Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
Vom Netzwerk:
suche.«
    Der Bärtige kniff die Augen zusammen und sah Bright musternd an. Schließlich meinte er leise.
    »Okay, Sergeant.«
    Bright grinste.
    »Sie liegen richtig. Nur bin ich Lieutenant. Bis zum nächsten Male, Mister.«
    Langsam schob er sich zum Ausgang durch. Erlöst atmete er die frische Nachtluft draußen. Zu Fuß schlenderte er weiter. Tonys Inn war leicht an der blauen Neonreklame zu finden, die an der Hausfront prangte und in gleichmäßigen Abständen auf flammte und wieder verlosch.
    Das Lokal unterschied sich in nichts von tausend anderen dieser Preisklasse. Es hatte die übliche hohe Bar mit einigen stelzfüßigen Hockern, ein paar Tische mit Stühlen, eine Musikbox, zwei Spielautomaten und die unvermeidliche Kaffeemaschine hinter der Theke. An zwei Tischen saß je ein Pärchen, die vollauf miteinander beschäftigt waren. Drei oder fünf Barhocker waren von jungen Männern besetzt. Bright kletterte auf den vierten.
    »Ein Bier«, bat er. »Und eine Schachtel Lucky.«
    Er legte das Geld auf den Tisch, öffnete die Zigarettenschachtel und zündete sich eine an. Dann wandte er sich an seinen Nachbarn zur Linken.
    »Entschuldigung. Haben Sie vielleicht Feuer?«
    »Klar, Chef«, sagte der Mann. Er zog ein Reklame-Zündholzpäckchen aus der linken Brusttasche seines hellen, armeeähnlichen Hemdes, knickte eins der Hölzchen ab und riss es an.
    »Sie auch?«, fragte Bright und hielt ihm die Schachtel hin.
    »Danke.«
    Der Mann bediente sich. Da, dachte Bright, das könnte er sein. Das Hemd, die hellblauen Augen, dass gewellte, mittelblonde Haar - genau wie ihn Lesly Romanowski beschrieben hatte.
    »Ziemlich warm wieder«, sagte der junge Mann. »Mich macht so eine Temperatur immer fertig. Geht’s Ihnen auch so?«
    »Ja«, antwortete Bright, und dann setzte er unvermittelt hinzu: »Sind Sie eigentlich Joe Breen?«
    Der Mann kniff die Augen zusammen, bis sie nur noch zwei schmale Schlitze waren. Dabei aber hoben sich die Brauen über der Nasenwurzel, bis sie fast ein auf den Kopf gestelltes V bildeten.
    »Eeeh«, dehnte er. »Was soll das?«
    »Sie sind Joe Breen?«, wiederholte Allan Bright. Seine Arme hingen leicht angewinkelt herab. Er war auf alles vorbereitet.
    »Na, sagen wir mal, ich wär’s. Was dann?«
    Breen hakte die Daumen in der Nähe der Schnalle in seinen Hosengürtel. Seine Haltung wurde lässiger, selbstbewusster, wohl auch herausfordernder.
    »In dem Fall möchte ich Sie bitten, mit mir zu einer offiziellen Vernehmung in mein Büro zu kommen. Ich bin Allan Bright, Detective-Lieutenant bei der Mordabteilung Manhattan West.«
    »Kann eigentlich jeder sagen, nicht?« Breens Lippen bewegten sich kaum, als er sprach.
    »Sagen schon«, erwiderte Bright. »Aber nicht beweisen. Wie ich.«
    Er schob die linke Hand in die Hosentasche. Er wusste genau, dass er seine Dienstmarke in der linken Rocktasche hatte, und es war nur eine Bewegung, die klären sollte, was Breen vorhatte. Sie erfüllte ihren Zweck.
    Joe Breen machte eine hastige Bewegung. Ein Schnappmesser erschien wie hineingezaubert in seiner Hand. Mit einem leisen, tückischen Zischen fuhr die lange, zweischneidige Klinge heraus und rastete ein.
    »Ihr könnt mich nicht reinlegen«, sagte Breen höhnisch. »Verschwinde, oder ich mach dich fertig.«
    Bright zog die Hand aus der Hosentasche zurück. Gleichzeitig trat er einen halben Schritt zurück. Und in diesem Augenblick stürzte sich Breen mit dem Messer auf ihn.
    ***
    »Hallo, Freund Sullivan«, stieß ich hervor, während ich seinen zweiten Schlag mit dem hochgerissenen Ellenbogen abgleiten ließ. »Wie man sich so wiedersieht.«
    »Ich hätte dir heute früh den Stein auf den Schädel schmettern sollen«, krächzte er heiser vor Wut. »Aber dafür werde ich es dir jetzt besorgen.«
    In der Finsternis konnte ich nicht allzuviel von meinem Gegner sehen, aber dieses Handicap galt für ihn wie für mich. Er trommelte ein bisschen blind in der Gegend herum, und ich hatte keine Mühe, dem Schlimmsten auszuweichen. Bis er es plötzlich mit dem Nahangriff versuchte und mir beide Hände um den Hals warf.
    So etwas Dummes sollte nicht einmal ein Klasseringer mit einem G-man versuchen. Ich riss meine Hände hoch, während er schon kräftig drückte. Ich fand die beiden kleinen Finger und bog sie nach hinten.
    Er schrie gellend auf und ließ natürlich los. Im selben Moment dröhnte die Stimme von Lieutenant Hendrikson irgendwo jenseits des Lastwagens durch die Nacht.
    »Hände hoch! Ihr seid

Weitere Kostenlose Bücher