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0383 - Handgepäck mit Todesblüten

0383 - Handgepäck mit Todesblüten

Titel: 0383 - Handgepäck mit Todesblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Handgepäck mit Todesblüten
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kurz, dann gab er ihn mir wieder.
    »Wir haben die Nummern nicht notiert, aber ich bin sicher, dass er an eine Baufirma geliefert wurde. Von der Sorte haben wir noch kein Schloss privat verkauft. Die Baugeschäfte dagegen montieren sie auf Wunsch ihrer Kunden gleich an Ort und Stelle.«
    »Und wie viel solcher Firmen kommen dabei infrage?«
    »Etwa vier. Sie können ja mal nachfragen, wo sie in letzter Zeit diese Schlösser eingebaut haben.«
    Das hatte ich sowieso vor.
    ***
    Zwei Stunden später hatte ich sechs Namen auf meiner Liste. Zwei davon konnte ich gleich wieder streichen. Bei einem handelte es sich um ein Lebensmittelgeschäft, bei dem zweiten um einen Drugstore in Danbury.
    Die anderen vier Namen interessierten mich.
    Erfolg versprechend schien mir die Angabe eines Baupoliers, der das Schloss vor einiger Zeit für einen Kunden nachträglich in eine Jagdhütte eingebaut hatte.
    Den Namen des Besitzers wusste er nicht mehr, aber er beschrieb mir den Weg ziemlich genau.
    Von der Main Street bog ich auf den Highway 7 in Richtung Housatonic River ab. Als die letzten Häuser hinter mir blieben, hielt ich Ausschau nach der kleinen Abzweigung und steuerte den Wagen auf einen Feldweg.
    Nach hundert Yards kam eine Haarnadelkurve, und dann ging es unter dem Highway durch einen schmalen Tunnel hindurch. Der Weg führte zum Waldrand.
    In einiger Entfernung musste der Candlewood Lake liegen. Hier hatten sich etliche begüterte Mitbürger ihre bescheidenen 30 000-Dollar-Wochenendhütten gebaut. Zum Teil lagen sie mitten im Wald.
    Als ich in der Nähe der angegebenen Stelle kam, ließ ich den Wagen stehen. Zwischen zwei Nadelbäumen war er neugierigen Blicken verborgen.
    Ich lief im Halbkreis um die Stelle. Nach etwa zehn Minuten sah ich die Jagdhütte, die mir der Polier beschrieben hatte.
    Ein schmaler Weg führte von ihr direkt zum Strand, mitten durch ausgewachsene Maplebäume.
    Die Fensterläden waren geschlossen, ein Fahrzeug war nicht zu sehen. Trotzdem näherte ich mich mit aller Vorsicht.
    Kein Zweig knackte, als ich mich über den moosigen Boden der massiven Blockhütte von hinten näherte.
    Als ich sie erreicht hatte, ging ich lautlos auf dem Kiespfad zur Stirnseite.
    Das nagelneue Schloss blinkte in den wenigen Sonnenstrahlen, die durch die Baumwipfel fielen. Ich legte die Hand auf die Klinke, um festzustellen, ob die Tür verschlossen war.
    Ich gleichen Augenblick wusste ich, dass es zu spät war. Trotz aller Vorsicht hatte ich mich überlisten lassen.
    Und das in einer denkbar ungünstigen Situation.
    »Nimm die Hände hoch«, sagte jemand drohend hinter mir.
    Im Zeitlupentempo folgte ich dem Befehl und hob beide Hände hoch.
    »Einen Schritt zurück«, sagte dieselbe schneidende, kühle Stimme, die mir irgendwie bekannt vorkam.
    Ich folgte dem Befehl, denn das Klicken des Sicherungshebels war ein vertrautes Geräusch.
    Mit angespannten Rückenmuskeln starrte ich auf die dicke Bohlentür vor mir, während sich leichte Schritte von hinten näherten. Meine Gedanken jagten sich, während ich auf das Aufpeitschen des Schusses wartete.
    War das das Ende? Stand der Boss der Gang hinter mir und gab mir nur noch ein oder zwei Sekunden?
    Die Spannung lag greifbar in der Luft. Meine Nerven vibrierten.
    ***
    Zusammen mit Captain Frank nahm Phil an der Hausdurchsuchung bei Ned Hartwick teil. Ned hatte auch vor dem Untersuchungsrichter keine weiteren Angaben gemacht, sodass ein Haftbefehl gegen ihn wegen Verdunkelungsund Fluchtgefahr erlassen wurde.
    Seine Rolle in dem mysteriösen Fall um die falschen Geldnoten war zu undurchsichtig, als dass man ihn hätte laufen lassen können.
    Der Captain betrat als erster das Haus. Es war eines von den fertig erstellten Eigenheimen, wie sie die großen Baufirmen pauschal verkaufen oder vermieten.
    Die Einrichtung unterschied sich in nichts von dem konformen Geschmack des Durchschnittsamerikaners.
    Es dauerte nicht lange, bis Frank eine Automatic vom Kaliber 38 gefunden hatte. Hartwick hatte sich keine Mühe gegeben, die Waffe zu verbergen. Sie steckte in der rechten Tasche seines hellgrauen Trenchcoats.
    »Einen Waffenschein hat er nicht, wie ich inzwischen festgestellt habe«, ' knurrte Frank und schob die Pistole in seine Tasche.
    »Jetzt noch drei Kisten Falschgeld, und Hartwick ist geliefert«, sagte Phil.
    Sie suchten gründlich.
    Keine Ecke wurde ausgelassen, doch eine Blüte war nirgends zu entdecken.
    Im Schrank entdeckten sie unter einem Stapel Wäsche eine Landkarte im

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