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0386 - Die Hölle war schon angeheizt

0386 - Die Hölle war schon angeheizt

Titel: 0386 - Die Hölle war schon angeheizt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Hölle war schon angeheizt
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Frage der Zeit. Ich wette, die Springfleld steht in der dunklen Ecke des Kleiderschranks. Was hattet ihr heute denn mit dem alten Manzini vor?«
    »Wir hatten Hunger und wollten was essen«, sagte Staine. »Du kannst uns nichts nachweisen, G-man!«
    »Du hast ja selbst zugegeben, dass ihr den jungen Manzini einschüchtern wolltet, Staine. Das erfüllt den Tatbestand der Nötigung. Und das da?« Ich hob die Luger und das Messer hoch. »Unerlaubter Waffenbesitz verstößt gegen unsere Gesetze.«
    »In den Vereinigten Staaten gibt es doch so viele Gangster, gegen die man sich schützen muss«, meinte Ries treuherzig.
    »Wenn ihr in Kanada geblieben wärt, wären es zwei weniger, Ries.«
    Ich drückte auf einen Knopf unter der Tischplatte. Die beiden wurden weggebracht. Sie schnitten recht nachdenkliche Gesichter.
    ***
    Ich sah auf die Armbanduhr. Es war jetzt halb zwei.
    »Auf ein Steak«, sagte ich zu Phil und gab in der Zentrale Bescheid, wo wir zu finden wären. Auf dem Weg zur Kantine schaute ich noch schnell zu Roy Parker hinein, der noch immer versuchte, von Rudi Tobin etwas zu erfahren.
    »Doc Brand musste ihm Beruhigungsspritzen geben«, erzählte er. »Bei Rudi machen sich die Entzugserscheinungen bemerkbar. Ich habe einen Mann vor die Zellentür gestellt, der ihn dauernd beobachtet. Ein paar Mal war er nahe daran, sich den Kopf an der Wand einzurennen.« Ich winkte ab, ich kannte die Symptome.
    »Natürlich gibt er jetzt alles zu, Jerry. Für eine Prise Koks würde er auch behaupten, seine Mutter hätte es getan. Wir prüfen natürlich alles nach, aber es nimmt Zeit in Anspruch. Bis jetzt hat er nur Ausreden zusammengefaselt. Du weißt ja, wie das ist.«
    Ich wusste es nur allzu gut. Sie erfinden die tollsten Geschichten, um wieder aus der Zelle und an das unentbehrliche Rauschgift zu kommen. Man hetzt tagelang mit hängender Zunge herum, um letzten Endes doch festzustellen, dass man zum Narren gehalten wurde. Aber nachprüfen muss man es nun einmal.
    »Und der Mord an Roy Picker?«
    »Wenn es ihn wieder mal richtig gepackt hat, gibt er es zu. Aber was er dann herausschreit, hat nichts mit der Wirklichkeit zu tun.«
    »Viel Glück«, wünschte ich. Parker war wirklich nicht zu beneiden.
    Phil war bereits mit seinem Steak beschäftigt, als ich in die Kantine kam.
    Drei Minuten später war auch mein Steak fertig. Ich hatte kaum zum ersten Schnitt mit dem Messer angesetzt, als der Lautsprecher knackte.
    »Cotton und Decker zum Chef!«
    Der Lift brachte uns hinunter. Vor Mr. Highs Tür schluckte ich den letzten Bissen und klopfte.
    »Da sind Sie ja«, sagte der Chef. »Es tut mir leid, wenn ich Ihre Mahlzeit unterbrechen musste. Aber im Fall Turk tut sich was. Vor einer halben Stunde hat ein Polizeiboot Giulio Manzini aus dem East River gefischt.«
    »Wo?«, fragte ich atemlos.
    »Pier 28«, sagte Mr. High. »Er ist ziemlich übel zugerichtet worden. Vielleicht erlaubt man Ihnen, ihn im Bellevue Hospital zu sehen.«
    Wir schafften es nicht mehr. Wir warteten, bis sie ihn auf der Bahre aus dem Operationssaal schoben. Professor Altinger hatte fünf Minuten für uns Zeit, während er sich die Hände wusch. Eine Operationsschwester machte mir über der sterilen Binde freundliche Augen.
    »Morgen Nachmittag«, sagte der Professor, der einen Blick auf meinen Ausweis geworfen hatte. »Morgen Nachmittag, wenn Sie Glück haben. Der Stich ging in die Lunge. Aber er war so angesetzt, als hätte er das Herz treffen sollen.«
    »Wie kommen Sie darauf?«, fragte ich.
    Die Schwester warf mir einen vernichtenden Blick zu, und ich merkte, dass ich etwas sehr Dummes gesagt hatte.
    »Ich bin seit vierzig Jahren Chirurg, junger Mann«, donnerte der Professor und trocknete sich die Hände. »Und ich sage Ihnen: Der Mann, der das getan hat, hat entweder Medizin studiert oder früher Schweine geschlachtet!«
    Er warf das Handtuch in das Waschbecken und war draußen. Die Schwester löste im Nacken den Knoten, der die Binde vor dem Mund hielt. Ein Paar reizend geschwungene Lippen kamen zum Vorschein.
    »Sie können aber dumm fragen«, meinte sie mit der Überheblichkeit der halben Fachleute. »Wenn Professor Altinger was sagt, dann ist es so gut, als stünde es in der Bibel!«
    »Das zuständige Revier soll zwei Cops vor die Tür stellen«, sagte ich, als wir in dem geräumigen Besucherlift nach unten fuhren. »Möglicherweise sind die Urheber dieses Anschlags nicht geneigt, Giulio Manzini in diesem Zustand zu belassen.«
    Wir stoppten

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