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0386 - Die Hölle war schon angeheizt

0386 - Die Hölle war schon angeheizt

Titel: 0386 - Die Hölle war schon angeheizt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Hölle war schon angeheizt
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betreten.
    »Ich spüre ein brennendes Verlangen danach, mich mit Ihnen zu unterhalten«, meinte ich. »Wie wär’s, wenn Sie uns zum Distriktgebäude begleiten würden?«
    Phil zwängte sich auf den Notsitz, und das Girl quetschte sich neben mich. Die Fahrt in dem schnellen Brummer schien ihr Spaß zu machen, konnte sie aber nicht aus ihrer trüben Stimmung erlösen.
    ***
    Im Headquarter schauten wir erst einmal beim Erkennungsdienst vorbei. Der Kollege rollte die Gummiwalze über die Steinplatte, die mit einer Art Stempelfarbe eingefärbt war. Dann nahm er behutsam jeden einzelnen Finger, legte ihn auf die Steinplatte und presste die Abdrücke auf eine Karte mit vorgezeichneten Feldern.
    »Finger bitte ganz locker lassen«, sagte er dabei.
    Sie blickte einmal auf Rocky Spencer, dann auf ihre blau verschmierten Fingerkuppen, dann auf mich. Zum Abschluss rollte Rocky die Finger jeder Hand auf die Karte. Spencer bot ihr ein Stück Seife an, damit sie sich die Hände waschen konnte.
    »Wir wollen Sie von Ihrer Schwester unterscheiden«, meinte ich.
    »In fünf Minuten«, versprach Rocky.
    »Okay! Ich bin im Office. Läute dort an!«
    Es dauerte nicht einmal so lange. Als ich die Tür öffnete, schrillte das Telefon.
    »Nicht identisch, Jerry«, meldete sich Spencer. »Sonst noch was? Der Befund ist eindeutig. Linksseitige Schleife gegenüber Spirale. Irrtum ausgeschlossen.«
    »Danke, Rocky!« Ich hängte ein. Also hatten wir diesmal tatsächlich die andere Schwester vor uns.
    Ich setzte das Girl aui einen Stuhl vor meinen Schreibtisch.
    »Kennen Sie Matt Stamper?«
    »Ja.«
    »Waren Sie in der Mordnacht mit ihm zusammen?«
    »Ja.«
    »Erzählen Sie, was passiert ist«, sagte ich ungeduldig.
    »Da ist gar nichts passiert, Agent Cotton.« Meine Geduld begann sich zu erschöpfen.
    Phil griff ein. Er versteht es eben nur zu gut, mit Frauen umzugehen.
    Sie bestätigte Wort für Wort die Darstellung ihrer Schwester. Doch die beiden hatten wirklich Gelegenheit genug gehabt, sich abzusprechen.
    »Und wie war das mit Lower und dem Pelzmantel, den er Ihnen schenkte?«, schaltete ich mich wieder ein.
    »Das habe ich Ihnen doch schon erzählt, Agent Cotton. Er war auf dem Gang, als ich ihn draußen traf. Er glaubte, Schwierigkeiten mit der Polizei zu bekommen und bat mich, den Mund zu halten.«
    »Die Toiletten für die Gäste liegen doch in einem Untergeschoss, das man über eine kurze Treppe vom Lokal aus erreichen kann«, meinte ich. »Wieso geriet dann Lower in den Gang zum Hof?«
    »Ich weiß es nicht!«
    »Also kam er von draußen!«
    »Nein, er kam aus der Toilette!«
    »Sind Sie sicher, Rosie?«
    »Ganz sicher, Agent Cotton.«
    »Kann er nicht vorher draußen gewesen sein?«
    Sie zögerte mit der Antwort. Der Pelzmantel schien seine Wirkung noch immer nicht verloren zu haben.
    »Er streifte mich kurz im Vorübergehen. Sein Anzug war nass«, erzählte sie stockend.
    Endlich! Ich erinnerte mich, dass es in der Mordnacht leicht geregnet hatte.
    »Aber er war es bestimmt nicht«, versteifte sie sich gleich darauf wieder. »Dann schon eher Mr. Wyman.«
    »Wie kommen Sie denn darauf?«,meldete sich Phil. »Wyman war die ganze Zeit im Lokal. Er ist der Einzige, dessen Alibi von mehr als zwei Zeugen bestätigt wurde.«
    Rosie Steffen rutschte auf ihrem Sessel einen Zoll nach vorn.
    »Sie beide waren schon gegangen. Im Lokal saßen nur noch wenig Gäste. Ich wollte Mr. Birth fragen, ob ich früher Weggehen dürfe und klopfte an seiner Tür. Als sich niemand meldete, ging ich hinein, um nachzuschauen. Drinnen standen Birth, Lower und Wyman vor dem Schreibtisch. Mr. Wyman hatte eine Pistole in der Hand und roch daran…«
    »Moment mal«, unterbrach ich. »Kennen Sie den Unterschied zwischen einer Pistole und einem Revolver? Können Sie die Waffe beschreiben, die Wyman in der Hand hielt?«
    Sie versuchte es. Natürlich kam dabei heraus, was ein Laie an einem Schießeisen sieht. Aber es bestand immerhin die Möglichkeit, dass Wyman einen Harrison & Richardson Revolver in der Hand gehabt hatte, Kaliber 32. Mit so einem Ding war Leo Turk erschossen worden.
    »Wenn Sie Uns das früher erzählt hätten, wäre Ihnen viel Unangenehmes erspart geblieben«, meinte ich wütend. »Ich fürchte, dass der Staatsanwalt nicht allzu glimpflich mit Ihnen umspringen wird, wenn er davon erfährt. Aber da ist noch was! Sie sagten eben, Sie wollten in dieser Nacht früher Weggehen. Sie gingen aber weder zu Ihrer Mutter, noch zu Ihrer Schwester, wo Matt

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