0383 - Handgepäck mit Todesblüten
Zusammenhang besteht.«
Phil ließ sich erklären, was normalerweise sonst noch alles im Schrank war. Auf den ersten Blick konnten sie nicht feststellen, ob etwas fehlte.
Bevor sie das Zimmer verließen, untersuchte Phil mit einer Lupe, die ebenfalls auf dem Schreibtisch lag, das Türschloss.
Spuren von Gewalt waren nicht zu sehen.
»Wir müssen uns auf das Schlimmste gefasst machen«, sagte Phil ernst. »An Stratton hat bisher noch keiner gedacht.«
Er ließ den verzweifelten Direktor allein, der sich vor die unangenehme Aufgabe gestellt sah, einen ausführlichen Bericht an seine Vorgesetzte Dienststelle zu schicken.
Am Haupttor stand ein gepanzerter Wagen, dessen Fahrer mit dem Portier schimpfte.
Im Vorbeigehen erfuhr Phil, dass der Portier den Wagen nicht einlassen wollte, weil Stratton keine ausdrückliche Anweisung gegeben hatte.
»Darauf werden Sie heute vergeblich warten«, klärte Phil ihn auf. »Der Prokurist ist verreist.«
»Soll ich hier Wurzeln schlagen?«, empörte sich der Fahrer. »Wenn der Chef nicht wiederkommt, kann ich doch deshalb nicht warten, bis die nächste Fuhre geht.«
»Wohin soll die Sendung?«, fragte Phil und studierte das Firmenschild an der Tür.
»Nach Washington, wie immer«, brummte der Fahrer.
Globus Transport prangte in weißen Lettern auf dem blauschwarz gestrichenen Untergrund.
»Dann rufen Sie Direktor Cortland an, er vertritt den Sicherheitsbeauftragten«, riet Phil und bot dem Portier eine Zigarette an.
»Für mich können Sie gleich ein Taxi bestellen«, setzte er hinzu.
Cortland war aber nicht mehr aufzutreiben. Er lief irgendwo durch den Betrieb und schien mit seiner Nervenkraft am Ende zu sein.
»Dann ohne mich«, brummte der Fahrer und stieg wieder ein.
»Können Sie mich ins Zentrum mitnehmen?«, fragte ihn Phil.
»No, Mister. Anhalter mitnehmen ist streng verboten«, sagte der Fahrer.
»Grundsätzlich ist das richtig«, pflichtete ihm Phil bei und zeigte seinen Ausweis. »Wetten, dass es in diesem Fall erlaubt ist? Sozusagen als Sonderbegleitung ohne Mehrkosten.«
»Steigen Sie ein!«
Der schwere Motor kam auf Touren, der Wagen rollte zurück. Bevor er gewendet hatte, begann Phil mit dem Fahrer ein Gespräch. Mein Freund fragte ihn nach der Art der Transporte aus.
Der Fahrer war ein kluger Kopf.
Und einem G-man gegenüber brauchte er kein Blatt vor den Mund zu nehmen.
***
Ich war meine Waffe los, ohne ihn erkannt zu haben. Flink wie ein Taschendieb im Gewühl hatte er mir die Smith & Wesson aus dem Schulterhalfter gezogen.
Der Druck zwischen meinen Rippen war unangenehm und verstärkte sich. Er fühlte sich ganz nach Kaliber 45 an.
»Links um, marsch!«, befahl die eiskalte Stimme hinter mir.
Ich atmete auf, denn offenbar erhielt ich eine Gnadenfrist. Vielleicht hatte ich noch eine Chance.
Wenn mein Gegner auf Tuchfühlung blieb, konnte ich auf dem Absatz herumfegen und ihm die Waffe aus der Hand schlagen. Doch kaum hatte ich diesen Gedanken erwogen, verschwand der Druck.
Als ob er meine Gedanken erraten hatte, blieb der Kerl zwei Schritte hinter mir.
»Keine falsche Bewegung«, warnte er, »sonst knallt’s.«
Ich glaubte es ihm aufs Wort. Das bisherige Verhalten der Verbrecher war brutal genug gewesen, um uns deutlich zu zeigen, dass sie vor nichts zurückschreckten.
Ich ging langsam vorwärts, die Hände hielt ich in Schulterhöhe.
Ein schmaler Fußweg führte zwischen mächtigen Baumreihen hindurch.
Eine Chance, im Unterholz zu verschwinden, hatte ich nicht. Bis ich auch nur drei Schritt gemacht hatte, konnte ich ein halbes Dutzend Geschosse im Rücken haben.
Wenn es Dumdum-Geschosse waren, genügte eine Kugel, um mich ins Jenseits zu befördern.
Als wir um eine Biegung kamen, sah ich eine Lichtung. Darauf parkte ein hellblauer Buick.
Mit einem Blick hatte ich die Nummer erfasst und im Gedächtnis registriert.
Ob mir dieses Wissen allerdings noch etwas nützen würde, war zweifelhaft.
»Und nun?«, fragte ich so harmlos wie möglich, obwohl mir ganz anders zumute war.
Ein gluckerndes Lachen klang auf. Es klang, als würde jemand Eiswürfel in einem Behälter schütteln.
»Streng deinen Grips etwas an, Schnüffler«, sagte der Mann hinter mir. »Wie wäre es mit einer kleinen Spazierfahrt?«
»Danke, ich bin passionierter Fußgänger«, grinste ich gequält.
Ich versuchte den Kopf etwas zu wenden, um ihn sehen zu können, doch seine Stimme nagelte mich fest.
»Bleib stehen«, knurrte er. »Augen schön geradeaus! Hände
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