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0382 - Der Teufel wohnt nebenan

0382 - Der Teufel wohnt nebenan

Titel: 0382 - Der Teufel wohnt nebenan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel wohnt nebenan
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kurzgefasster Lebenslauf, ihr Gesundheitszustand zu dem Zeitpunkt, als sie die Lebensversicherung abschloss, und einiges andere.
    Auf Blatt fünf waren in schwungvoller Handschrift Notizen zu Papier gebracht. Es war eine gut leserliche Schrift.
    »Gloria Apson gestorben durch Unfall? 1. Sie nahm oft Schlaftabletten, schon seit Jahren, Auskunft des Drugstore-Inhabers, der ihr anfangs das Mittel verkaufte. Später wirkte es durch Gewöhnung nicht mehr, und Gloria Apson besorgte sich stärkere Mittel aus einer Apotheke. 2. Gloria Apson war lebensfroh und keinem Vergnügen abgeneigt. Es ist vorgekommen, dass sie mehr oder minder angeheitert von Atelierfesten und Parties kam. (Auskunft ihrer Bekannten.) 3. Am fraglichen Abend war sie stark betrunken. Durchaus möglich, dass ihr zu viel Tabletten aus dem Röhrchen in den Gin rutschten. Gegen den Selbstmord sprechen: a) Kein Abschiedsbrief. b) Kein ersichtlicher Beweis. c) Einige Verabredungen für den nächsten Abend und den übernächsten Vormittag. Für den Mord sprechen: a) Ihr Leben war auf sechzigtaussend Dollar versichert. Zahlbar im Falle ihres Todes an George Shaw, Kunsthändler, Gansevoort Street. b) Niemand im ganzen Viertel schien etwas von der Existenz dieser Versicherung gewusst zu haben. Die Prämien wurden merkwürdigerweise in bar gezahlt. c) Wieso ist Shaw der Nutznießer ihrer Lebensversicherung? Ein Mann, den niemand im Viertel besonders schätzt, der nie moderne Bilder von jungen Malern kauft.«
    »Hui«, sagte Phil staunend, als wir das Blatt gelesen hatten. »Was steht auf dem letzten Blatt, Brackly?«
    Der Dicke blätterte um. Sein dicker Zeigefinger wies auf den einen, mit der Hand geschriebenen Satz, der auf dem Blatt stand.
    »Bin heute halbtags bei George Shaw als Sekretärin angestellt.«
    Wir sahen uns an. War dies die richtige Fährte? Brackly schnaufte noch lauter als sonst. Phil steckte sich eine Zigarette an und war so in Gedanken vertieft, dass er vergaß, uns auch anzubieten. Ich ging zurück zu dem Schreibtisch und angelte mir den Telefonhörer. Da war doch gestern in Greenwich Village ein junger Maler tot aufgefunden worden, wie ich irgendwo in den üblichen Informationsblättern der Stadtpolizei gelesen hatte, die regelmäßig zweimal am Tag in der polizeigenen Druckerei hergestellt und dann in ausreichender Anzahl an das FBI und die New Yorker Staatspolizei ausgeliefert werden. Das Künstlerviertel liegt im Westen der Stadt, und folglich musste die Mordabteilung Manhattan West den Fall bearbeitet haben. Ich rief also dort an.
    »Ich verbinde Sie am besten mit Captain MacLeash«, sagte ein Kriminalbeamter, nachdem ich ihm auseinandergesetzt hatte, was ich wissen wollte.
    »Ja, Mr. Cotton?«, fragte gleich darauf eine scharfe, deutlich akzentuierte Stimme. »Ich hörte, Sie möchten Informationen über den Todesfall Mick Forther?«
    »Richtig, Captain. Ihre Kollegen von der östlichen Mordabteilung fanden gestern die Leiche einer Privatdetektivin, die offenbar aus der neunten Etage des Neubaus einer Bundesbehörde hinausgestürzt wurde. Wir befinden uns jetzt im Büro dieser Frau, und gerade haben wir aus ihren Aufzeichnungen ersehen, dass sie vor ungefähr einem halben Jahr von einer Versicherungsgesellschaft auf den unerwarteten Todesfall einer jungen Malerin angesetzt wurde.«
    »Eine junge Malerin? Das ist aber interessant. Haben Sie schon Einzelheiten, Mr. Cotton? Diese Sache interessiert mich.«
    Ich erzählte ihm in kurzen Zügen, was wir bisher in Erfahrung gebracht hatten. Danach sagte ich: »Und jetzt erzählen Sie mir, was mit diesem Mick Forther los ist.«
    »Eine Pilzvergiftung. Frische Pilze. Wir stehen vor einem Rätsel. Ich habe einige Nachforschungen anstellen lassen, aber es gibt nicht viele Feinschmeckerläden, die gelegentlich vom Farmer aus der Umgebung mit frischen Pilzen beliefert wurden. Und ausgerechnet in den letzten Tagen hatte keins dieser bisher von uns gefundenen Geschäfte frische Pilze verkauft, weil sie alle keine hatten.«
    »Hat dieser Mick Forther eine Lebensversicherung abgeschlossen?«
    »Wir haben keinerlei Anzeichen dafür finden können. Und es müssten doch wenigstens die Quittungen über die Prämien da sein.«
    »Puh«, stöhnte ich. »Dann bleibt uns nichts anderes übrig, als der Reihe nach sämtliche Versicherungsgesellschaften anzurufen. Das wird eine Arbeit werden.«
    »Was bezwecken Sie damit?«
    »Die junge Malerin, von der ich eben sprach, hatte ihr Leben mit sechzigtausend Dollar zu

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