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0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1

Titel: 0383 - Londons Gruselkammer Nr. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorbeitrieb.
    Suko hörte noch einen dumpfen, klatschenden Laut, als der Schädel eine Mauer berührte.
    Er ging weiter.
    Nur nicht durch diese Dinge aufhalten lassen, auch nicht durch die ma kabren Geräusche wie das Knarren der Streckbänke oder das harte Rasseln schwerer Eisenketten. Das mußten die Folterknechte sein, die ebenfalls erwacht waren und für dieses Grauen sorgten.
    Suko wurde die Kehle ein wenig eng, als er weiterging. Zuvor hatte er noch die Axt aufgehoben, denn sie taugte auch als Verteidigungswaffe. In sämtlichen Nischen bewegte sich unheilvolles Leben. Im roten magischen Licht des Würfels erwachten die Folterknechte, wurden aus den raffiniert geschminkten Wachspuppen sich bewegende, aber stumme Zeugen, und nur die unheimlichen Foltergeräte knarrten oder ächzten.
    Für den Chinesen wurde der Gang zu einem Horror-Trip, der an seinen Nerven zerrte. Einige Male mußte er stehenbleiben, da er einige Figuren vorbeiließ, die seinen Weg kreuzten.
    Es waren die schlimmsten Gestalten. Männer ohne Köpfe, mit künstlichem Blut besudelte Wachskörper, deren Beine sich roboterhaft bewegten.
    Das war das perfekte Grauen. Leider nicht nur Schau, wie Suko zugeben mußte, und er suchte weiter.
    Den Hauptgang hatte er wieder erreicht, und er sah vor sich eine der schaurigsten Stätten: Die Galgenszene.
    Zwei Frauen und ein Priester standen dort. Die drei schauten, zu der gehängten Wachspuppe hoch, die mit dem Kopf in der Schlinge hing und sich trotzdem bewegte.
    Sie schaukelte, sie strampelte mit den Beinen, trat dabei ins Leere und erinnerte an einen Schwimmer, der Wasser treten wollte, wo keines vorhanden war.
    Zwei Schlingen waren noch leer. Auch sie bewegten sich leicht durch den entstehenden Luftzug.
    Suko blieb stehen. Er schaute auf die Leiter an der Seite des Galgengerüsts und sah, wie sich der Priester zu ihm umdrehte. Sein Gesicht blieb glatt, kein Fältchen war zu sehen. Den Mund hatte er wie zum Sprechen geöffnet, doch es war gerade die Stummheit dieser Szene, die Suko so sehr beeindruckte.
    Der in der Schlinge Hängende hatte es geschafft und seinen Körper so weit zurückgeschwungen, daß es ihm gelang, mit einem Fuß Halt auf einer Leitersprosse zu finden. Dort stützte er sich ab und blieb in dieser schiefen Haltung hängen. Mit den Armen konnte er sich nicht festhalten, da man seine Hände an den Gelenken festgebunden hatte.
    Einen Schritt ging Suko vor.
    Und das war einer zuviel.
    Der Inspektor hatte sich zu sehr von dieser Szene einfangen lassen. So etwas nutzte ein Mann wie Kamikaze, der im Dunkeln gelauert hatte, eiskalt aus.
    Er kam lautlos und schlug zu.
    Schon einmal – es war in Brighton gewesen –, hatte er Suko voll erwischt. Diesmal wieder.
    Der Inspektor hatte das Gefühl, sein Nacken würde platzen. Der Boden raste ihm entgegen, und Suko fiel direkt unter das Galgengerüst, wo er bewegungslos auf dem Bauch liegenblieb.
    Kamikaze aber rieb sich seine Mörderhände. Er schielte auf die beiden Schlingen.
    Sein Plan stand fest…
    ***
    Auch mich erwartete The London Dungeon!
    Eine nachgemachte Hölle, in der das Grauen am eigenen Leibe zu spüren war. Ich hatte das Grauen gespürt, aber nicht in dieser Hölle, sondern im Kassenhaus, wo wir den Toten entdeckten. Jetzt suchte ich seine Mörder.
    Während mir der feuchte Gruftgeruch entgegenwehte und eine Gänsehaut auf mein Gesicht produzierte, dachte ich an Suko und daran, daß er hoffentlich keinen Ärger machte und zu forsch an die Sache heranging, weil es sich dabei um Kamikaze handelte.
    Dieser Mörder war nicht zu unterschätzen. Wenn Suko ihm den kleinen Finger reichte, war er verloren.
    Die alte oder auf alt gemachte Treppe führte in die Tiefe. Als Besucher bekam man tatsächlich das Gefühl, in die Unterwelt oder in eine Vergangenheit zu steigen, die alles das preisgab, was sie an blutigen Taten bisher für sich behalten hatte.
    Wer immer diese Verliese und Grotten angelegt hatte, es war ihm gelungen, eine Atmosphäre des Horrors und des Gruseins zu erschaffen, die sich auch auf den Besucher übertrug.
    Davon blieb ich auch nicht verschont. Außerdem mußte ich zugeben, daß sich diese gefährlichen Verliese als ideale Verstecke eigneten und auch als Aktionsräume für irgendwelche schwarzmagischen Aktivitäten.
    Wenn die beiden in den Räumen vor mir lauerten, hielten sie sich gut versteckt und würden aus dem Dunkeln blitzschnell und gnadenlos zuschlagen. Damit mußte ich halt rechnen.
    Ich ging vorsichtig weiter. Von

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