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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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von ihnen trugen Sturmlaternen. Als ich näher herankam, sah ich Phil mitten unter ihnen.
    Ich trat in den Schein einer Bogenlampe, da erkannte er mich.
    Phil kam auf mich zu und musterte mich. »Welcher Schneider hat dir den Anzug angedreht, Jerry?« Die Männer grinsten.
    »Großfuß«, erwiderte ich.
    »Er ist verschwunden.« Phil zog mich zur Seite. »Wir haben ihn in der alten Steinmühle gesucht. Ich habe einige der Männer losgeschickt. Sie sollten hier in der Gegend nachsehen. Sie kamen ohne ›Großfuß‹ zurück. Der Junge hatte sich verkrümelt.«
    »Auf jeden Fall ist er unser Mann hier in New Jersey, Phil. Das steht fest. Dafür habe ich Anzug und Mantel gerne geopfert.« Ich erzählte ihm schnell, was sich zwischen mir und Will Wolfe ereignet hatte.
    »Rodeln ohne Schlitten«, meinte Phil, als ich ihm von der Splithalde erzählte, »ein ganz neuer Trockensport. Solltest du zum Patent anmelden.«
    »Trocken ist gut, Sport noch besser«, grinste ich.
    Er hielt mich am Ärmel fest. »Ich habe die Jungs hier auch nach dem Okuliermesser gefragt, das wir auf dem Frachter nach der Sprengung gefunden haben.«
    »Und?«
    »,Großfuß’ hat so ein Messer im Steinbruch bei den Sprengungen benutzt.«
    »Das ist der Punkt auf dem i, Phil!«
    Er nickte, verabschiedete sich von den Arbeitern und rief dem Vormann zu: »Wenn sich ›Großfuß‹ wieder zur Arbeit melden sollte, ruft uns an!«
    »Den werden wir wohl nicht Wiedersehen«, röhrte der Mann zurück und schwenkte die Lampe zum Gruß.
    Mit einem kleinen LKW brachte uns einer der Arbeiter zum Jaguar zurück.
    Phil drückte dem Mann eine Packung Zigaretten in die Hand.
    Wir stiegen in meinen Wagen.
    Wasser lief von unseren Kleidern auf die Polster und den Boden. »Und das alles, weil eine alternde Artistin immer noch hinter ihrem großen Glück her rennt«, murrte Phil.
    ***
    Noch in derselben Nacht setzte aufgrund unseres Berichtes eine Fahndung nach Will Wolfe alias ›Großfuß‹ ein.
    »Wir werden ihn bald haben«, meinte Phil, als er gegen Morgen hundemüde und nass aus meinem Jaguar stieg.
    Phil irrte sich.
    »Großfuß« verfing sich nicht in dem Netz, das wir nach ihm ausgeworfen hatten.
    Phil und ich verbrachten die Zeit mit Routineermittlungen, die uns nicht wesentlich weiterführten. Die Silvermoon war inzwischen vom FBI freigegeben und zur Verschrottungsfirma geschleppt worden.
    Wir vernahmen Linda Flynn nochmals, um eventuell über sie herauszubekommen, wo sich »Großfuß« versteckt hielt. Doch sie konnte es uns nicht sagen. Wir suchten ferner die Frau auf, wegen der »Großfuß« vor etwa einem Jahr Linda Flynn verlassen hatte. Sie gab uns die Auskunft, dass Wolfe seit etwas sechs Monaten auch mit ihr gebrochen hatte. Seitdem hatte sie nichts mehr von ihm gehört. Mr. High ordnete an, dass zwei Kollegen die beiden Frauen beschatteten. Das geschah seit zwei Tagen. Ein Erfolg wurde nicht erzielt. »Großfuß« tauchte bei keiner der Frauen auf. Und die beiden machten von sich aus auch keine Anstalten, mit »Großfuß« Kontakt aufzunehmen.
    Unsere Archivleute hatten auf Mr. Highs Anordnung nach Männern gesucht, die mit Sprengstoffverbrechen zu tun hatten. Aber niemand wurde gefunden, der für uns wichtig war. Jetzt hatten sie nach Will Wolfe in der Kartei herumgestochert und sein Vorleben enthüllt, so weit es bei uns registriert war. Er war in harte Schlägereien verwickelt gewesen und war deswegen und wegen einiger Diebstähle vorbestraft worden. Als Sprengstoffmann war er noch nicht aufgefallen.
    Patty Lidell, die Reporterin der New York Times und Ehefrau von Carter Lidell, kreuzte bei mir im Büro auf, um das Neueste im Skelett-Fall zu erfahren. Mit einem Schmollmund zog sie wieder ab. Ich hatte ihr nicht viel erzählt.
    »Wenn wir nicht bald weiterkommen«, sagte Phil, als ich ihn am Spätnachmittag des zweiten Tages nach Hause fuhr, »dann bleiben wir auf der Durststrecke liegen.« Dabei goss es wieder in Strömen aus dem dunkel werdenden Himmel.
    »,Großfuß’ kann sich nicht in Luft aufgelöst haben«, meinte ich. »Eines Tages schnappen wir ihn.«
    »Hoffentlich werden wir beide darüber nicht pensioniert«, brummte er unzufrieden.
    An dem Nachmittag hatten Phil und ich uns im Milieu umgesehen. Wir hatten mit Pennern, Stromern, Vorbestraften und anderen Leuten gesprochen, die uns bekannt waren und gerne im Trüben fischten. Aber sie hatten uns keine Auskünfte über »Großfuß« und den gesamten Fall Silvermoon geben können. Wir

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