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0386 - Die Hölle war schon angeheizt

0386 - Die Hölle war schon angeheizt

Titel: 0386 - Die Hölle war schon angeheizt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Hölle war schon angeheizt
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Angelegenheit klären zu können. Auf alle Fälle mussten wir beiden die Fingerprints abnehmen, das einzig sichere Mittel zur Unterscheidung, selbst bei Zwillingen. Sogar bei eineiigen Zwillingen sind die Hautlinien auf den Fingerkuppen verschieden ausgeprägt.
    ***
    Im Headquarter angekommen, schickte ich einen Kollegen des Erkennungsdienstes in die Wohnung an der MacDougal Alley. Wenn wir jetzt auch noch Rosie fanden und ihre Prints registrierten, wurde vieles einfacher.
    Rex Lower blieb immer noch seinen vier Wänden fern. Von allen Verdächtigen war er der Einzige, der kein erkennbares Motiv hatte, aber seine Freigebigkeit gegen Rosie und sein Verschwinden mussten doch zu denken geben. Oder sollte mich Rosie auch in diesem Punkt belogen haben?
    Phil kam herein und hängte seinen Hut an den Haken.
    »Ich habe eine Neuigkeit«, verkündete er laut. »Von wem, glaubst du, hat Turk das Greenwich Center und das Blue Horse gekauft?«
    »Von Matt Stamper«, antwortete ich ungerührt, und Phil blieb die Spucke weg. Erst als ich ihm die Quelle meines Wissens mitteilte, war er zufrieden.
    »Ich war im Center und fragte Al Dalia danach«, erklärte er mir dann.
    »Die Mühe hättest du dir sparen können«, meinte ich. »Wichtig ist jetzt nur noch, wie Stamper die Lokale losgeworden ist.«
    »Einfache Sache«, sagte Phil. »Man schickt dem Mann erst einmal ein paar Briefchen ins Haus. Reagiert er darauf nicht, trifft er unversehens in finsterer Nacht ein paar Burschen, die er nicht kennt. Sie verwechseln ihn anscheinend mit einem anderen und prügeln ihn windelweich. Zeigt er sich immer noch nicht beeindruckt, veranstaltet man Schießübungen auf ihn…«
    »Matt Stamper ist ein ausgebuffter Knochen in diesem Spielchen, Phil. In seinen jungen Jahren erlebte er noch die große Zeit der Gangs in Chicago mit. So leicht ist der nicht klein zu kriegen. Es muss schon etwas anderes gewesen sein, das ihm die Nervenstränge verkürzte. Außerdem hat er ja noch seine Leibwache, die dafür bezahlt wird, Schwierigkeiten solcher Art aus dem Weg zu räumen. Jedenfalls bin ich jetzt ziemlich überzeugt davon, dass ein Kampf um den Besitz der Lokale tobt, der praktisch vor unseren Augen ausgetragen wird, obwohl sich alles hinter den Kulissen abspielt. Wir sitzen im Zuschauerraum und merken nicht, was sich hinter der Bühne abspielt.«
    »War eigentlich Rosie Steffen schon hier?«
    »Nein«, sagte ich und erzählte ihm die Story von Rosies Verschwinden und Matt Stampers Alibi. »Lower hat sich auch in nichts aufgelöst. Aber sobald wir Rosie oder Lower aufgreifen, wird sich der Vorhang lüften, hoffe ich. Irgendjemand von den Dreien, Rosie oder Lower oder Stamper muss doch gelogen haben. Vielleicht taten’s alle drei.«
    Es klopfte an die Tür. Ich rief »Herein«, und ein junger Mann in salopper Kleidung steuerte auf meinen Schreibtisch zu.
    »Ich bin Les Nagel von der Morning Post«, erklärte er, warf seinen Hut auf den Fußboden und zog Notizblock und Stift aus der Tasche. »Sie haben doch den Bericht über den Mordfall Turk gelesen?«
    »Sie sind also der Mann, der die Verhaftung Rudi Tobins mit dem Mordfall Turk in Zusammenhang brachte. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, die beiden Fälle hätten etwas miteinander, zu tun?«
    »Ganz einfach«, sagte er. »Als Reporter hat man so seine Verbindungen. Im Salty Dog kursierten Gerüchte, Rudi sei von der Polizei hochgenommen worden. Ich ging hin und erfuhr, dass es nicht die City Police, sondern das FBI gewesen war, das Rudi kassierte. Und von da an interessierte ich mich natürlich dafür. Ich trieb mich auch in den Lokalen herum, die Turk gehört hatten. Und dann wollte ich mir auch den alten Manzini ansehen und ging in sein Restaurant. Bei dieser Gelegenheit lernte ich auch Giulio kennen. Ich sprach mit ihm über den Mord an Turk und erwähnte zufällig Rudi Tobin. Da sagte er, das sei der Mann, der den Wagen für den Mörder besorgt hätte.«
    »Vielen Dank, Mr. Nagel«, sagte ich und komplimentierte ihn zur Tür hinaus. Phil saß da, hatte die Hände verschränkt und sah an die Decke.
    »Es wird immer verrückter«, stöhnte er. »Woher wei ß Giulio Manzini so genau Bescheid?«
    »Das werden wir gleich erfahren«, sagte ich erbost. »Nimm deinen Hut und komm mit! Wir werden uns den Jungen noch einmal gründlich vorknöpfen.«
    ***
    Aber es blieb bei den guten Vorsätzen. Der Filipino-Boy erklärte uns bedauernd, sein Herr sei nicht zu Hause. Meine Wut steigerte sich, denn unten vor

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