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0385 - Gefangene der Echsen

0385 - Gefangene der Echsen

Titel: 0385 - Gefangene der Echsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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triumphierenden Gegnern, und unter Umständen, die er nicht begriff. Er wollte das Rätsel lösen und eine Gefahr abwenden. Das war eine Pflicht, der er sich nicht durch den Tod entziehen durfte. Sein Unterbewußtsein arbeitete trotz seiner Besinnungslosigkeit im Kälteschock und zwang seinen Körper dazu, den Kampf gegen den Kältetod aufzunehmen.
    Wärme… Wärme brauchte er, um zu überleben! Etwas in ihm reagierte und beschleunigte die Stoffwechselfunktionen. Der ins Stocken geratene Blutkreislauf begann langsam wieder zu fließen, zäh nur und langsam, aber immerhin. Norr fror. Die Kälte schmerzte furchtbar und drang sogar bis in sein Unterbewußtsein vor. Aber er konnte nicht einmal schreien.
    Der Energie-Umsatz in seinem Körper stieg und erzeugte Wärme. Aber diese Beschleunigung der Stoffwechselprozesse kostete Kraft. Sie zehrte an Reek Norrs Substanz. Der Überwacher tat etwas, was noch nie einem Sauroiden gelungen war - vielleicht hatte es auch noch keiner versucht.
    Er drängte die Macht der Kältenadeln zurück! Er dämmte den tödlichen Einfluß ein! Die Nadeln waren hochaktiv gewesen, mit einer überstarken Dosis der Kälteenergie versehen, um zu töten, nicht nur um vorübergehend zu lähmen. Normal hätte dem Sauroiden eine Nadel und ein Streifschuß nicht dermaßen große Probleme verschafft.
    Aber sein eiserner Wille, zu überleben, war ebenfalls enorm stark.
    Plötzlich konnte er Stimmen hören.
    Einen bedrohlichen, düsteren Gesang. Tempelgesang. Die Erinnerungsfetzen drangen stärker aus dem Unterbewußtsein hervor ins erwachende Bewußtsein und sagten ihm, daß er sich im Tempel aufhielt und daß in seiner unmittelbaren Nähe eine unheilige Zeremonie stattfinden mußte, in der Schwarze Magie eingesetzt wurde. Aber er begriff noch nicht, daß man ihn wieder erwecken und dafür einen anderen töten wollte. Er glaubte, es ginge ihm selbst jetzt endgültig ans Leben.
    Er mußte unbedingt wieder handlungsfähig werden, um das verhindern zu können, und zwar so schnell wie möglich, ehe es zu spät war! Er verstärkte seine Bemühungen. Allmählich fühlte er, wie sich in seinem Körper ein Wärmepol zu bilden begann, der sich allmählich ausdehnte. Das gab ihm weiteren Auftrieb.
    Er öffnete die großen Augen.
    Noch war er nicht in der Lage, seine kältestarren Glieder zu bewegen. Aber er war wach! Er lebte! Und er sah, daß um ihn herum Priester der Kälte standen und ihre schaurigen Gesänge intonierten. Sein Eindruck, der ihn aus der Bewußtlosigkeit gerissen hatte, stimmte also!
    Reek Norr zwang sich zu sprechen.
    »Aufhören«, schrie er. Er glaubte, zu schreien. In Wirklichkeit war es nur ein heiseres Flüstern.
    Aber sie hörten es.
    Schlagartig wurde es still!
    ***
    Zamorra wog den Dhyarra-Kristall in der Hand. Er würde ihn einsetzen müssen. Denn von den Schüssen der Nadelwerfer allein, deren Magazine auch nicht mehr lange vorhielten, ließen sich die Sauroiden nicht abschrecken, und das Amulett wirkte hier nicht. Es gab auch keine Möglichkeit mehr, zu fliehen. Die Weißgekleideten hatten Reek Norrs Haus umringt. Sie standen überall und warteten darauf, daß die Menschen sich zeigten.
    Zamorra fragte sich allerdings, ob der Kristall ihm wirklich helfen konnte. Er war nur dritter Ordnung. Und dazu kam das unterschiedliche Kraftniveau der Magie in diesem der Entropie verfallenden Weltengefüge. Vielleicht wäre es ihm gelungen, mit Ted Ewigks Machtkristall einen Riß in der zerbrechenden Welt zu schaffen, um zur Erde fliehen zu können. Aber mit diesem kleinen Kristall ging das nicht.
    Er konnte nur die Sauroiden direkt angreifen. Und das wollte er vermeiden.
    »Wenn es dunkel wäre, könnten wir versuchen, uns ungesehen durch die gegnerischen Reihen davonzuschleichen«, sagte Humphrey Bott.
    Zamorra schüttelte den Kopf. Knight und Saranow waren bewußtlos. Er würde sie auf keinen Fall hier allein zurücklassen, den Sauroiden ausgeliefert, auch wenn es jetzt dunkel wäre. Und mit zwei Männern und der Druidin konnten sie die beiden Bewußtlosen nicht schleppen. Sie hatten keine Möglichkeit, zu entkommen.
    »Kannst du nicht versuchen, sie mit dem Kristall irgendwie hypnotjsch zu beeinflussen?« schlug Teri Rheken vor. Sie sah wieder einmal aus dem Fenster. Sofort schlug eine Nadel gegen die Scheibe und zerplatzte daran. Es war unsinnig von den Sauroiden, auf die geschlossenen Fenster zu schießen, aber wahrscheinlich wollten sie den Menschen damit auch nur zeigen, daß sie ständig

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