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0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
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Wasser für den Kaffee ansetzte. »Ich kann nicht sagen, dass wir befreundet wären, aber wir waren eben Nachbarn, gute Nachbarn, denn wir kamen ohne Schwierigkeiten miteinander aus.«
    »Wann haben Sie ihn gefunden?«
    »Fünfundzwanzig bis dreißig Minuten nach acht. Um die Zeit gehe ich immer hinüber, um mir die Zeitung auszuleihen. Wir bezahlen sie nämlich gemeinsam.«
    »War die Tür nicht abgeschlossen?«
    »Nein. Natürlich nicht. Wie hätte ich denn sonst hineinkommen sollen? Ich klopfte zweimal und weil niemand antwortete, ging ich kurzerhand hinein. Es ist schon manchmal vorgekommen, dass er morgens nicht da war, und für diesen Fall hat er es mir ausdrücklich erlaubt, sein Zimmer zu betreten und mir die Zeitung rauszuholen.«
    »Demnach ließ er das Zimmer sogar unabgeschlossen, wenn er wegging?«
    »Sicher, Lieutenant. Das tun wir fast alle. Bei uns ist nichts zu holen außer einer Tube Farbe. Und die würde sich der ärmste Kollege nicht nehmen, ohne zu fragen. In dieser Gegend hier wimmelt es von Malern, Graphikern, Musikern, jungen Schriftstellern - eben Künstlern aller Art. Es ist das ehrlichste Volk, das ich je kennen gelernt habe. Wir haben ein paar Fanatiker hier, die das A und O der Weltgeschichte in der Einführung einer weltumspannenden Anarchie erblicken, sie möchten sämtliche Regierungen zum Teufel jagen, alle Autoritäten entthronen und so weiter - aber sie würden nicht einmal den Stummel einer Zigarette aus meinem Aschenbecher nehmen, ohne meine Erlaubnis einzuholen.«
    Bright schmunzelte. Dann fiel ihm die Statistik ein, die er irgendwann einmal in der Hand gehabt hatte. Jemand von den tonangebenden Burschen im Polizeihauptquartier war auf die Idee verfallen, alle in New York begangenen Verbrechen, die sich im Lauf des letzten Jahres ereignet hatten, nach den Stadtbezirken aufzugliedem. Greenwich Village, das Künstlerviertel, war am besten weggekommen. Seltsam, dachte Bright, seltsam und merkwürdig. Ausgerechnet diese jungen Leute, die alle Welt höchst misstrauisch beobachtet und die man im besten Falle für eine Art harmloser Irrer hält, ausgerechnet bei denen scheint die beste Moral zu herrschen. Jedenfalls, was die für die Polizei sichtbaren Ergebnisse angeht.
    »Er war auch Maler, nicht wahr?«, fragte Bright leise.
    »Er hielt sich dafür.«
    »Was soll das heißen?«
    »Ich glaube nicht, dass er sonderlich begabt war.«
    Bright hob den Kopf. Romanowski goss das sprudelnde Wasser in eine Kanne, in die er zuvor Pulverkaffee geschüttet hatte. Sein blasses Gesicht verriet keinerlei seelische Bewegung. Und seine Stimme klang ruhig, selbstbewusst und sachlich.
    »Sind Sie begabt?«
    »Ich vermute es. Einige Kritiker scheinen es zu wissen. Im Gegensatz zu vielen Kollegen hier verkaufe ich öfter mal ein Bild. Eins von mir hängt sogar im Städtischen Museum für moderne Kunst.«
    »Oha«, sagte Bright und gab zu, dass ihm diese Tatsache imponierte. Das »Museum of Modem Arts«, hatte einen zu guten Namen, als dass es nichts zu bedeuten hätte, wenn Romanowski dort schon vertreten war. »Kommen wir erst einmal zum Thema zurück. Sie gingen also in sein Zimmer. Wie fanden Sie ihn?«
    »Genauso wie Sie. Ich habe ihn nicht angerührt. Ich habe mich über ihn gebeugt, und bin natürlich erschrocken. Ganz schön sogar. Es war ja auf dem ersten Blick zu erkennen, dass er tot war.«
    »Sie haben auch sonst im Zimmer nichts berührt oder verändert?«
    »Nicht das Geringste. Ich stand eine Weüe neben ihm und gab mir nach dem ersten Schreck alle erdenkliche Mühe, klar und logisch zu denken. Man konnte keinerlei Gewaltanwendung an ihm entdecken. Ich dachte, dass es nicht schaden könnte, wenn man die zuständige Abteilung der Polizei verständigte. Also kehrte ich in mein Zimmer zurück, suchte im Telefonbuch und fand schließlich Ihre Behörde. ›Mordabteilung Manhattan West‹, nicht wahr?«
    »Ja«, bestätigte der Lieutenant. »Manhattan West, das ist richtig. Wir haben uns die Stadt mit unseren Kollegen für Manhattan Ost geteilt. Jedenfalls wollten Sie eben sagen, dass Sie einen Verdacht hegten hinsichtlich dieses plötzlichen Todesfalles, ja?«
    Martin Romanowski schenkte Kaffee ein. Er zögerte einen Augenblick, sah dem Detective in die Augen und sagte mit Nachdruck: »Sie irren Lieutenant. Ich hege keinen Verdacht. Wie könnte ich das? Ich wollte sichergehen, dass die richtigen Leute sich damit beschäftigen. Deshalb habe ich Sie angerufen.«
    Wenn es ein Mord war, und wenn

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