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0389 - Der Ghoul und seine Geishas

0389 - Der Ghoul und seine Geishas

Titel: 0389 - Der Ghoul und seine Geishas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wand.
    Der fiel Shao erst jetzt auf. Genau neben dem Vorhang blieben die vier Geishas stehen.
    Das hatte etwas zu bedeuten.
    Die Chinesin wußte nicht, ob sie angreifen oder warten sollte. Sie schaute auf die Nadeln, die aus den Fäusten der Frauen ragten und deren Spitzen auf sie zeigten.
    Die würden sie aufspießen…
    Die Geisha, die dem Vorhang am nächsten stand, drehte ihren freien Arm zur Seite und griff in die Falten hinein.
    Sie hielt sie fest, knüllte sie zusammen und riß den Vorhang zur Seite.
    »Komm her!«
    Shao zuckte unter der scharf klingenden Stimme zusammen, aber sie wollte nicht und schüttelte den Kopf.
    »Los, schau hinein, dann wirst du einen Bekannten sehen! Es wird dir Spaß machen…«
    Einen Bekannten!
    Plötzlich steigerte sich Shaos Furcht. Man hatte sie entführt, und siekonnte sich gut vorstellen, daß Suko und John Sinclair alles darangesetzt hatten, ihre Spur aufzunehmen. Leicht war dies nicht gewesen. Nur gaben die beiden Männer niemals auf, es war auch möglich, daß sie durch ihren Eifer in eine Falle gelaufen waren.
    Diese Geishas hatten es nicht nötig, zu bluffen.
    Wieder wurde Shao aufgefordert, durch die Öffnung zu schauen.
    »Wenn nicht, werden wir die Nadeln auf dich schleudern. Wenn das geschieht, wirken sie wie Lanzen.«
    Zur Unterstreichung ihrer Worte hoben sie die Hände, und Shao verstand.
    Die Antwort gab sie durch ein Nicken, bevor sie sich in Bewegung setzte und auf das ihr angewiesene Ziel zuschritt. Begleitet wurde Shao von den Blicken der Frauen, und die flößten ihr ebenfalls Furcht ein.
    Bevor sie den Durchgang erreichte, wurde der Vorhang mit einem heftigen Ruck zur Seite gezogen, so daß Shao in den dahinterliegenden Raum schauen konnte.
    Es war nur eine kleine Kammer. Verliesähnlich angelegt, mit einer Pritsche an der rechten Wandseite.
    Auf ihr lag ein Mensch. Bis auf eine blaue kurze Hose war er nackt. Shaos Augen weiteten sich entsetzt, sie spürte das Hämmern des Herzschlages und hauchte den Namen des Mannes.
    »John…«
    Da traf sie der Nadelstich in den Nacken, und für Shao ging die Welt unter…
    ***
    Als einzigen hatte es Suko nicht erwischt, und der würde es den Anderen auch schwermachen, denn er hockte im Geäst eines Baumes und wurde von den dichten Blättern der Eiche gedeckt.
    Zum Glück lag die Geisha-Schule in einem parkähnlichen Garten, und Suko suchte nun nach einer Möglichkeit, ins Haus zu gelangen.
    Bisher hatte alles geklappt. Der Fahrer des Lieferwagens hatte nicht versucht, durch irgendwelche Tricks das Blatt zu seinen Gunsten zu wenden. Zuviel Respekt hatte ihm die Waffe eingeflößt.
    In einer kleinen Seitenstraße parkte das Fahrzeug jetzt, mit einem Fahrer im Führerhaus, der durch zielsichere Treffer ins Reich der Bewußtlosigkeit geschleudert worden war.
    Jetzt hoffte der Inspektor noch, daß so bald keiner den Wagen entdeckte.
    Er saß in wirklich guter Deckung und beobachtete das Haus durch die Zwischenräume der Zweige. Manchmal schob er auch Blätter zur Seite, wenn der Wind sie gegen seine Augen drückte. Er saß ziemlich günstig und schaute auf das schräge Dach des Hauses.
    Von dort aus wollte er einsteigen. Die Dachfenster schimmerten wie hell angestrichenes Blei und bildeten rechteckige Flächen innerhalb des Ziegel Wirrwarrs.
    Wenn Suko den Kopf senkte, konnte er einen schmalen Wegerkennen, der um das Haus herumführte. Bisher hatte er noch keinen Menschen dort hergehen sehen, und er hoffte, daß es auch bei seiner folgenden Aktion so blieb, wenn er sein Ziel erreichte.
    Leicht würde es nicht sein. Außerdem mußte Suko noch ein Stück vorrücken, um überhaupt das Dach in greifbare Nähe zu bekommen. Das war nicht so einfach, da er auf einem Ast vorrücken mußte, und er wußte nicht, ob der auch halten würde.
    Der Chinese ging die Sache sehr vorsichtig an. Durch das um den Ast herumwachsende Blattwerk schob er sich, drückte Zweige zur Seite und ließ Blätter an seinem Gesicht entlangschaben. Auf einigen lag noch Feuchtigkeit, die sich als nasser Film auf der Haut absetzte.
    Der Ast bog sich durch.
    Suko mußte sich strecken, um eine optimale Gewichtsverlagerung zu erreichen. Das klappte auch so einigermaßen. Langsam schob sich der Inspektor vor. Die Beine hatte er um den Ast geschlungen.
    Er atmete tief durch und blieb die Ruhe selbst, denn Nervosität hätte nichts gebracht. Höchstens einen Fall in die Tiefe.
    So rutschte er weiter.
    Die Entfernung zum Dach hin schmolz zusammen. Auch der Ast wurde

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