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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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Wald. Auf der gegenüberliegenden Seite konnte der Wagen einen Highway erreichen. Er brauchte also nicht wieder zurück.«
    »Hat der Förster die Nummer des Autos angegeben?«
    »Nein. Er hatte den Wagen aus einiger Entfernung gesehen. Wegen des Regens und leichten Nebels konnte er die Nummer auch mit dem Fernglas nicht erkennen. Er hat vor allem deswegen Meldung gemacht, weil in der letzten Zeit dort in der Gegend sehr oft Wilddiebe am Werk waren.«
    »Ich danke Ihnen!«
    »Großfuß« hatte also nicht gelogen, dachte ich, als ich den Hörer auf die Gabel drückte. Der Schuss war gefallen, und zwar genau wie am Central Park, aus einem grünen Chevrolet. Es musste also tatsächlich diesen Kleinen geben, der Jagd auf »Großfuß« machte.
    Danach wählte ich LE 5-7700.
    Ich fragte nach Mr. High. Er befand sich noch in seinem Büro, und ich ließ mich mit ihm verbinden.
    »Offenbar hat tatsächlich jemand großes Interesse daran, ›Großfuß‹ zu beseitigen, Jerry«, sagte Mr. High, nachdem ich berichtet hatte. »Vielleicht, weil Wolfe zuviel weiß.«
    »Dann müssten wir eines Tages auch einen toten Daddy irgendwo vorfinden, Chef«, sagte ich. »Er hat mit ›Großfuß‹ zusammengearbeitet.«
    »Falls dieser Daddy nicht eine Erfindung von Wolfe ist«, wandte Mr. High ein.
    »Bis jetzt ist alles wahr gewesen, Chef«, erwiderte ich, »was ›Großfuß‹ mir kurz vor den beiden Schüssen sagen konnte. Ich habe außerdem die Bekanntschaft von zwei Männern gemacht.«
    »Abwarten.« Mr. High blieb skeptisch.
    »Wie ›Großfuß‹ mir sagte, hat er früher mit Daddy zusammengearbeitet. Vielleicht ist Daddy auch bei uns im Archiv registriert.«
    »Das ist eine Möglichkeit, Jerry. Ich werde Ihnen Nachricht geben lassen, falls unsere Archivleute etwas gefunden haben.«
    ***
    Phil schlief in der Nacht tatsächlich in seinem Regenmantel auf der Couch ein. Ich in meinem Wohnzimmer in einem Sessel. Ich hatte immer noch die schwache Hoffnung, dass »Großfuß« sich wieder melden würde.
    Ein matter Sonnenstrahl huschte durch das Fenster, um sofort wieder hinter der dicken Wolkendecke zu verschwinden, als mich gegen acht das Telefon aus dem Sessel hochriss.
    Es war aber nicht »Großfuß«.
    Stodder, ein Kollege aus dem Archiv, sagte: »Guten Morgen, Jerry. Du wolltest etwas über Daddy wissen.«
    Ich verspürte ein leichtes Kratzen im Hals und räusperte mich. Meine Knochen schmerzten. Mein »Bett« war nicht bequem gewesen.
    »Schieß los!«
    »Daddy ist wegen einiger Trickbetrügereien vorbestraft. Hinzu kommt Diebstahl, eine lange Litanei von kleineren Verbrechen.«
    »Geschenkt«, sagte ich. »Steht bei euch verzeichnet, ob er mit ›Großfuß‹, richtiger Name Will Wolfe, zusammengearbeitet hat?«
    »Davon steht nichts im Archiv. Daddys richtiger Name ist übrigens Jim Holden. Er war, bevor er straffällig wurde, auf einer Werft beschäftigt!«
    »Etwa bei Olderman?«
    »Nein, Titan-Werft. Hat aber dort schon lange aufgehört. Wovon er im Augenblick lebt, ist uns nicht bekannt.«
    Ich pfiff leise vor mich hin und merkte mir die Adresse, die mir Stodder nannte. »Er wohnt dort bei seiner Mutter, Jerry. Einer Mestizin.«
    »Bist du schon aufgestanden?«, fragte ich Phil eine Minute später.
    »Ich pelle mich gerade aus dem Regenmantel, um mich zu waschen«, knurrte er mir gereizt durch den Draht zu. Er hatte anscheinend genauso schlecht geschlafen wie ich.
    »Dann beeil dich. Wir müssen los.«
    »Wen willst du dir vorknöpfen?«
    »Daddy!«
    Phil wartete an der Straßenecke auf mich und stieg in den Jaguar.
    Wir fuhren die Park Row hinauf, bogen nach links in die Mulberry Street und erreichten am Ende des Columbus Parks die Bayard Street, in der Daddy wohnen sollte.
    »Der Name Daddy deutet auf viele Kinder hin«, meinte Phil, als wir ausstiegen.
    »Laut Stodder hat er keine und wohnt bej seiner Mutter«, erklärte ich.
    »Wie man sich täuschen kann!«
    Phil blickte an dem Haus hoch. »Bauherr Columbus!« Er grinste.
    »Vielleicht hat es aber auch schon vor der Entdeckung Amerikas gestanden«, ergänzte ich.
    ***
    Der linke Türflügel fehlte. Die Treppengeländer wackelten bedenklich, und die ausgetrockneten Stufen knarrten. »Hier sollte die Baupolizei einschreiten«, sagte Phil. »Der Schuppen steht kurz vor dem Einsturz.«
    Im Treppenhaus roch es wie in einer Gruft.
    Mrs. Holden wohnte in der vierten Etage. Darüber befand sich nur noch der Dachboden, auf dem sich Ratten jagten. »Ratten!«, sagte ich und stieß

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