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0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
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einfach vor. Welche Frau mit solchen Schuhen lässt sich schon in eine solche Wüstenei locken?«
    Er deutete mit einer umfassenden Geste auf die aufgewühlte Erde mit ihren halb ausgetrockneten Pfützen und zeigte dann auf die Krokodillederschuhe mit den pfenniggroßen, extrem hohen Absätzen an den Füßen der Leiche.
    »Was schätzen Sie wie lange die Frau hier schon liegt?«, fragte ich.
    »Mindestens seit Sonnabend«, erwiderte Brackly. »vielleicht sogar schon seit Freitag. Freitagabend, denn tagsüber wurde hier ja noch gearbeitet.«
    »Haben Sie die Leiche schon untersuchen lassen?«, fragte mein Freund. »Ich meine, vom Arzt?«
    »Ja, unser Doc hat die übliche flüchtige Untersuchung am Fundort vorgenommen. Sofortiger Tod durch mehrfachen Bruch der Wirbelsäule und der hinteren Schädelpartien.«
    In allen Städten der Welt kommt es immer wieder vor, dass Leute Selbstmord begehen, indem sie aus hochgelegenen Etagen auf die Straße springen.
    »Die hinteren Schädelpartien«, murmelte Phil nachdenklich und blickte an der himmelwärts ragenden Hauswand empor. »Dann kann ihr auch jemand von hinten den Schädel eingeschlagen haben und sie anschließend da heruntergestoßen haben, damit es nach Selbstmord aussieht.«
    Unwillkürlich hob auch ich den Kopf und ließ meinen Blick über die leeren Fensterhöhlen der oberen Stockwerke gleiten. Und dann sahen wir beide plötzlich das Gesicht eines Mannes in einer der Fensterhöhle auftauchen. Es verschwand sofort wieder, als dem Burschen klar wurde, dass wir hinaufblickten. Ich gab Phil einen Stoß mit dem Ellenbogen.
    »Los, Phil, hinauf. Den Kerl müssen wir kriegen.«
    ***
    »Und nun zu Ihnen«, sagte Allan Bright und wandte sich einem höchstens dreißigjährigen Mann zu, der abwartend an einem Pfeiler lehnte und aufmerksam den Lieutenant ansah. »Wie heißen Sie?«
    »Martin Romanowski.«
    »Wohnen Sie auch hier in diesem Prunkbau?«
    Ein schwaches Lächeln erschien, im blassen Gesicht des jungen Mannes. Er nickte.
    »Ja, Sir. Ich habe das Zimmer nebenan. Wenn es Ihnen lieber ist, können wir uns drinnen unterhalten.«
    »Das wäre vielleicht ganz nützlich«, brummte Bright.
    Sie gingen durch die altmodisch hohe Tür, von der die Färbe abblätterte. Der Raum dahinter war so groß, dass er als kleine Turnhalle hätte gebraucht werden können. Sein Grundriss maß ungefähr achtzehn mal zwölf Yard, und die Längsseite war zugleich die Fensterfront mit vier fast mannshohen Fenstern. Mit einem geblümten Vorhang war ganz hinten ein Stück des Raumes abgetrennt.
    »Dahinter wohnt meine Schwester«, erklärte Romanowski, als er Brights forschenden Blick auf dem Vorhang ruhen sah. »Wir haben aus Gründen der Sparsamkeit dieses Zimmer gemeinsam. Meine Schwester studiert Philologie und Theaterwissenschaften an der Columbia - Universität. Ich bin Maler, aber das sehen Sie ja selbst.«
    Es war in der Tat auf den ersten Blick hin zu erkennen. Es gab zwei Staffeleien, vier Rahmen die noch nicht mit Malerleinwand bespannt waren, einen kleinen Ballen Leinwand und Farben, Farben, Farben. In Blechdosen, in kleinen Eimern, in Tuben, in Tüten. Wohin man blickte, entdeckte man Pinsel. Zeichengeräte und Farben. An den Wänden hingen einige, nach Brights biederem Geschmack sehr moderne Bilder, die ihm durch die Art der Farbkompositionen gefielen.
    Der Lieutenant musterte den jungen Künstler. Martin Romanowski sah nicht so aus, wie man sich einen jungen Maler vorzustellen pflegte. Sein Haar war kurz geschnitten, und auch seine Kleidung verriet, keinerlei absonderlichen Geschmack. Er trug eine graue Cordhose, ein grün-braunkariertes Hemd und eine hellbraune Cordjacke. Aus der linken Rocktasche lugte der Stiel einer Pfeife heraus.
    »Wollen wir uns setzten?«, fragte der junge Maler.
    »Ich bin dafür.«
    Romanowski zog einen dunkelbraunen Holzstuhl heran, wischte mit einem farbbeklecksten Lappen die Sitzfläche ab und holte von weiter hinten einen Hocker, der mit bunt gestreiftem Segeltuch bespannt war. Er räumte ein paar leere Konservendosen vom Tisch und einen Eimer in dem Pinsel standen. Dafür zauberte er aus einem kleinen Schrank zwei musterhaft saubere weiße Porzellantassen.
    »Einen Kaffee?«, fragte er.
    »Wäre nicht schlecht. Übrigens; ich bin Allan Bright, Detective-Lieutenant und Leiter der Mordkommission, die nebenan bei der Arbeit ist. Sie sind der Mann, der uns angerufen hat?«
    »Ja.« Romanowski nickte ernst, während er auf einem winzigen elektrischen Herd

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