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0383 - Handgepäck mit Todesblüten

0383 - Handgepäck mit Todesblüten

Titel: 0383 - Handgepäck mit Todesblüten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Handgepäck mit Todesblüten
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Generalmaßstab. Hier waren sämtliche Fußwege und Telegrafenmasten der weiteren Umgebung eingezeichnet.
    Besonders interessierten Phil die roten Kreuze, mit denen einzelne Stellen markiert waren.
    »Das hier ist genau die Stelle, an der er gestern Abend verschwunden ist«, stellte Phil fest und deutete auf das Kreuz in der Nähe des Highways bei Danbury.
    Da weiter keine Erklärung vermerkt war, blieb ihnen der Sinn dieser Markierungen vorerst verborgen.
    Mehr belastendes Material war jedoch nicht zu finden.
    Phil nahm sich ein Taxi und ließ sich zur Stamford Paper Mill bringen. Er musste Cortland davon in Kenntnis setzen, dass der Lagerleiter in Untersuchungshaft saß.
    Als er die Tür zum Chefbüro aufmachte, schoss ihm der Direktor schon entgegen. Herb Cortland war aufgeregt wie ein durchgefallener Examenskandidat.
    »Ich suche Sie schon eine ganze Stunde lang«, sprudelte er heraus, »Stratton ist verschwunden.«
    »Andy L. Stratton?«, staunte Phil.
    »Als Sicherheitsbeauftragter ist er Geheimnisträger. Hoffentlich ist ihm nichts passiert.« Händeringend stand Cortland vor Phil.
    »Glauben Sie denn, dass Stratton entführt wurde?«
    »Warum sollte er sonst unauffindbar bleiben? Ich war in seiner Wohnung, habe seinen Arzt angerufen und in allen Krankenhäusern nachgefragt. Er ist weg, einfach spurlos verschwunden.«
    Herb Cortland hätte nicht besorgter dreinschauen können, wenn ihm seine fristlose Entlassung mitgeteilt worden wäre.
    »Möglich, dass ein Zusammenhang zwischen Hartwick und Stratton besteht«, sagte Phil nachdenklich.
    »Steckt Hartwick wirklich mit diesen Verbrechern unter einer Decke?«, jammerte Cortland, »ich habe große Stücke auf ihn gehalten.«
    »Der Verdacht ist zwingend«, erklärte Phil lakonisch.
    »Dann haben seine Komplizen vielleicht erfahren, dass er verhaftet wurde und aus Rache Stratton entführt.«
    Besorgt blickte Cortland Phil an.
    »Das glaube ich weniger. Dass man mit der Polizei keine Tauschgeschäfte machen kann, dürfte auch dem dümmsten Gangster inzwischen bekannt sein. No, Mr. Cortland, da steckt etwas anderes dahinter.«
    »Was machen wir nun, Agent Decker?«
    »Zuerst möchte ich gern Strattons Schreibtisch untersuchen, wenn Sie nichts dagegen einzuwenden haben. Vielleicht finden wir einen Hinweis.«
    Der Direktor ging voran. Mit einem Spezialschlüssel öffnete er die Tür zu Strattons Arbeitszimmer.
    »Nur Stratton und ich haben einen Schlüssel zu diesem Zimmer«, erklärte er. »Hier lagern alle Unterlagen über die Sicherheitsvorkehrungen, und nicht einmal die Putzfrau darf allein herein.«
    Cortland kannte auch die Kombinationen für den mächtigen Panzerschrank, der in der Ecke stand.
    Während er an dem Handrad drehte und die zehn Zoll dicke Tür aufschwingen ließ, musterte Phil den Raum.
    Die Ordnung auf dem Schreibtisch war so pedantisch wie bei einem pensionierten Feldwebel. Die Bleistifte waren gleichmäßig ausgerichtet.
    ***
    Neben dem Telefon stand ein Terminkalender. Interessiert nahm ihn Phil in die Hand. Er schlug das gestrige Datum auf.
    Etwa zwei Dutzend Eintragungen füllten die Seite. Phil entdeckte Hinweise auf zu diktierende Briefe, ein paar Telefonnummern, stenografische Abkürzungen und einen zusammengefalteten Zettel.
    Phil schob den Zettel gedankenlos in die Tasche, denn Cortland sprach meinen Freund in diesem Augenblick an.
    »Bitte sehr, Agent Decker. Schauen Sie nach!«
    Im Panzerschrank herrschte Ordnung. Eine Reihe rot eingebundener Aktendeckel stand in der obersten Etage. Sie waren von 1 bis 9 durchnummeriert.
    Aber auch ohne die Zahlen war sofort sichtbar, dass einer fehlte. Die Nummer 8 hatte eine Lücke hinterlassen.
    Phil griff sich den letzten Band und schlug ihn auf. Sicherheitsvorkehrungen stand auf der ersten Seite.
    »Mich trifft der Schlag«, ächzte Cortland und starrte auf das Loch in der Reihe. »Darin standen die letzten Änderungen und der Gesamtplan der neuesten Entwicklung.«
    Hastig durchwühlte er das Mittelfach und die Schreibtischschublade. Eine schwache Hoffnung schien ihn zu beflügeln, dass die fehlende Akte nur verlegt worden sei.
    »Sonst kann sie niemand haben?«, vergewisserte sich Phil.
    »Niemand. Stratton hielt sie ständig unter Verschluss. Nur einmal im Jahr werden sie dem Beauftragten aus Washington gezeigt.«
    »Dann muss Stratton sie mitgenommen haben«, schlussfolgerte Phil.
    »Aber warum?«
    »Wenn wir das wissen, kennen wir auch seinen Aufenthaltsort. Ich bin überzeugt, davon, dass ein

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