafft sie sich aus Weltraumtiefen. Im Gegensatz zu sogenannter natürlicher Magie, die immer den Magier selbst erschöpft…«
    »Schockwirkung«, vermutete Amos. »Es war alles etwas zu viel für sie. Sie steht seit geraumer Zeit unter erhöhtem Streß. Und jetzt - diese Niederlage - da ist sie einfach umgekippt. Ich glaube, sie hat es auch nicht so recht verkraftet, daß ich ihr den Dhyarra-Kristall so einfach abnehmen konnte. Das war für sie der größte Schock.«
    »Da brach sie ja auch zusammen«, erinnerte Zamorra. »Aber danach war sie doch wieder in Ordnung! Sie konnte immerhin Su Ling behandeln…«
    Amos winkte ab. »Sicher. Nachdem ich sie gewaltsam aus ihrer Bewußtlosigkeit riß.«
    »Kannst du das jetzt nicht noch mal machen?« fragte Zamorra.
    Amos sah ihn ernst an.
    »Du bist recht ungeduldig, Partner«, sagte er. »Ich glaube kaum, daß es jetzt noch auf Minuten ankommt. Wir haben sie hier, sie kann nicht entfliehen, das müßte dir doch reichen. Ob wir Merlin heute oder morgen oder nächste Woche wecken, sollte doch nach so langer Zeit keine Rolle mehr spielen. Wir haben lange gewartet, da können wir auch noch etwas Zeit dranhängen.«
    Zamorra stutzte. »Du warst doch immer derjenige, der am stärksten gedrängt hat«, erinnerte er den Ex-Teufel. »Es hat dir doch nie gepaßt, daß Merlin dich zu seinem Stellvertreter bestimmt hat! Du fühltest dich doch dadurch in deiner Bewegungsfreiheit beschränkt-…«
    »… weil mich diese Aufgabe an Caermardhin kettet«, vollendete Amos. »Ja, ich weiß. Ich habe dich mit wachsender Ungeduld bedrängt, etwas zu unternehmen und Sara Moon zu finden. Ich hätte selbst etwas getan, aber ich konnte und durfte hier nicht für längere Zeit fort. Für ein paar Stunden oder einen Tag, ja. Aber nicht mehr…«
    »Und nun kannst du dich von diesem Job nicht mehr trennen?«
    Amos lachte bitter. »Oh, und ob ich mich davon trennen kann. Lieber vorgestern als heute. Aber… es kommt nun wirklich nicht mehr auf einen Tag mehr oder weniger an.«
    »Mir schon«, sagte Zamorra. »Denn ich habe weiß Gott auch anderes zu tun, als stundenlang hier herumzusitzen und auf ihr Erwachen zu warten. Wenn der Schock so stark ist, kann es vielleicht einen ganzen oder gar zwei ganze Tage dauern. Aber ich werde auch noch anderswo gebraucht.«
    Amos grinste. »Natürlich. Aber du mußt ja nicht unbedingt dabei sein, wenn sie Merlin weckt. Das kleine Erpressungsmanöver kann ich ebensogut starten.«
    Nein, dachte Zamorra. Damit du dir hinterher den Sieg auf deine Fahne schreiben kannst, nachdem ich die Vorarbeit erledigt habe - nein.
    »Ich muß dabei sein«, beharrte er.
    »Ah, du denkst, ich könnte hinterher auftrumpfen und Merlins Dankbarkeit verlangen. Ich verstehe. Aber dann wirst du eben warten müssen.«
    »Wecke sie doch wieder, so wie du es vorhin getan hast«, verlangte Zamorra.
    Aber Amos schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht. Ich habe sie mit einem Magie-Schock hochgerissen. Er war stärker als ihre eigene Schockreaktion. Es hat mich sehr viel Kraft gekostet. Auch Wesen wie ich besitzen keine unbegrenzte Kraft. Versuchte ich es, würde anschließend ich bewußtlos hier liegen. Außerdem - würde es sie wahrscheinlich töten. Sie muß sich von beiden Aktionen erholen. Von ihrem

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