Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
Vom Netzwerk:
immer erst fünf Minuten nach zwölf aufgeben.«
    Ich beschrieb ihm Art, Ausmaße und Beschaffenheit der Baustelle, soweit ich es von meinem Besuch am Vormittag in Erinnerung hatte. Der Lieutenant hörte aufmerksam zu. Dann versammelte er seine Leute um sich. Von sechs Cops waren fünf in der Preisklasse des Schwergewichts und nur der sechste hatte großen- und gewichtsmäßig vermutlich gerade die unterste Grenze dessen erreicht, was bei der Stadtpolizei in New York noch angenommen wird.
    Diesen kleinen drahtigen Kerl mit dem scharf geschnittenen Geiergesicht kannte ich. Wade Pillar, einer der besten Pistolenschützen der Stadtpolizei. Hendrikson gab die Lagebeschreibung an seine Leute weiter, während wir auf die Kollegen vom FBI warteten, die einen wesentlich längeren Anmarschweg hatten. Sie kamen mit insgesamt elf Mann, als meine Uhr vier Minuten vor Mitternacht anzeigte. Wir schickten zunächst einmal zwei Mann am Bauzaun entlang, soweit er in der 21. Straße verlief. Sie beeilten sich und meldeten, dass an keiner Stelle irgendwelche Geräusche zu hören wären.
    »Dann müssen sie auf der anderen Seite des Baues sein«, meinte ich. »Das erleichtert uns die Arbeit. Sie haben das Tor dort an der dunkelsten Stelle zwischen den beiden Straßenlaternen benutzt, und ich bin sicher, dass sie dort wieder herauswollen. Wir müssen ihnen dort ohnedies eine Barrikade bauen. Ich schlage vor, dass wir unsere Wagen quer vor das ausgehängte Stück des Bauzauns stellen. Hendrikson, lassen Sie bei den Wagen drei von Ihren Leuten stehen.«
    »Okay«, stimmte der uniformierte Lieutenant zu. »Farelli, Janosh und Baker.«
    »Wir anderen heben das Tor an einer Seite aus, quetschen uns durch den Spalt und lassen es hinter uns wieder einhängen, damit es als zusätzliche Barriere wirken kann. Jeder sollte sich größtmögliche Mühe geben, trotz der Finsternis kein Geräusch zu verursachen. Wenn wir hinter dem Zaun sind, schicken Sie einen Mann nach links, Hendrikson.«
    »Backfield«, sagte der Lieutenant nur.
    »Dieser Mann«, fuhr ich fort, »bewacht den Lastenaufzug im Baugerüst. Von der Stelle, wo wir den Zaun durchqueren, bis zum Aufzug müssen es ungefähr fünfundzwanzig Yard sein. Wir anderen wenden uns nach rechts. Es wird eine Art Berg- und Tal-Wanderung werden, also seid vorsichtig. Vierzig bis fünfzig Yard rechts vom Tor führen Bohlen schräg ansteigend in das Erdgeschoss des Baues hinein. Die benutzen wir, durchqueren die leere Etage und werden dann auf der anderen Seite des Hauses sehen, wo die Burschen vermutlich stecken. Sie sind jetzt knapp eine halbe Stunde hier und wir müssen uns beeilen. Also los.«
    Obgleich wir nun alles in allem neunzehn Mann waren, hörte man doch kaum ein Geräusch, als wir uns an dem etwas über mannshohen Bauzaun entlangschlichen bis zu der Stelle, wo ein Stück des Zauns ausgehängt und somit als Tort verwendet werden konnte. Den linken Flügel dieses Tores hoben wir vorsichtig aus seiner grob zurechtgeschlagenen Aufhängung. Es quietschte ein bisschen, als wir ihn dann vorsichtig nach innen drückten. Trotzdem rührte sich nichts.
    Ich lauschte ein paar Sekunden, aber es war nichts zu hören.
    Als wir endlich die Bohlen erreicht hatten, die über den Graben vor dem Fundament hinüber zum Erdgeschoss führten, raunte ich leise dem hinter mir gehenden Hendrikson zu: »Immer nur ein Mann auf die Bohlen. Durchsagen.«
    Drei Minuten später standen wir auf der anderen Seite des Baues.
    Jetzt konnten wir sie sehen.
    Sie waren frech genug, im Licht einer Taschenlampe zu arbeiten. Ohne Eile schleppten sie Zementsäcke unter einem Bretterdach hervor zum Lastwagen. Auf der Ladefläche verstaute ein Mann die herumgeschleppten Säcke. Wenn sie nur jede zweite Nacht auf einer der zahllosen Baustellen New Yorks eine solche Fuhre abholten, mussten sie einen ansehnlichen wöchentlichen Schnitt machen, denn über Rüster Battons Baustoffhandlung konnten sie ja das Zeug zum normalen Verkaufspreis absetzen.
    »Im weiten Bogen umstellen, Hendrikson«, flüsterte ich dem Lieutenant zu. »Organisieren Sie das. Ich schleiche zum Wagen und ziehe den Zündschlüssel heraus, dann können Sie uns wenigstes nicht unsere schönen Autos zusammenstauchen.«
    »Ist das nicht zu gefährlich?Vielleicht haben sie einen im Führerhaus sitzen.«
    »Wir werden ja sehen. Ich brauche höchstens fünf Minuten. Wenn Sie bis dahin von mir kein Zeichen bekamen, lassen Sie loslegen.«
    »Okay. Hals- und Beinbruch,

Weitere Kostenlose Bücher