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0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

Titel: 0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder saß am grünen Tisch
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Türen!«, rief er uns noch nach.
    Wir fanden den Bungalow mit der roten Tür.
    Ein Mann im Hawaiihemd stand davor und versuchte hineinzukommen.
    »Donnerwetter«, murmelte der Mann und fummelte mit einem Schlüssel an der Tür herum.
    Wir schlichen uns an wie Boyscouts auf dem Kriegspfad.
    Als wir direkt hinter ihm standen, sagten wir: »Können wir Ihnen irgendwie helfen?«
    Aber leider verpuffte unsere schöne Überraschung. Der Mann drehte sich nicht einmal um.
    »Verdammtes Ding!«, murmelte er nur und arbeitete ruhig weiter an dem Türschloss.
    »Was wollen Sie hier, wenn man fragen darf?«, fragte ich honigsüß.
    »Sie dürfen nicht«, sagte er und probierte einen anderen Schlüssel aus.
    »Ich darf doch, FBI«, sagte ich.
    Langsam drehte sich der Mann um, musterte uns, dann unsere Marken, dann sagte er: »Na und, ich hab für den Bungalow bezahlt, und ich geh rein, und wenn Sie vom Amt für Mückenvernichtung sind.« Damit wollte er sich wieder seinem Schlüssel zuwenden. Aber ich ließ es nicht so weit kommen.
    »Ihr Bungalow?«, fragte ich.
    »Na klar, im Voraus bezahlt«, sagte er.
    »Kann ich mal bitte Ihre Urkunde sehen?«
    »Auch das noch«, sagte er und kramte den Wisch heraus.
    Ich sah ihn eine Sekunde an.
    »Das ist nicht Ihr Bungalow, Sie haben Nummer 63«, sagte ich und zeigte ihm die Nummer auf dem Zettel.
    »Na und«, sagte er.
    »Das hier ist Nummer 64«, ich deutete auf die kleine Nummer über der Tür.
    »Blöder Mist!«, fluchte der Mann, »sehen aber auch alle gleich aus.«
    »Die anderen haben gelbe Türen«, riefen wir ihm nach.
    Die Tür war offen. Wir traten ein. Er roch muffig, von Jil war nichts zu sehen.
    Ich raste wie verrückt durch die drei winzigen Räume und die kleine Küche. Niemand war da.
    »Jil«, schrie ich, »Jil, wo sind Sie?« Aber ich bekam keine Antwort. Nur die Leute, die draußen herumwirbelten, waren zu hören. Ich blieb stehen.
    »Nichts«, murmelte ich. Phil kam aus dem kleinen Keller herauf geklettert.
    »Da unten liegen mindestens drei Dutzend leere Whiskyflaschen, aber sonst nichts.« Er wischte sich über die Stirn.
    »Wir müssen es in der Klinik versuchen«, sagte ich.
    Wir stapften durch den Sand zum Häuschen des Vermieters.
    »Sagen Sie, haben Sie Miss Howard heute schon mal gesehen?«, fragte ich.
    »Na klar, ist noch gar nicht so lange her.« Er blätterte in seinen Formularen.
    »Wann war das?«
    »Was weiß ich? Vor ‘ner Stunde vielleicht«, sagte er mürrisch.
    »War sie allein? Wohin ging sie?«
    Der Mann schaute uns prüfend an. »Sagen Sie mal, Mister, was geht Sie das an?« Er runzelte die Stirn.
    Wieder begann das Spielchen mit den Ausweisen. Er studierte sie in aller Ruhe.
    »Na, fällt’s Ihnen wieder ein?«, munterte ich ihn auf.
    »Wieso wieder? Ich hab’s doch die ganze Zeit gewusst. Mir entgeht nichts hier auf dem Platz. Wissen Sie, wir müssen da sehr aufpassen in der Hochsaison…«
    »Also, wie war das mit Miss Howard?«
    »War sehr nett, ich habe einen Blick für so was…«
    »Wann ging sie, und war sie allein?«
    »Sie ging mit einem Mann weg«, antwortete er endlich.
    »Was für ein Kerl? Wie sah er aus?«
    »Anständig, sehr anständig. War vielleicht ihr Onkel, oder?«
    Er kicherte unverhohlen.
    »War der Mann groß öder klein, jung oder alt?«
    »Auf die Jungen passe ich besonders auf. Nee, der war schon alte Garde, mit grauen Schläfen und so.«
    »Fiel Ihnen noch etwas auf an ihm?«
    »Nee.«
    »Hatte er eine Brille?«
    »Klar, ‘ne goldene.«
    »Ich denke, Ihnen ist nichts aufgefallen!«
    »Ist doch nichts Besonderes, oder? Heutzutage können sich schon alle möglichen Leute eine leisten.«
    Ich unterbrach ihn wütend.
    »Sind die beiden in ein Auto gestiegen?«
    »Kann ich doch nicht wissen, der Parkplatz ist auf der anderen Seite.«
    Ich gab’s auf. Wir rannten zum Jaguar und schalteten die Sirene ein.
    »Stanley«, sagte Phil.
    Ich nickte. »Die Brille, graue Haare, wenigstens haben wir etwas aus diesem wandelnden Mausoleum herausgeholt. Jil ist mit ihm gegangen, denn sie weiß ja nicht, was er vorhat.«
    »Und die Lederjacken?«, fragte Phil plötzlich.
    »In New York gibt es mehr Banden und Gangsterchefs, als du mit und ohne Rechenschieber zusammenkriegst. Einer davon wird zu den Lederjacken gehören.«
    »Glaube ich nicht. Aber vielleicht hast du recht.«
    ***
    Wir kamen in die Nähe des Krankenhauses, es lag hell erleuchtet da.
    Wir gingen hinauf. Jetzt hatte eine andere Empfangsschwester Dienst.
    »Ist Doktor

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