Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
Vom Netzwerk:
Lieutenant und wandte sich wieder Joe Breen zu.
    Da er nicht aufstehen wollte, zog ihn Bright hoch. Breens Gesicht sah jetzt schlimmer aus. Die ganze rechte Gesichtshälfte war aufgekratzt und blutüberströmt.
    Breen stieß eine Flut von rüden Ausdrücken hervor.
    Eine knappe Viertelstunde später saß er im Behandlungszimmer des Polizeiarztes der Mordabteüung von Manhattan West. Der Doc war verständigt und musste jeden Augenblick eintreffen. Bright leistete seinem Häftling indessen Gesellschaft.
    Nach einem langen Schweigen knurrte Breen sichtlich widerwillig: »In der linken Brusttasche habe ich Zigaretten. Schieben Sie mir einen von diesen Glimmstängeln zwischen die Lippen und geben Sie mir Feuer.«
    Wortlos kam Bright der nicht freundlich vorgetragenen Bitte nach. Breen rauchte in tiefen Zügen. Die Klimaanlage summte leise. Es war das einzige Geräusch im Zimmer, bis endlich der Polizeiarzt eintraf.
    »Hallo, Bright«, sagte er nach einem kurzen Blick auf den fremden Gast. »Ärger gehabt?«
    »Er widersetzte sich. Genau genommen, griff er mich an, als ich ihn bat, mit mir zu einer offiziellen Vernehmung zu kommen.«
    »In dem Fall machen wir besser ein Protokoll über alle Arten von Verletzungen, die er hat, und über die Art, wie diese Verletzungen entstanden sind. Es kann nicht schaden, wenn wir ihn auch fotografieren lassen, Lieutenant.«
    »Okay, Doc«, stimmte Bright zu. »Aber vorher wollen wir noch eine kleine Schutzmaßnahme treffen.«
    Bright zog eine Knebelkette von seinem Gürtel unter dem Jackett und befestigte damit die Handschellen, mit denen er Breens Arme auf dem Rücken gefesselt hatte, an die Rückenlehne des Stuhls, auf dem Breen saß.
    »Meinen Sie, er würde trotz der Handschellen noch gefährlich?«, erkundigte sich der Polizeiarzt verwundert.
    Bright war noch nicht zu Ende. Er nahm zwei Lederriemen, die an einem Haken hingen, und band damit noch die Füße des Mannes an den Stuhlbeinen fest.
    »Wir brauchen Sie noch, Doc, und ich möchte dem Kerl nicht noch im Haus hinterherjagen müssen«, sagte Bright. »Und ich wette, dass er es ohne diese Maßnahmen versucht hätte.«
    Der Lieutenant ging hinaus, um den Fotografen von der Nachtbereitschaft zu holen. Breen ergab sich in sein Schicksal, nachdem Bright ihm jegliche Fluchtversuchsmöglichkeit genommen hatte.
    Gewitzt aus vielen Erfahrungen, ließ der Polizeiarzt alle sichtbaren Verletzungen Breens fotografieren und diktierte zu jeder Aufnahme seinen medizinischen Befund. Es wurde protokollarisch festgehalten, dass auch Bright ein paar Schrammen aufzuweisen hatte, und dass Breens Verletzungen bereits vor seiner Einlieferung bei der Polizei vorhanden waren. Damit beugte man einem Trick vor, den gewisse Unterweltstypen gern verwendeten, indem sie bei Kämpfen erlittene Verletzungen hinterher als Spuren polizeilicher Folterungen ausgaben.
    Währen der Arzt mit Joe Breen beschäftigt war, fuhr Bright in die Center Street zum Polizeihauptquartier. Er suchte die Registratur auf, wo sich zivile Angestellte des Police Departments ebenfalls im Acht-Stunden-Turnus dreimal täglich ablösten. Als der Lieutenant die Registratur betrat, blickten zwei ältere, mürrisch dreinblickende Männer hoch, von denen einer einen mächtigen Schnauzbart trug, wie der bei englischen Militärs beliebt war. Dieser Bärtige kam auf Bright zu und fragte nicht übermäßig begeistert: »Kann ich etwas für Sie tun, Mister?«
    »Ich bin Lieutenant Bright von der Mordabteilung Manhattan West«, stellte sich Bright vor, da er nicht das Gefühl hatte, diesem Mann schon einmal begegnet zu sein. Er ließ kurz seinen Ausweis sehen. »Ich hatte vor zwei Stunden mit Ihnen oder Ihrem Kollegen telefoniert wegen einer Zusammenstellung aller Todesfälle, bei denen Künstler die Opfer waren. Sind die entsprechenden Fälle inzwischen aussortiert?«
    »Ja, wir sind vor einer Viertelstunde damit fertig geworden. Hier liegen die Karten.«
    Er hob von einem langen Tisch ein Paket hellgrüner Karteikarten hoch und gab sie dem Lieutenant. Bright murmelte einen Dank und zog sich an einen kleinen Tisch zurück. Er blätterte die grünen Karten durch. Sie enthielten stichwortartige Angaben über einzelne Fälle und waren mit der gleichen Nummer gekennzeichnet, mit der man notfalls auch die vollständigen Akten des einzelnen Falles anfordern konnte.
    Die erste Karte betraf den Selbstmord eines etwa vierzigjährigen Architekten, der in den letzten acht Jahren eine kometenhafte Karriere

Weitere Kostenlose Bücher