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0388 - Satans Ungeheuer

0388 - Satans Ungeheuer

Titel: 0388 - Satans Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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erwachen…
    ***
    Pascal Lafitte hatte sich sofort bereit erklärt, Professor Zamorra zu fahren. Der Cadillac war bis auf die durch die Vögel hervorgerufenen Risse im Verdeckstoff okay. Zamorra packte den Satz Winterreifen für Nicoles BMW in den Kofferraum. Damit ließ sich der Wagen wenigstens erst einmal wieder flottmachen, auch wenn er mit den grobstolligen Profilen laut, holperig und nicht so schnell laufen würde. Aber es war zunächst mal ein Notbehelf.
    Während der Cadillac Château Montagne verließ, telefonierte Nicole mit Feurs. Sie sprach mit Frambert und bat ihn, dafür zu sorgen, daß Pascal und Zamorra durch die Absperrung gelassen wurden. So kam es, daß der auf der Straßeneinmündung querstehende Polizei-Citroén, per Funktelefon aus Feurs informiert, zur Seite rollte und den Weg freigab.
    Oben am Château hatte Zamorra die Stelle im Vorbeifahren in Augenschein genommen, an der er die Riesenmaus ausgegraben hatte. Die Pflanzen waren noch höher gewachsen, und die befallene Fläche hatte sich ausgedehnt. Und Zamorra hatte im Vorbeifahren die Empfindung, als würden die Gräser und Sträucher sich ihm drohend entgegenrecken…
    Aber das war vermutlich Einbildung, hervorgerufen durch die bedrückende Vorstellung der Gefahr, die durch dieses noch unerklärliche Wachstum entstanden war.
    Riesenwuchs bei den Tieren und Pflanzen, und zumindest bei den Tieren Aggressivität! Wo sollte das hinführen? Wie konnte man diese Gefahr stoppen? Zamorra fürchtete, daß es für normale Gegenmaßnahmen längst zu spät war. Das befallene Gelände zu entsorgen, die Erde bis zu einer bestimmbaren Tiefe auszuheben und in unzerstörbaren Behältern zu versiegeln, würde kaum noch etwas nützen. Denn die befallenen Tiere konnten diese Pest ungehindert weiter ausbreiten. Die Stelle vor dem Château bewies es überdeutlich. Die Maus, die Fenrir gefangen hatte, war tot gewesen. Und selbst im Tode hatte sie das Stück Land noch verseuchen können.
    Zamorra wunderte sich, daß der Wolf selbst, der die Maus und zuvor den Vogel im Maul gehabt hatte, noch keine Symptome jedweder Art zeigte. Warum setzte bei ihm der Riesenwuchs nicht ein? War Fenrir eine Ausnahme? Oder war er zu alt?
    Rätsel, die sich nicht mit ein paar Worten lösen ließen…
    Angesichts der Bedrohung empfand Zamorra das aufmarschierte Polizeiaufgebot als durchaus normal. Fast vierzig Beamte befanden sich jetzt hier. Aber was sollten sie ausrichten? Sicher, sie konnten die befallenen Tiere erschießen. Aber würden sie jemals alle finden? Die Tiere mochten sich nach überall hin zerstreuen, und wo auch immer eines von ihnen auftauchte, konnte es selbst tot noch das Gelände infizieren. Die schwirrenden Insekten - wer sollte sie aufhalten?
    Es war sinnlos.
    Pascal Lafitte schienen die gleichen Gedanken durch den Kopf zu gehen wie Zamorra. »Wir werden ein mittelgroßes Wunder brauchen, um aus dieser Sache wieder heil herauszukommen«, unkte er. »Wenn auch nur ein befallenes Insekt, ein Grashalm, ein Kubikzentimeter Erdreich übrig bleibt…«
    Zamorra auf dem Beifahrersitz zuckte mit den Schultern. »Wunder dauern auch bei uns meist etwas länger«, sagte er. »Wahrscheinlich zu lange. Also müssen wir das Unmögliche schaffen.«
    Pascal lachte bitter auf. »Eine Atombombe zünden«, sagte er sarkastisch. »Die löscht wenigstens alles gleichzeitig aus. Der Teufel soll die Chemiekonzerne mit all ihren verdammten Giften holen…«
    »Und wer entwickelt dann Medikamente gegen Krankheiten, Seuchen? Pascal, nicht die Chemiekonzerne selbst tragen die Schuld, weil jede Münze zwei Seiten hat. Aus Medizin kann Gift werden und umgekehrt, und aus Stahl kannst du Schwerter und Pflüge schmieden. Es kommt immer darauf an, was wir Menschen daraus machen! Wenn wir uns an unsere Vorschriften und Gesetze halten, wenn wir moralisch verantwortlich mit diesen Medikamenten und Giften und Schwertern und Pflügen umgehen… dann ist es eigentlich gar nicht so schlimm. Erst der Verbrecher macht aus einem Gegenstand eine Waffe!«
    »Trotzdem«, murrte Pascal. »Ohne die Chemie, ohne die Industrie überhaupt gäbe es keine Umweltzerstörung, keine Giftstoffe in Flüssen und im Meer, kein Robbensterben…«
    »Ohne den Menschen, der all das mißbraucht und unverantwortlich handelt« verbesserte Zamorra. »Es sind immer nur Einzelne, die den Mist machen, weil sie nach Macht und Profit streben. Und das Böse bedient sich ihrer als willige Werkzeuge…«
    Der Cadillac stoppte in der

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