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0389 - Der Ghoul und seine Geishas

0389 - Der Ghoul und seine Geishas

Titel: 0389 - Der Ghoul und seine Geishas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gefühl bestärkt, es bei mir tatsächlich mit einem Gesetzesbrecher zu tun zu haben. Zu meiner Verteidigung muß ich hinzufügen, daß mich Ihr Verdacht sehr getroffen hat.«
    »Den können Sie nun entkräften.«
    »Natürlich.« Er öffnete das Etui und nahm ein weißes Stäbchen hervor. Dabei kam er in meine Nähe. »Wenn Sie erlauben, Mr. Sinclair, möchte ich vorangehen.«
    »Gern.«
    Er blieb an meiner Seite, als wir die nächsten Schritte gingen, drehte den Kopf in meine Richtung und behielt die Zigarette dabei im Mund. Darüber wunderte ich mich.
    Bis zu dem Zeitpunkt, als mir aus dem Ende der Zigarette ein Nebel entgegensprühte.
    Dieser Nebel war ein Betäubungsgas. Es sprühte mir voll ins Gesicht. Sofort setzte die Wirkung ein. Ich kam nicht einmal mehr dazu, meine Waffe zu ziehen. Die Bewegungen fielen mir sehr schwer, alles lief unendlich langsam ab, und Luft bekam ich auch keine mehr. Schwer wie Blei waren die Glieder geworden. Ich wankte zurück, die Knie zitterten nach, und irgend etwas preßte meinen Körper so starkzusammen, daß ich das Gefühl hatte, immer kleiner zu werden.
    Auch die Sehkraft wurde stark beeinträchtigt. Der Japaner vor mir verschwamm zu einem schimmernden, blassen Farbklecks, der sich immer mehr auflöste und dabei von einer anderen Farbe überdeckt wurde. Sie war schwarz wie die Nacht.
    Und sie war es auch, die mich in ihre Tiefe riß. Daß ich auf den Boden schlug, merkte ich nicht einmal mehr…
    Vergessen war der intensive Leichengestank, vergessen war auch die Dunkelheit, Shao befand sich einfach in einer völlig anderen Welt. Meilenweit hätte diese von der hinter ihr liegenden entfernt sein können, dabei waren es nur wenige Schritte, die Shao in ein völlig anderes Reich gebracht hatten.
    Sie und die vier Geishas.
    Die Mädchen waren nicht von ihrer Seite gewichen. Sie kamen Shao vor wie Aufpasserinnen oder Leibwächterinnen, die nicht allein um ihren Schutz bemüht waren, sondern auch dafür sorgten, daß sie nicht floh.
    Shao dachte nicht daran, vor ihnen wegzulaufen. Etwas hielt sie fest in einem Bann, der nicht zu durchbrechen war. Eine Erklärung besaß sie nicht dafür, sie dachte mehr an Stimmungen, die sie so stark überfallen hatten, daß sie nicht dagegen ankam.
    Lethargisch fühlte sie sich und auch auf eine gewisse Art glücklich. Es machte ihr überhaupt nichts aus, auf einer weichen Bank ausgestreckt zu liegen und die Finger der Geishas über ihren Körper wandern zu spüren. Diese Finger waren so herrlich zart. Shao genoß es, wie sich diese an ihrer Kleidung zu schaffen machten.
    Die Chinesin wurde von den Geishas entkleidet. Auch dagegen wehrte sie sich nicht. Es machte ihr überhaupt nichts aus, daß fremde Finger sie bis auf den Slip auszogen und ihr auch diesen noch über die langen Beine streiften.
    Shao lag auf dem Rücken und schaute gegen die Decke des Raumes, deren Mittelpunkt von einer strahlenden Sonne eingenommen wurde. Sie bestand aus einem Metall. Die Strahlen leuchteten in vier Richtungen. Die längsten von ihnen erfaßten mit ihren Spitzen auch die Ecken und Winkel des Raumes, die über der Tür oder ihr gegenüber lagen.
    Manchmal flüsterten die Geishas. Shao hörte die Worte zwar, verstand aber nur Bruchstücke. Die Mädchen redeten von irgendwelchen Göttern und auch Träumen. Sie lachten hin und wieder leise auf, freuten sich oder benahmen sich wie Kinder.
    Auch das Wort Amaterasu fiel des öfteren. Dabei schwang jedesmal Ehrfurcht in den Stimmen der Geishas mit, denn die Sonnengöttin war für sie das Höchste überhaupt.
    Das alles interessierte Shao kaum. Ihr kam überhaupt nicht zu Bewußtsein, daß sie in diesem Haus als Gefangene gehalten wurde.
    Andere Dinge waren wichtiger.
    Zum Beispiel die Luft.
    Jeden Atemzug empfand sie als eine Wohltat. Wenn sie atmete, war es anders als sonst. Sie zog die Luft ein und hatte dabei das Gefühl, sie trinken und sich dabei erfrischen zu können. So herrlich rein konnte man sonst nur in den Bergen atmen, wo dichte Wälder an den Hängen wuchsen und wie ein Filter wirkten.
    Die Sonne nahm ihr Blickfeld ein.
    Sie war das Symbol des Lichts und des Lebens. Ohne die Sonne existierte nichts, konnte nichts wachsen. Ohne sie blieb alles kahl, leer und auch tot.
    Shao empfand es als störend, daß andere ihre Tagträume so abrupt unterbrachen, denn zwei der vier Geishagesichter beugten sich über sie und verdunkelten ihr Blickfeld.
    Verwirrt wollte sich Shao aufrichten. Diese Aktion wurde bereits im

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