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0388 - Satans Ungeheuer

0388 - Satans Ungeheuer

Titel: 0388 - Satans Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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die Erfolge und Fehlschläge und auch die Gefahren.
    Details konnte er nicht erkennen, dafür reichte die Art der Wissensübertragung nicht aus. Er konnte auch keine direkte Steuerung vornehmen. Er handelte nach seinem besten Können und mußte abwarten. Alles andere ergab sich von selbst und führte entweder zum Erfolg oder zum Fehlschlag.
    Das war für ihn das geringste Risiko. Er war jetzt nur noch als Beobachter beteiligt, nachdem sein Dämonenblut als Katalysator gewirkt hatte.
    Die allgemeine Entwicklung genügte ihm.
    Sie ließ sich positiv an. Es ging ihm dabei weniger um die Toten an der Loire oder den Schrecken, den er im Dorf ausgelöst hatte.
    Es ging ihm um mehr.
    Und es war, als würde die heimliche Infiltration nach zahlreichen Fehlschlägen nun endlich gelingen…
    Die Sperre war durchbrochen worden.
    ***
    Zamorra hatte in dieser Nacht schlecht geschlafen und war deshalb fast heilfroh, daß er schon ziemlich früh wieder erwachte. Nicole wälzte sich noch unruhig hin und her; Zamorra registrierte, daß sie sein Erwachen wohl erkannte, aber nicht weiter darauf reagierte.
    Er verließ das Zimmer und machte sich ausgehfertig. Raffael Bois servierte ein schnell zusammengestelltes Frühstück. Als Zamorra damit fertig war, tauchte endlich auch Nicole auf. Sie wirkte noch müder als Zamorra selbst. Die Hetzjagd des vergangenen Abends steckte ihnen noch beiden in den Knochen.
    »Ich habe davon geträumt, daß sich Nadine in einen riesigen schwarzen Vogel verwandelte, so groß wie einer dieser Drachen aus den japanischen Monster-Filmen«, erzählte Nicole. »Als der Drache angriff, erwachte ich.«
    »Sollte der Traum eine Bedeutung haben?« fragte Zamorra.
    »Das kann ich mir eigentlich nicht so gut vorstellen«, sagte Nicole. »Ich halte es eher für eine Reaktion auf die kürzlichen Ereignisse, als Nadine und Pascal unter Hypnose diese Dämonin Angela ins Haus brachten. Vielleicht fürchtet mein Unterbewußtsein, daß sich der Vorfall wiederholen könnte.«
    »Hm«, machte Zamorra. »Ganz von der Hand zu weisen ist das nicht einmal. Ich erinnere mich an ihr Zusammenzucken, als wir die Abschirmung passierten. Da muß etwas sein. Vielleicht haben wir uns das Kuckucksei diesmal selbst hereingeholt.«
    »Aber wenn sie von einer dämonischen Kraft beherrscht würde, hätte sie uns doch nicht unten im Dorf in einer so halsbrecherischen Aktion gerettet«, wandte Nicole ein. »Und sie wäre doch auch gar nicht durch den Schutzschirm gekommen.«
    Zamorra zuckte mit den Schultern.
    »Angela konnte ihn auch durchschreiten«, sagte er. »Und vielleicht breitet sich ein solcher Einfluß nur langsam aus. Vielleicht wächst er. Ich werde mich nachher um sie kümmern. Ich möchte nur wissen, warum einerseits das Amulett keine Schwarze Magie feststellen konnte und andererseits auch die Analyse des chemischen Staubes ergab, daß er nicht für den Riesenwuchs verantwortlich sein kann. Da stimmt was nicht.«
    »Vielleicht wirken beide Fakten zusammen. Das eine sorgt dafür, daß das andere entsprechend reagiert«, schlug Nicole vor.
    »Trotzdem müßte doch irgend etwas zu erkennen sein.«
    Zamorra war mit dem Frühstück fertig.
    Er suchte sein Arbeitszimmer auf und griff zum Telefon. Claus Enfrique hatte ihm zwar gesagt, mit Ergebnissen sei nicht vor dem Mittag zu rechnen, aber vielleicht hatte er doch schon einige Erkenntnisse vorliegen! Zamorra rief also das Labor in der Lyoner Klinik an und ließ Enfrique an den Apparat bitten.
    »Zamorra, Sie sind ein Teufelskerl oder ein Hellseher!« begrüßte ihn Enfrique. »Es ist reiner Zufall, daß wir schon wissen, daß wir nichts wissen.«
    »Hä?« machte Zamorra konsterniert.
    »Nun, wir konnten uns gestern abend noch eingehend mit der Riesenratte und der Erd- und Grasprobe befassen. Ein paar von unseren Studenten haben Nachtarbeit geleistet. Sie interessierte der Fall brennend, und sie haben sich die halbe Nacht um die Ohren geschlagen, um etwas herauszufinden. Mir liegen die ersten Berichte vor. Wollen Sie sie hören?«
    Zamorra grinste am Telefon. »Was glauben Sie, weshalb ich anrufe?«
    »Also gut.« Enfrique raschelte mit Blättern. Dann faßte er in wenigen Stichworten zusammen, was herausgefunden worden war: Nichts.
    Die Riesenratte war völlig normal. So normal, als wären alle Ratten auf der ganzen Welt riesenwüchsig. »Es gibt im gesamten Zellmaterial nichts, was sie von anderen Exemplaren grundlegend unterscheidet. Natürlich gibt es individuelle Unterschiede von

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