Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
Vom Netzwerk:
umstellt! Wir schießen auf jeden, der Widerstand leistet oder zu fliehen versucht.«
    »Sammy, wo bist du?«, kreischte Sullivan.
    Er bekam keine Antwort. Zwei Gestalten sprangen an uns vorbei und kletterten hastig hinauf ins Führerhaus. Ich hörte, dass ein paar hinten auf die Ladefläche sprangen. Ohne Zündschlüssel konnten sie keinen Meter weit kommen, also konzentrierte ich meine Aufmerksamkeit ganz auf Sullivan. Der Bursche war ein paar Schritte zurückgegangen und geriet in den kümmerlichen Lichtschein einer Straßenlaterne von der zwanzigsten Straße, die vierzig oder fünfzig Yard entfernt war.
    Ich machte drei, vier Schritte und sagte: »Heb die Hände hoch, Sullivan. Es hat keinen Zweck.«
    Hinter dem Lastwagen krachten die ersten Schüsse. Sullivan sprang mich ein zweites Mal an, aber diesmal ging ich blitzschnell in die Hocke und half ein bisschen nach, sodass mein Gegner kopfüber hinter mir in den Sandhaufen flog.
    Als ich mich umdrehte, kam er gerade wieder auf die Beine. Er fluchte so laut und mit einem Wortschatz, dass ein irischer Vollmatrose vor Neid erblasst wäre. Plötzlich stiebte neben Sullivan eine Kugel in den Sand.
    Ich fand, dass die Luft allmählich zu bleihaltig würde, um hier noch länger Gesellschaftsspielchen zu treiben. Mit einem mächtigen Schwinger holte ich Sullivan von den Beinen, packte ihn an den Füßen und schleifte ihn kurzerhand hinter den Sandhaufen. Da ich bei diesem Transport rückwärts gehen musste, konnte ich natürlich nicht sehen, was hinter mir vorging. Etwas davon spürte ich, als mir plötzlich jemand eine Pistolenmündung in den Rücken stieß.
    »Pfötchen hoch! Stehen bleiben!«
    Ich wandte nur den Kopf.
    »Willst du wieder Streit anfangen, Steve?«, erkundigte ich mich.
    Steve Dillaggio verschonte meinen Rücken und knurrte. »Bei dieser elenden Finsternis soll man von hinten noch unterscheiden können, wen man vor sich hat. Wen schleppst du da durch die Gegend?«
    »Tim Sullivan, einen unserer Freunde. Hast du ein Paar Handschellen da?«
    »Sicher. Wir haben doch damit gerechnet, dass wir so was brauchen werden.«
    »Hak ihm die Fußgelenke zusammen, das ist am besten, damit er in der Nähe bleibt.«
    Während unseres kurzen Gesprächs hatten irgendwo vor uns Schüsse geknallt. Jetzt angelte ich mir die Taschenlampe aus dem Jackett, ging am Rande des Sandhaufens in Deckung und lugte vorsichtig in die Richtung, wo der Lastwagen stand. Mit dem linken ausgestreckten Arm hielt ich mir die Lampe so weit vom Körper weg, wie es ging, bevor sich sie anknipste und den Lichtkegel über den Truck gleiten ließ.
    Sie hatten inzwischen die hintere Ladeklappe hochgezogen und benutzten sie als Deckung. Der erst Stoß aus einer Tommy Gun tuckerte los. Das Mündungsfeuer stand für ein paar Sekunden bläulich grell in der Dunkelheit.
    Die Salve ratterte in die Richtung hinüber, wo der Bau stand. In ihr dumpfes Rattattat bellte plötzlich ein heller ein einzelner Schuss hinein. Die Tommy Gun verstummte und rutschte polternd an der Ladeklappe herab, bis sie unten gegen ein paar Steine klapperte. Vom Wagen kam ein gurgelndes Röcheln.
    »Gut gemacht, Wade«, hallte die Stimme von Lieutenant Hendrikson durch die Finsternis. Der Meisterschütze hatte sich wieder einmal bewährt.
    »Stop firing!«, rief ich laut. »Hört auf zu schießen.«
    Ein vereinzelter Schuss bellte noch auf, dann wurde es tatsächlich still. Aber im Schein der Taschenlampe sah ich in der linken Ecke zwischen der hinteren und der seitlichen Ladeklappe die Mündung eines Gewehrlaufs auftauchen. Ich knipste die Lampe aus, ließ meinen Arm schnell herabfallen und warf mich ein wenig nach rechts in die Deckung durch den Sandhafen. Während mir Sand in Mund und Nase geriet, hörte ich den scharfen peitschenden Knall eines Karabiners.
    »Verflucht, ihr Narren«, brüllte Hendrikson. »Hört auf zu schießen, wenn ihr lebend hier rauskommen wollt.«
    Am Lastwagen irgendwo vorn am Führerhaus, schrie jemand: »Hierher Jungs. Hier will einer abhauen.« Trappelnde Schritte wurden laut und das Keuchen kämpfender Männer. Ich spuckte Sand aus, richtete mich halb auf und schrie, so laut ich konnte.
    »Kakteen-Sammy! Hör zu Sammy!«
    Einen Augenblick herrschte wieder Stille, dann rumpelte irgendetwas auf der Ladefläche.
    »Was ist los?«, meckerte Kakteen-Sammys schrille Stimme zu mir herüber.
    »Ihr seid von vierzig G-men und zwanzig Cops umzingelt«, schrie ich. »Ihr habt doch keine Chance mehr.«
    Und dann

Weitere Kostenlose Bücher