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0388 - Satans Ungeheuer

0388 - Satans Ungeheuer

Titel: 0388 - Satans Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gefolgt. Er muß irgend eine Schlüsselposition innehaben. Ich war sicher, daß die Biester auf ihn fixiert waren. Und ich hatte recht. Die Tiere waren an den Menschen gar nicht so interessiert.«
    Zamorra war da anderer Ansicht, aber er schwieg noch zu dem Thema. Er dachte an den ermordeten Mann in der Polizeiuniform. Aber damit wollte er Nadine nicht erschrecken, die den Wagen jetzt auf die Serpentinenstraße lenkte, die am Berghang hinauf zum Château führte.
    »Zumindest die Vierbeiner dürften wir inzwischen abgehängt haben«, vermutete Pascal.
    Auch in diesem Punkt war Zamorra nicht seiner Meinung. Der Wagen mußte der Straße folgen. Die Tiere dagegen konnten querfeldein abkürzen, und mit ihren vergößerten, stärkeren Körpern konnten sie ein Tempo entwickeln, das sich ohne Vergleichsmöglichkeiten nicht mehr berechnen ließ. Vielleicht waren sie sogar vor dem Wagen noch am Ziel.
    Immer wieder mußte Nadine vor den Kurven abbremsen. Dann gab sie wieder Gas. Plötzlich mußte Zamorra an jene Höllenfahrt denken, die Pascal seinerzeit mit dem Cadillac durchgeführt hatte, als er auf der Flucht vor Ssacahs Schlangen auf dem Weg zum Château war. Er hatte den Cadillac aufs Stoffdach gelegt.
    Warum muß ich ausgerechnet jetzt daran denken ? schoß es Zamorra durch den Kopf.
    In diesem Moment sank Nadines Oberkörper nach vorn. Sie kippte auf das Lenkrad und auf den Hupring. Der gellende Dauerton erklang. Mit unvermindertem Tempo schoß der Wagen auf genau die Kurve zu, in der seinerzeit auch Pascal von der Straße geflogen war!
    ***
    In Pierre Mostaches Wirtshaus kehrte plötzlich Ruhe ein. Der Vogel, der gerade noch angriffslustig auf die Menschen einzuhacken versucht hatte, war jetzt bemüht, wieder nach draußen zu gelangen, bloß wollte ihm das nicht gelingen.
    Draußen war es ruhig geworden. Die Biester hatten sich zurückgezogen.
    Endlich kam einer auf die Idee, das Licht wieder einzuschalten. Die Lampen brannten noch, mit Ausnahme jener, die der hereinrasende Vogel von der Decke gerissen hatte. Das Tier wurde jetzt verwirrt und hockte sich mitten zwischen den Menschen auf einen der Tische, schob den Kopf zwischen das Gefieder.
    Ein wuchtiger Schlag tötete den mutierten Vogel, der einmal eine harmlose Elster gewesen sein mußte und jetzt mindestens dreimal so groß wie normal war.
    Im ersten Moment fiel es nur Mostache auf, daß Pascal Lafitte und der Wolf fehlten. Aber Mostache fiel auch auf, daß der Höllenspuk mit Fenrirs Auftauchen begonnen und mit seinem Verschwinden jetzt sein Ende gefunden hatte.
    Also hatte Lafitte recht behalten mit seinem Plan… Mostache hatte mitgehört, wie Pascal seiner jungen Frau die telefonischen Anweisungen gab. Lafitte hatte also alle hier Anwesenden gerettet…
    Mostache verlangte Ruhe. Er gab gezielte Anweisungen, nach denen aufgeräumt werden sollte, und er wies auch lautstark darauf hin, wem sie ihre jetzige Ruhe verdankten und wie sie zustandegekommen sein mußte. Aber daß jetzt draußen keines der riesenwüchsigen, kampflustigen Tiere mehr lauern sollte, wollte man ihm erst glauben, als er selbst nach draußen ging. Nacheinander schloß er in aller Ruhe die hölzernen Klappläden vor den Fenstern und kam unversehrt wieder ins Haus zurück.
    »Ich schlage euch vor, daß ihr euch alle ebenso absichert. Geht nach Hause und macht eure Türen und Fenster dicht. Und…« Er ging zur Tür, zog sie auf und betrachtete sie sich im Lampenschein. Er hatte weder das Hacken jenes ersten albatrosgroßen Vogels vergessen, der vielleicht einmal ein Specht gewesen sein mußte, ehe die Veränderung ihn erwischte, noch das seltsame Kratzen und Nagen, das zwischendurch immer wieder zu hören gewesen war.
    Der Vogel hatte es schon einige Minuten später geschafft, das Türholz endgültig zu zertrümmern. Und unten gab es Spuren von Krallen und Zähnen, die tief eingedrungen und große Späne abgehobelt hatten. Auch hier wäre innerhalb kurzer Zeit ein Durchbruch der aggressiven Nager erfolgt.
    Die Rettung, so seltam und eigentlich unerklärlich sie war, war in letzter Minute gekommen. Die Ungeheuer hätten das Haus erobert und allein durch ihre Menge die Menschen getötet. Daß der eine in der Gaststube kreisende Vogel niemanden wirklich ernsthaft verletzt hatte, war nur darauf zurückzuführen, daß sie alle immer wieder genug Platz gehabt hatten, sich zu ducken und ihm auszuweichen, wenn er angriff und sie den Windhauch seiner wirbelnden Schwingen spürten.
    Es dauerte trotzdem

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